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Vier junge Lavanttaler starten bei Erlebnis-Rallye »Pothole Rodeo« mit einem 25 Jahre alten Volvo Ausgabe 11 | Mittwoch, 15. März 2023

Einer Freundschaft, die seit dem Kindergarten besteht, wird im Juni der nächste Meilenstein hinzugefügt. Vier Lavanttaler starten bei der fünftägigen Abenteuer-Rallye. Für die Teilnahme wurde ein alter Volvo Kombi angeschafft, mit dem man an den Start gehen wird.

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Bad St. Leonhard, Reichenfels. Die drei Bad St. Leonharder Martin Karner, Dominik Dexl, Patrick Hochegger und der Reichenfelser Walter Poinsitt – sie alle sind 24 Jahre alt – kennen sich bereits seit über 20 Jahren. »Wir haben uns im Kindergarten kennengelernt und die Freundschaften, die damals entstanden sind, bestehen bis heute«, erklärt Patrick Hochegger.

Im Jänner hat sich das Quartett für einen weiteren Meilenstein in ihrer Freundschaftsgeschichte entschieden: die Teilnahme am diesjährigen Pothole Rodeo. Das Pothole Rodeo (zu Deutsch: Schlagloch-Rodeo) ist eine Abenteuer-Rallye, die die Teilnehmer durch mehrere Länder führt und bei der nicht die Zielzeit im Fokus steht. »Es geht vor allem um den Zusammenhalt unter den Teilnehmern«, weiß Dominik Dexl. Die Fahrer kommunizieren während der Rallye über eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe miteinander.

Erfahren haben die vier Lavanttaler vorrangig über die sozialen Medien, dass es die Rallye gibt. Martin Karner dazu: »Mein Arbeitskollege hat schon einmal teilgenommen und mir davon erzählt. Wir haben uns Ende Dezember entschlossen, dass wir starten werden und uns Anfang Jänner schließlich angemeldet.«
Das Anmeldefenster öffnete am 6. Jänner und das Quartett aus dem oberen Lavanttal musste sich beeilen, denn die Startplätze für die Abenteuer-Rallye, die von 24. bis 28. Juni stattfindet, sind limitiert und heiß begehrt. Die Startgebühr beläuft sich auf 210 Euro – pro Person. Insgesamt werden vom Veranstalter »Back Road Club« vier unterschiedliche Events angeboten. Die Lavanttaler entschieden sich für die Teilnahme am »Pothole Rodeo Österreich«. Doch wer jetzt vermuten würde, die Streckenführung verlaufe nur durch Österreich, der irrt. »Der Startort ist derzeit noch geheim, wird aber in der Nähe von Salzburg sein, so viel wissen wir aktuell«, erklärt Walter Poinsitt. Den genauen Startort erhalten die Lavanttaler erst kurz vor Rallye-Beginn. Die Route führt anschließend über Deutschland und die Schweiz zum Großglockner, nach Südtirol und Slowenien und schließlich in die Südsteiermark, wo sich das Ziel befinden wird.

Autobahn ist tabu
Für die fünftägige Strecke erhalten alle Teilnehmer ein sogenanntes Roadbook, das eine empfohlene Strecke beinhaltet. Allerdings ist es den Teilnehmern selbst überlassen, ob sie sich daran halten. Nicht befahren werden Autobahnen. »Schleichwege und Schotterstraßen« ist das Motto von Pothole-Rodeo. Ebenfalls gilt es, während der Rallye Tagesaufgaben zu lösen. »Wir wissen selber noch nicht genau, was zu machen ist. Wir vermuten, dass es darum geht, spezielle Orte zu finden und mit dem Smartphone ein Beweisfoto zu schießen«, so das Quartett.

Mit dem »Elch« durch die Wildnis
Als sich die Lavanttaler zur Rallye angemeldet haben, besaßen sie noch keinen fahrbaren Untersatz, der den Regularien entspricht. Gestartet werden kann in drei Klassen: In der »500-Euro-Klasse« darf der Kaufpreis des Autos maximal 500 Euro betragen. In der »50-PS-Klasse« darf eine Motorenleistung von 50 PS nicht überschritten werden und in der »500.000-km-Klasse« muss das Fahrzeug bereits mindestens 500.000 Kilometer auf dem Tacho haben.

»Wir haben das Internet durchforstet und in Österreich vielleicht 70 oder 80 Fahrzeuge gefunden, die überhaupt in Frage gekommen wären«, blickt Martin Karner zurück. »Der Großteil davon war aber nicht mehr fahrtüchtig«, fügt Dominik Dexl hinzu. In Rohrbach in Oberösterreich wurde man schließlich fündig. Ein Volvo V70, Baujahr 1997, sollte es werden.

»Der Verkäufer wollte das Auto eigentlich nur noch für den Export verkaufen, aber als wir ihm erzählt haben, dass wir damit beim Pothole Rodeo starten möchten, war er überzeugt«, lacht Patrick Hochegger. Und die Ausstattung kann sich sehen lassen. »Wir waren selbst überrascht, wie gut ausgestattet das Auto ist«, sagt Walter Poinsitt. Denn der V70, motorisiert mit einem 140 PS starken Fünfzylinder, der knapp 500.000 Kilometer gelaufen ist, verfügt über beheizte Sitze – vorne und hinten –, Standheizung, elektrisch verstellbare Vordersitze und sogar einen Tempomat. Für den 25-jährigen Schweden-Kombi legte man 500 Euro hin, weshalb man in der »500-Euro-Klasse« an den Start gehen wird.

Neben einer Werkzeugkiste, mit der kleinere technische Defekte selbst behoben werden sollen, und einem Ersatzreifen werden im Kofferraum auch Zelte verstaut, in denen die vier Lavanttaler, die mit der Startnummer 676 und unter dem Namen »Lovnttolar 4er Tragerl« an den Start gehen, die Nächte während der Rallye verbringen werden.

Als Sponsor konnte das Quartett den Bio-Hof Poinsitt aus Reichenfels gewinnen. »Wir wären froh, wenn wir noch den einen oder anderen Unterstützer finden würden, um unsere Kosten zu minimieren«, erklärt Martin Karner. Interessenten können sich per Mail an martin.karner1998@gmail.com wenden.

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