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Die Masern sind von der Steiermark auf Kärnten übergesprungen: Der Bezirkshauptmann beruhigt Ausgabe 9 | Mittwoch, 1. März 2023

Im Lavanttal gibt es keine Vorgaben für Maßnahmen gegen die hochansteckende Krankheit, sagte Bezirkshauptmann Fejan in der vergangenen Woche. Das kann aber noch anders werden. Das Land appellierte an die Menschen, ihren Impfpass zu überprüfen.

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Lavanttal. Kaum haben wir Corona hinter uns, steht die nächste Bedrohung vor der Haustür: Die Masern sind in der Vorwoche von der Steiermark auf unser Bundesland »übergesprungen«. Während die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) warnte, die Krankheit sei »keinesfalls zu unterschätzen«, beruhigte der Wolfsberger Bezirkshauptmann Georg Fejan. Am Mittwoch, 22. Februar, sagte er: »Bisher gibt es im Lavanttal keinen Masernfall. Derzeit haben wir keine Vorgaben, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Das gilt aber nur für den Augenblick, sie könnten noch kommen.«

Zuletzt gab es rund zwei Dutzend Masernfälle in der Steiermark, eine unüblich hohe Zahl. Vergangene Woche gab es die erste Meldung aus Kärnten: Eine 19-jährige Klagenfurterin hatte sich angesteckt und kam in Quarantäne. Danach gab es drei Verdachtsfälle in ihrem Umfeld, die sich aber nicht bestätigten. 

Prettner machte den ersten Fall in einer Aussendung publik und meinte: »Masern sind keinesfalls zu unterschätzen, egal in welchem Alter. In der Steiermark müssen einzelne Erkrankte, in dem Fall Kinder, sogar im Spital behandelt werden. Masern zählt zu den Kinderkrankheiten, ist aber keinesfalls eine ›Kinder‹-Krankheit.« Die Erkrankung ist eine der ansteckendsten und wird durch Viren verursacht, die weltweit verbreitet sind. Übertragen werden Masern von Mensch zu Mensch, etwa beim Niesen oder Sprechen durch Tröpfcheninfektion. In der Regel erkranken alle Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, sofern sie nicht geimpft oder durch eine durchgemachte Masernerkrankung geschützt sind.

Statistisch gesehen muss ein Krankheitsfall von vier im Krankenhaus behandelt werden. Einzelfälle enden sogar tödlich. Prettner: »Masern sind, weil sie so hoch ansteckend sind und nicht jede Person einen unkomplizierten Krankheitsverlauf hat, meldepflichtig. Erkennbar sind Masern erst rund zehn Tage nach einer Ansteckung mit zuerst unspezifischen Symptomen, dann aber auch Hautausschlag mit roten Flecken.« Wer Kontakt mit Infizierten hatte, kann behördlich verkehrsbeschränkt oder auch in Quarantäne geschickt werden.

Impfen schützt  

Impfungen werden für Personen jeden Alters angeboten. Kinder werden generell bei den Kinderärzten geimpft, Jugendliche und Erwachsene können sich neben den öffentlichen Impfstellen der Bezirkshauptmannschaften auch bei Ärzten impfen lassen. »Die Masernimpfung gibt es seit Jahrzehnten, nur mit ihr ist es gelungen, die Vielzahl an Ausbrüchen, nach denen ganze Schulklassen in Quarantäne mussten, einzudämmen«, sagte Prettner.

Die Gesundheitsreferentin, selbst Ärztin, appellierte an die Bevölkerung, in den gelben Impfpass zu schauen, ob Masernimpfungen vorhanden seien. Auch nach einem Kontakt mit einer an Masern erkrankten Person ist innerhalb weniger Tage eine Impfung noch möglich und sinnvoll.

Frage an den Bezirkshauptmann: Muss sich die Bevölkerung auf Masern-Lockdowns gefasst machen? »Nein«, so Fejan, »bei Masern würde man ein solches Mittel auch nicht anwenden.«

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