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Lavanttal. Am 20. Februar ist Russland in die Ukraine einmarschiert, seither wird dort erbittert gekämpft. Um die ukrainische Bevölkerung in der Kriegszeit zu unterstützen, wurden sofort Spendenaktionen im Lavanttal gestartet. Die Spendenfreudigkeit der Lavanttaler erwies sich schon in den ersten Kriegstagen als sehr groß, einige Lkw haben in den vergangenen Tagen bereits das Lavanttal verlassen und Hilfsgüter in das Kriegsgebiet gebracht. Alleine bei der Sammelstelle der Stadtgemeinde Wolfsberg, dem Bauhof, wurden bis Freitag, 4. März, 40 Paletten an Sachspenden abgegeben.
Und es wird weiterhin fleißig gesammelt und gespendet, neben der Stadtgemeinde Wolfsberg gibt es auch private Initiativen und Vereine, die mit Sach- und Geldspenden die Ukraine unterstützen möchten.
Die Stadtgemeinde Wolfsberg sammelt weiterhin Sachspenden für die Ukraine beim Städtischen Wirtschaftshof. Sachspenden – benötigt werden insbesondere Bekleidung (Kinderbekleidung, Jacken, Schuhe etc.), Decken, Schlafsäcke, Matratzen, Aggregate sowie haltbare Lebensmittel – können von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitags von 8 bis 12 Uhr abgegeben werden. Es wird gebeten, die Gegenstände nach Möglichkeit bereits in Schachteln sortiert vorbeizubringen. Der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus: »Helfen sollte in dieser Krisensituation eine Selbstverständlichkeit sein. Ich bitte alle Wolfsbergerinnen und Wolfsberger, ein Herz für die ukrainische Bevölkerung zu zeigen.«
»Humanitäres Hilfswerk« sammelt
Auch der Wolfsberger Gerhard Hermann vom »Humanitären Hilfswerk Hermann« hat sofort nach Kriegsausbruch mit einer Sammelaktion begonnen. Hilfsgüter können beim Diskont Depot im Tatzerschachtweg abgegeben werden. Die genauen Abgabezeiten gibt Hermann auf seiner Facebook-Seite »Humanitäres Hilfswerk Hermann HHH« bekannt. Zwei Lkw, voll beladen mit Spenden, wurden in der Vorwoche an die ukrainische Grenze geschickt. Um den Lavanttalern aus dem oberen Tal eine Möglichkeit zum Abgeben der Sachspenden zu bieten, hat sich das Unternehmen »Kfz Hubert Tripolt« bereit erklärt, Hilfsgüter anzunehmen, die vom Hilfswerk in die Ukraine geschickt werden.
»Helfen sollte in dieser Krisensituation eine Selbstverständlichkeit sein«
Hannes Primus, Bürgermeister
Auch von der Freiwilligen Feuerwehr Theissenegg und der Dorfgemeinschaft Theissenegg wurden in der Vorwoche Sachspenden für das »Humanitäre Hilfswerk« gesammelt.
Ukrainer für die Ukraine
Die gebürtige, jetzt im Lavanttal lebende Ukrainerin Nataliya Schretter (siehe Seite 3) sammelt gemeinsam mit Iryna Fellner für ihre Landsleute. Schretter arbeitet dabei mit dem Verein »Mütter aus Wynohradiw« zusammen.
Der Verein sammelt hauptsächlich Güter für die ukrainischen Soldaten. Es geht darum, die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Benötigt werden Erste Hilfe-Ausrüstung, Schmerzmittel, medizinische Handschuhe, blutstillende Schwämme, Bluttransfusions-Sets uvm. Abgegeben werden können die Sachspenden beim Wirtschaftshof der Stadt Wolfsberg. Die ersten beiden Lkw sind bereits am Freitag der Vorwoche an der ungarisch-ukrainischen Grenze angekommen, wo die Hilfsgüter übergeben wurden.
Weitere Sammelstellen
Auch der Verein der Christlichen Barmherzigkeit im ehemaligen Caritas-Kleiderladen in der Allgäu 2 in Wolfsberg sammelt für die Menschen in der Ukraine. Die Hilfsgüter werden vom Verein direkt nach Ushgorod in die Westukraine gebracht. Gesammelt werden Kleider und Schuhe, das Wichtigste in der aktuellen Situation sind aber Medikamente – Schmerzmittel, Antibiotika, Spritzen, Bandagen, blutstillende Schwämme usw. – konservierte Lebensmittel, Einweggeschirr, Hygieneartikel, Schlafsäcke, Decken, Powerbank usw.
Die Sachspenden können direkt beim Verein in der Allgäu 2 abgegeben werden.
Unterkunft für Flüchtlinge
Der Wolfsberger Stadtpfarrer Christoph Kranicki möchte im ehemaligen Pfarrhaus in St. Margarethen sechs bis acht Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Derzeit laufen Gespräche mit der Caritas bezüglich der Betreuung der Kriegsflüchtlinge. Außerdem hat er vorerst drei Kollekten aus Gottesdiensten den Bedürftigen in der Ukraine zur Verfügung gestellt. Dabei sind über 2.000 Euro zusammengekommen. Geldspenden können im Pfarrbüro oder während der Messen abgegeben werden. Der gesamte Betrag wird am 1. April an den Kärntner Caritas-Direktor Ernst Sandriesser übergeben.
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