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Nach Wirbel am Faschingssamstag: Bürgermeister sagt für Schönsonntagmarkt mehr Ordnung zuAusgabe 10 | Mittwoch, 9. März 2022

Anrainer schilderte in offenem Brief ungustiöse Vorgänge am Faschingssamstag und drückte seine Sorge wegen der kommenden Veranstaltung aus. Bürgermeister Hannes Primus sichert zu, der Markt werde organisiert verlaufen – mit Konzepten und Security.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Aus »Gaudi« umgeworfene Mülltonnen, weggeworfene Flaschen und Urinlachen in den Gassen: Am Faschingssamstag schlugen einige Wolfsberger über die Stränge, was einen Anrainer veranlasste, einen geharnischten offenen Brief zu verfassen. Bürgermeister Primus bedauert die Vorfälle, beruhigt aber die Sorge vor dem kommenden Schönsonntagmarkt. Foto: Privat

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Wolfsberg. Es waren nicht zuletzt die Bilder, die schockierten. Denn niemand sieht es gerne, wenn auf seine Fensterbank uriniert wird oder Mülltonnen aus »Spaß« umgeworfen werden.

Der Wolfsberger Peter Plasonig, der sich im Namen seiner Familie und weiterer Anrainer der Innenstadt in einem offenen Brief samt Fotos an die Öffentlichkeit wandte und unangenehme Vorfälle am Faschingssamstag anprangerte (siehe Unterkärntner Nachrichten 9/2022), hat einen Nerv getroffen. Plasonigs Befürchtung: Wenn im Juni der Schönsonntagmarkt in der Innenstadt über die Bühne geht, werden die Anrainer noch schlimmere Szenen erleben. Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) sagt jetzt: »Am Faschingssamstag gab es keine offizielle Veranstaltung, der Schönsonntagmarkt wird anders organisiert.« Für die jüngsten Vorfälle könne »keiner etwas, es darf aber nicht sein«.

Um 10 Uhr ging es los ...
Plasonig schilderte in seinem Schreiben den Faschingssamstag so: »Um 10 Uhr urinieren und erbrechen die ersten Besucher bei der historischen Treppe vor der Markuskirche.« Später sei der Boden »gewisser Gassenbereiche« mit Glassplittern übersät gewesen, »kleinere und größere Gruppen laufen im Vollrausch durch die Gassen, treten gegen Fenster und Türen, urinieren gegen Türen und Hausfassaden und versuchen Laternen zu demolieren, da die Beleuchtung sie blendet«.

Erst ab 1.30 Uhr habe Ruhe geherrscht, die aber um 5.30 Uhr abrupt endete, als die Reinigung der Gassen einsetzte. Der Wolfsberger sieht dem Sommer so entgegen: »Am 16. Juni erwartet uns Innenstadtbewohner dieser Zustand durchgehend für vier Tage, der Schönsonntagmarkt kommt in die Stadt, hurra!«
Mit Sarkasmus schrieb er, die Anwohner würden dann eben »96 Stunden einen draufmachen«, sich allerdings bei »Schäden an unserem Hab und Gut an der Stadt schadlos halten, die ja als Veranstalter dafür haften wird«.

»Unerfreulich«
Bürgermeister Primus meinte zu den Vorfällen am Faschingssamstag in einer schriftlichen Stellungnahme: »Generell wollen wir mit Veranstaltungen zur Belebung unserer Innenstadt beitragen und tun unser Bestmögliches, damit diese für alle einen positiven Verlauf nehmen. Ereignisse wie am Faschingssamstag sind unerfreulich, dank unserer fleißigen Mitarbeiter war die Stadt am Sonntag früh aber schon wieder sauber und ›besenrein‹.« Man werde sehen, was in Zukunft besser gemacht werden könne.

»Gruppen laufen im Vollrausch durch die Gassen, treten gegen Fenster und Türen«
Peter Plasonig, Anrainer

Bei der Vorbereitung des Schönsonntagmarkts gehe die Stadt laut Primus einen gemeinsamen Weg mit Anrainern, Geschäftsleuten, Wirten und der Kirche: »Wir wollen alle Interessen so gut wie möglich berücksichtigen. Wichtig ist, dass wir Veranstaltungen in der Innenstadt eine Chance geben.«

Im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten sagte der Bürgermeister: »Es ist traurig, dass es am Faschingssamstag Sachschäden und öffentliches Urinieren gab, wir haben aber dafür gesorgt, dass sofort gereinigt wurde.« An diesem Tag sei er auch selbst in Wolfsberg unterwegs gewesen: »Viele haben mir gesagt, dass es eine gute Idee ist, den Schönsonntagmarkt in der Stadt zu veranstalten, so tut sich wieder etwas. Die Wirte sind Feuer und Flamme. Es gibt eine Arbeitsgruppe zum Schönsonntagmarkt, in der Anrainer – übrigens auch Plasonig –, Wirte und Gewerbetreibende sitzen. In Einzel- und Gruppengesprächen wird mit Unternehmern besprochen, was wohin kommen soll.« Der Schönsonntagmarkt werde organisiert verlaufen – im Gegensatz zum Faschingssamstag, vor dem  es nur den Aufruf gab, zu feiern, das  Brauchtum zu erhalten und die Ortskerne zu beleben –, auch Security-Mitarbeiter werden unterwegs sein.

»Werden unser Bestes geben«
»Wir hatten zum Thema Sicherheit einen Workshop, bei dem auch Vertreter aus Bleiburg und St. Veit, wo ebenfalls Märkte stattfinden, dabei waren«, so Primus. Für den Schönsonntagmarkt, der mit dem Faschingssamstag nicht vergleichbar sei, werde es ein Sicherheitskonzept geben. Allerdings lasse sich nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass sich abermals Szenen wie am Faschingssamstag abspielen werden: »Wir geben aber unser Bestes, um die Lage im Griff zu haben«, so Primus, der auch meinte: Alle zufriedenzustellen werde wie stets nicht möglich sein ...

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