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Wolfsberg: Böse Überraschung für Mieter in Gemeindehaus: Die Heizkosten haben sich mehr als verdoppeltAusgabe 44 | Mittwoch, 2. November 2022

Im Stenitzergarten in Wolfsberg müssen die Bewohner nicht nur einen hohen Betrag nachzahlen, die Heizkosten erhöhen sich auch von 100 auf 245 Euro pro Monat. Da jeder Mieter die Heizung selbst organisieren muss, hat die Stadtgemeinde »damit nichts zu tun«.

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Wolfsberg. Es wird wohl nicht das einzige Wohngebäude in der Bezirkshauptstadt bleiben, in dem die Mieter mit dieser Schock-Nachricht konfrontiert werden: Die Heizkosten sind explodiert. Im Haus Stenitzergarten 13 im Ortsteil Reding haben sich die monatlichen Kosten mehr als verdoppelt, dazu wird eine saftige Nachzahlung fällig.

Mehrere Hausbewohner (bis auf zwei, die eigene Heizsysteme besitzen) wurden zuletzt zu einer Nachzahlung von rund 1.525 Euro aufgefordert, dazu steigen die monatlichen Heizkosten von bisher 100 Euro auf nun 245 Euro. Dass angesichts solcher finanziellen Belastungen die Bewohner nicht erfreut sind, ist verständlich. Es nützt aber nichts: Die höheren Kosten werden mit den gestiegenen Preisen auf dem Ölmarkt begründet. Bei besagtem Gebäude handelt es sich um ein Mietobjekt der Gemeinde Wolfsberg – die für die gestiegenen Heizkosten aber nicht verantwortlich ist. 

»Das ist ein Haus der Gemeinde, aber wir haben mit der Heizung nichts zu tun«
Hannes Primus, Bürgermeister

»Es ist ein Gemeindehaus, das ist richtig. Darin befinden sich Wohnungen der Kategorie B, die günstiger sind, aber auch ohne Heizung vermietet werden«, sagt Bürgermeister Primus. Das heißt, jeder Bewohner muss sich selbst darum kümmern, dass die eigenen Räume warm sind.

Laut Primus entschloss sich die Hausgemeinschaft vor Jahren, eine private Heizungsgemeinschaft zu gründen: Eine Ölheizung samt Zählern für jede Wohnung wurden installiert. Doch die jüngste Abrechnung wurde zum Schrecken. »Das ist allerdings privat, die Stadt hat damit nichts zu tun«, betont der Bürgermeister. Und: »Derzeit laufen Gespräche, das Gebäude an das Fernwärmenetz anzuschließen.« Allerdings sind die Gaspreise – Mondi Frantschach liefert 98 Prozent der Energie im Fernwärmenetz, erzeugt mit Gas – zuletzt ebenfalls enorm gestiegen.

»Gewaltig«

Einer der Mieter im Haus Stenitzergarten ist Johann Stromberger, bekannt als Unterhaltungsmusiker »Spezi Hans«. Er sagt: »Ja, diese Erhöhung ist gewaltig. Aber was sollen wir machen, wir müssen zahlen bis der Ölpreis hoffentlich wieder günstiger wird. Ich wohne seit neun Jahren im Haus, die Ölheizung wurde bereits davor eingebaut.« 

»Der Antrag für den Anschluss an das Fernwärmenetz läuft bereits«
Johann Stromberger, Hausbewohner

Laut ihm wurden im Haus Unterschriften gesammelt, um in Zukunft mit Fernwärme zu beheizen. »Der Antrag für den Anschluss läuft schon. Ich sage mir, die derzeitige Ölanlage ist eh schon alt, früher oder später wäre sie eingegangen, dann hätten wir uns auch um eine Alternative umsehen müssen.«

»Eine Lotterie«

Ein weiterer Bewohner des Hauses, der ungenannt bleiben will, steht einem Fernwärmeanschluss mit gemischten Gefühlen gegenüber: »Man weiß nicht, wie sich die Preise da entwickeln werden. Es kann uns passieren, dass wir in einiger Zeit wieder vor einer enormen Erhöhung stehen.« Die jetzige Nachzahlung wird er bezahlen, »darum komme ich eh nicht herum«, zugleich sieht er sich nach alternativen Heizmethoden um. »Aber welche könnte das sein? Und wie wird die Entwicklung in diesem Bereich weitergehen? Es ist eine Lotterie«, so der Hausbewohner. 

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