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Wolfsberg. Der 39-Jährige Wolfsberger Andreas Grinschgl war in der Vorwoche bei der Start-up-Show »2 Minuten, 2 Millionen« des Senders Puls4 zu Gast.
Er präsentierte den fünf Investoren »Insolaxy« – spezielle, von ihm entwickelte Schuheinlagen. Die Schuheinlagen gibt es in vier unterschiedlichen Ausführungen: »Sport«, »Sneakers«, »Catwalk« und »Business«. Das besondere Merkmal der Einlagen erklärt Grinschgl so: »Jeder Kunde kann sie an seine persönlichen Schmerz- und Druckpunkte im Fuß anpassen.« Möglich wird das mit einer eigens dafür entwickelten App. Grinschgl: »Ich habe bei einem Kundentermin mein Messgerät vergessen und bemerkt, dass es möglich sein könnte, die Einlage mit einem Foto, das ich mit meinem Smartphone gemacht habe, anzupassen.« Mit einem Klagenfurter Unternehmen entwickelte er daraufhin in den vergangenen fünf Jahren die passende App. Mit ihr können Kunden von zuhause aus ihren Fußabdruck scannen, anschließend wird die beanspruchte Haut analysiert. »Ich wollte eine Möglichkeit finden, Einlagen zu einem fairen Preis anbieten zu können«, so Grinschgl, der kritisiert, dass man über die Krankenkasse nur einmal pro Jahr Anspruch auf Schuheinlagen hat: »Das ist zu wenig, der Bedarf ist viel höher.«
100.000 Euro
Grinschgls Produktvorstellung sorgte für Interesse bei den Investoren. Seine Forderung war eine Investitionssumme von 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile. Alexander Schütz offerierte 70.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile, Kommunikationsexperte Philip Maderthaner bot für den gleichen Anteil 100.000 Euro. Gringschl nahm das Angebot von Maderthaner an.
»Es hat sich im Gespräch herauskristallisiert, dass wir unterschiedliche Ziele verfolgen«
Andreas Grinschgl über das geplatzte Investment
»In der Sendung gibt es eine mündliche Zusage für das Investment. Anschließend folgt eine Unternehmensprüfung und die Details werden besprochen. Ich wurde nach Wien zum Gespräch mit Maderthaner eingeladen. Wir sind auf einer Wellenlänge, aber bei dem Gespräch hat sich herauskristallisiert, dass wir unterschiedliche Ziele verfolgen. Deshalb ist es nicht zu dem Investment gekommen«, erklärt der 39-Jährige. Maderthaner berät Grinschgl aber trotzdem weiterhin mit seiner Expertise.
Handwerk und Soziales
Zu seinem Beruf gefunden hat Grinschgl über eine Berufsorientierung in der Schulzeit: »Ich habe mit 15 die Lehre als Bandagist begonnen. Zuerst wusste ich gar nicht, dass es diesen Beruf überhaupt gibt, dann hab ich die Tätigkeit bei einer Berufsorientierungswoche ausprobiert.« Anschließend absolvierte er noch eine Lehre als Schuhmacher und stellte sich der Meisterprüfung. Als Orthopädie-Schuhmachermeister und Bandagist machte er sich 2016 mit seinem Unternehmen »Orthofuß« selbstständig. »Der Beruf verbindet das Handwerk und die soziale Komponente. Ich kann in der Werkstatt arbeiten und den Menschen helfen«, so der 39-Jährige, der aktuell drei Mitarbeiter beschäftigt. Neben der Filiale in St. Stefan betreibt Grinschgl auch ein Geschäft in Bleiburg.
Nach seinem Auftritt bei Puls4 und dem gescheiterten Investment, ist Grinschgl trotzdem zufrieden: »Ich war sehr nervös, weil es um viel ging. Der Werbewert des Auftritts ist enorm. Nach der Ausstrahlung habe ich viele Anrufe bekommen, von Unternehmen, die Vertriebspartner werden möchten.« Aktuell sind die »Insolaxy«-Einlagen bei »Orthofuß«, der Activia Apotheke und im Gesundheitsresort Bad St. Leonhard erhältlich.
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