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»Verkehrschaos« in der Bezirkshauptstadt: Bürger ärgern sich über Wartezeiten auf den StraßenAusgabe 50 | Mittwoch, 14. Dezember 2022

»Das ist doch nicht normal«, heißt es über die Situation in Wolfsberg. Das bevorstehende Weihnachtsfest beschert der Stadt erhöhtes Verkehrsaufkommen, über das auch im Internet diskutiert wird. Die Stadt versucht, Lösungen zu finden, was aber nicht einfach ist.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Wer Wolfsberg durchqueren will und dazu nicht die Autobahn, sondern die Packer Straße benutzt, muss sich zeitweise in Geduld üben: Der Verkehr fließt zäh. Beklagt wird auch die gereizte Stimmung mancher Lenker sowie verzögerte Reaktionsfähigkeiten. Laut Bürgermeister Primus sind die Witterung und eine Baustelle für die Probleme verantwortlich. UN

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Wolfsberg. 25.056 Einwohner zählte die Bezirkshauptstadt am heurigen 1. Jänner. Sieht man sich die Verkehrssituation auf der Packer Straße an, entsteht allerdings mitunter der Eindruck, Wolfsberg sei eine Großstadt. Denn Autofahrern wird hier Geduld abverlangt, immer wieder kommt es zu Verzögerungen und stockendem Verkehr. Gerade in der Adventzeit sind öfter lange Kolonnen zu beobachten.

Das schlägt sich auch im Internet nieder. In der Facebook-Gruppe »Wolfsberger helfen Wolfsbergern« wurde in der Vorwoche die Frage gestellt: »Warum ist so ein Verkehrschaos in Wolfsberg? Das ist nicht mehr normal.« Wobei: Chaos sieht anders aus. Dass die Durchquerung der Stadt aber nicht immer einfach und flüssig vor sich geht, steht außer Frage.

»Kreisverkehr beim OBI – jeder Zweite wartet und wartet und schaut und schaut«
Ein User auf der Plattform Facebook

In den Antworten der User wird nicht nur die gereizte Stimmung unter den Lenkern beklagt, es gibt auch Hinweise auf die Baustelle in der St. Thomaser Straße.

Kritisiert wird weiters die verzögerte Reaktionsfähigkeit von Verkehrsteilnehmern. Beim »Kreisverkehr beim OBI – jeder Zweite wartet und wartet und schaut und schaut ... die solln zu Fuß gehen, wär besser. A Wohnsinn, des gibts nur in Wolfsberg«, ist zu lesen, worauf ein anderes Gruppenmitglied Führerscheinentzug für Langsamfahrer fordert. Als Ursache der Stockungen wird auch die mangelnde Bereitschaft zum Autoverzicht geortet: »Weil keiner mehr zu Fuß gehen will, am liebsten würden sie ins Geschäft rein fahren.« 

Doch auch eine Relativierung der Wolfsberger Situation ist zu finden. So schreibt ein User: »Wenn das schon Chaos ist, dann hast du noch kein Chaos gesehen. Wolfsberg ist verkehrstechnisch ein Paradies. Denk ich mir jede Woche, wenn ich am Freitag nach Wien fahre.«

Das sagt der Bürgermeister

Der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ): »Ich habe zwar noch keine Beschwerden gehört, aber bei den derzeitigen Stockungen spielte vielleicht die Baustelle in der St. Thomaser Straße eine Rolle. Über diesen Verkehrsweg weichen viele aus.« Wie berichtet werden dort die Kanalinstallationen und die Fahrbahn erneuert.  

»Wir schauen, wo wir Straßen verbreitern können, wo die Ablöse von Gründen möglich wäre«
Hannes Primus, Wolfsberger Bürgermeister

Primus ortet auch im zuletzt unwirtlichen Wetter eine Ursache für erhöhtes Verkehrsaufkommen – »im Sommer fahren natürlich mehr Menschen mit dem Rad« –, dazu ziehen die an der Packer Straße gelegenen Einkaufszentren gerade im Advent viel Verkehr an.

Was lässt sich dagegen tun? Primus: »Ideal wäre, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel mehr genutzt würden und die Menschen öfter auf das Auto verzichteten.«

Die Stadt versuche aber ebenfalls, Lösungen zu finden. »Wir schauen, wo wir Straßen verbreitern können, wo die Ablöse von dafür nötigen Gründen möglich wäre. Wir versuchen, die Situation zu entlasten, sind in den Möglichkeiten aber eingeschränkt«, so der Bürgermeister, der auch ein größeres Projekt in dieser Richtung andeutet, sich aber keine Einzelheiten entlocken lässt.

Besserung in Sicht

Verkehrsstadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) sagt: »Die Bauarbeiten in der Schleifen- und der St. Thomaser Straße haben wohl zum Problem beigetragen. Aber die Schleifenstraße ist jetzt fertig, auch die St. Thomaser Straße wird winterfest gemacht und damit wieder befahrbar.« 

Dass in beiden Straßen gebaut wurde, war »unglücklich« und sei nicht Wunsch der Stadt gewesen. Steinkellner: »Die Schleifenstraße sollte schon im Juli oder August fertig sein. Aber dann haben die Stadtwerke dort auch die Fernwärme gemacht, was die Fertigstellung in den Herbst verschob.« Dazu kamen die Arbeiten in der St. Thomaser Straße, die nun aber wieder befahrbar sei. »Dadurch wird sich der Verkehr auf der Packer Straße wieder entflechten«, so der Stadtrat. 

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