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Noch nie so wenig Arbeitslose im Lavanttal, viele Unternehmen suchen jetzt dringend MitarbeiterAusgabe 41 | Mittwoch, 13. Oktober 2021

Aktuell sind im Bezirk Wolfsberg 894 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Weniger rosig ist die Situation für die Betriebe, es werden Mitarbeiter benötigt. Über 700 freie Stellen sind vorhanden.

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Wolfsberg. Die 894 Arbeitslosen im Lavanttal bedeuten eine Arbeitslosenquote von ca. 4,5 Prozent. AMS-Regionalstellenleiter Klaus Leopold freut sich: »Das ist der niedrigste Stand an Arbeitslosen, den wir jemals im Lavanttal hatten. In den vergangenen Jahren kam es nur selten vor, dass wir unter 1.000 Arbeitssuchenden hatten.«  

Aufgrund der aktuellen guten Arbeitslage nach der Corona-Zeit, suchen alle Branchen nach Arbeitskräften. »Das die Arbeitslosigkeit so schnell zurückgeht hat kein einziger Experte prognostiziert«, so Leopold. 

Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen. So sind 448 Männer und 446 Frauen derzeit auf der Suche nach einem neuen Job. 

»Das ist der niedrigste Stand an Arbeitslosen, den wir im Lavanttal hatten«
Klaus Leopold, AMS-Regionalstellenleiter

Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Bezirk generell zurückgegangenen ist, die Altersarbeitslosigkeit ist trotzdem gestiegen. Im  September gab es erstmals in der Corona-Zeit in diesem Bereich wieder einen leichten Rückgang. Von den 894 Arbeitslosen sind über 47 Prozent bereits über 50 Jahre, ein Teil davon sogar über 60 Jahre. 

»Das hat zum einen mit den Pensionsregelungen zu tun, zum anderen mit der mangelnden Ausbildung. Ein Großteil der Arbeitslosen über 50 verfügt nur über einen Pflichtschulabschluss, bei vielen kommen dann auch noch gesundheitliche Einschränkungen hinzu«, so Leopold.

Arbeitskräfte gesucht

Aktuell gibt es im Lavanttal 703 offene Stellen, das ist gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs fast eine Verdoppelung. Am schlimmsten betroffen vom Arbeitskräftemangel sind Betriebe im Dienstleistungs- und Produktionssektor. Dass es einen Fachkräftemangel gibt, ist ein seit längerer Zeit bekanntes Problem. Aktuell gibt es aber überhaupt einen Arbeitskräftemangel, also auch ungelernte bzw. angelernte Kräfte werden dringend gesucht. Ein Grund dafür laut Leopold: »Es ist die demografische Entwicklung. Zu viele Menschen gehen in Pension, zu wenig neue Facharbeiter rücken nach. Das Problem wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen.« 

Das gleiche Problem gibt es auf dem Lehrstellenmarkt. Auch hier sind wesentlich mehr Lehrstellen vorhanden als es Lehrstellensuchende gibt. 

Daher wurde vor einem Jahr eine Offensive gestartet, um mit nachhaltigen, längerfristigen Schulungen im Facharbeiterbereich Arbeitskräfte auszubilden. Dadurch kam es im vergangenen Jahr zu einem Anstieg an Personen in Schulungen und zwar von um ca. 25 Prozent. Rund 75 Prozent der Schulungsmaßnahmen sind auf Fachausbildungen ausgelegt.

»Wir ziehen individualisierte Weiterbildungsmaßnahmen vor, die auf den Bedarf der Wirtschaft abgestimmt sind. Wegen des Facharbeitermangels versuchen wir auch nach Kompetenzen in artverwandten Berufen zu vermitteln, um zusätzlich alternative Bewerbervorschläge machen zu können. So ist es möglich über Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen alternative Jobs anzubieten bzw. Empfehlungen für Weiterbildungen zu treffen«, so Leopold abschließend.

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