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Gemeinde Frantschach-St. Gertraud macht Betriebsansiedlung möglichAusgabe | Mittwoch, 15. August 2018

Turbulent verlief die Vergabe eines Grundstücks in der Gewerbezone Zellach. Der erste Käufer sprang nach Troubles mit den Nachbarn ab, der zweite Interessent wollte nicht mehr. Jetzt freut sich ein Dritter.

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Frantschach-St. gertraud. Hin und her und her und hin. Turbulent verlief in der jüngsten Zeit die gewerbliche Entwicklung in der Region. Erst sollte sich in Frantschach-St. Gertraud  ein slowakisches Unternehmen ansiedeln, deren Chefs es sich aber plötzlich anders überlegten. Zwischenzeitlich war ein weiterer Interessent – leicht angespeist – abgesprungen, jetzt übersiedelt ein Wolfsberger Autohaus in die Nachbargemeinde. Objekt der Begierde ist ein Grundstück in der Gewerbezone Zellach neben dem Hammerwerk Leonhard Müller & Söhne. Frantschach-St. Gertraud kaufte die 6.500 Quadratmeter große Fläche eigens vom genannten Unternehmen, um ansiedlungswilligen Firmen eine Bleibe zu bieten. Unter den Interessenten befand sich auch der slowakische Metallverarbeiter »Schweisspunkt EU«. Die Firma erhielt letztlich auch den Zuschlag, nicht zuletzt deshalb, weil es hieß, rund 50 Leute würden dort einen Job finden. Also nahm das Durcheinander seinen Lauf. Roland Kleinszig, Amtsleiter von Frantschach-St. Gertraud: »Schweisspunkt hatte sich bereits eingekauft. Nach Gesprächen mit Anrainern, die keine Freude mit dem zu erwartenden Lärm hatten, trat das Unternehmen aber vom Vertrag zurück.« Da der Ärger vorprogrammiert war, zogen die Slowaken vor, sich woanders niederzulassen. Nicht so schlimm, dachte man in Frantschach-St. Gertraud, geht der Grund eben an einen weiteren Bewerber: »Franz Fößl – Landmaschinen-Schmiede-Schlosserei«, derzeit angesiedelt im Wolfsberger Ortsteil Auen. Aber Firmenchef Franz Fößl, dem »Schweisspunkt« vorgezogen worden war, wollte nicht mehr. »Ich war verärgert, dass ich den Grund nicht gleich erhalten habe«, sagt Fößl zu den Unterkärntner Nachrichten, »heute bin ich froh darüber.« Denn Fößl will seinen Standort wegen Problemen mit den Wolfsberger Anrainern, die sich über Lärm beschweren, verändern. »In Frantschach-St. Gertraud wäre es aber das selbe gewesen, wie man gesehen hat. Jetzt suche ich weiter ein neues Grundstück. Bei der Wahl der Gemeinde bin ich flexibel«, sagt Fößl. Verwaist bleibt das Zellacher Grundstück trotzdem nicht. »Die Konjunktur zieht spürbar an, wir hatten genügend Bewerber«, sagt Amtsleiter Kleinszig, »jetzt kommt das Lavanttaler Allradcenter Paulitsch«, zurzeit in Wolkersdorf in Wolfsberg beheimatet. Mit ihm wandern sieben bis 15 Arbeitsplätze nach Frantschach-St. Gertraud. Und die Nachbarn dürften auch zufrieden sein.

Keine Tragödie Mancher in Frantschach-St. Gerttraud trauert freilich den 50 Arbeitsplätzen nach, die das slowakische Unternehmen geschaffen hätte. Amtsleiter Kleinszig winkt ab: »Das ist keine Tragödie. Denn 50 Arbeitsplätze waren das langfristige Ziel. Anfangs hätten es zehn Jobs sein sollen.« Und da man in Zeiten wie diesen nicht weiß, wo die Wirtschaft hinsteuert, wäre es zu den 50 vielleicht nie gekommen ...

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