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Gesperrte Parkplätze in der oberen Stadt regen auf: »Kunden werden an den Rand der Stadt gedrängt«Ausgabe 37 | Mittwoch, 15. September 2021

Wegen zweier Baustellen stehen am Getreidemarkt und in der Johann-Offner-Straße in Wolfsberg derzeit weniger Parkplätze zur Verfügung. Das bereitet den Geschäftsleuten Probleme. Kritik an der Verkehrssperre wegen des Kulinarik-Kultur-Markts wird laut.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Am Getreidemarkt (Bild links) gibt es eine Absperrung aufgrund der laufenden Sanierung des Kudrinka-Hauses. Auch in der Johann-Offner-Straße ist ein Bereich wegen laufender Bauarbeiten abgesperrt (rechts). Die dadurch wegfallenden Parkplätze sind ein Dorn im Auge der ansässigen Händler – wie die Sperre wegen des samstäglichen Kukuma. Hok

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Wolfsberg. »Vielen Geschäftsleuten bereiten die derzeitigen Verkehrseinschränkungen in der oberen Stadt massive Probleme«, sagt Walter Megymorecz von der Drogerie »Gesund & schön by Megys« in der Johann-Offner-Straße.

Er stört sich an zwei Baustellen, wegen der am Getreidemarkt und in der Offner-Straße Parkplätze nicht nutzbar sind. Dadurch seien Kunden gezwungen, die Innenstadt zu meiden, und würden an den Rand von Wolfsberg und in die dortigen Geschäfte gedrängt. »Da wir auch im EUCO-Center eine Filiale führen, ist dieser Trend für uns eindeutig messbar. Wünschenswert wäre es aber, unser Stammhaus in der Johann-Offner-Straße stärken zu können«, sagt Megymorecz. Er sei nicht grundsätzlich gegen Bauprojekte in der oberen Stadt, betont er. 

»Der Kukuma wird nur von wenigen Leuten besucht, trotzdem darf kein Auto fahren«
Walter Megymorecz, Drogerie Johann-Offner-Straße

Aber: »Man kann die Baustellenbereiche, die jetzt die Parkplätze blockieren, auch in den Innenhöfen aufbauen. Als wir seinerzeit das Haus in der Offner-Straße umbauten, schauten wir, dass wir es so machen und vorne an der Straße möglichst wenig abgesperrt werden musste.«

Megymorecz spricht auch laut aus, worüber viele in der Stadt bisher nur hinter vorgehaltener Hand redeten: »Zusätzlich wird zum Ärgernis vieler Unternehmer an Samstagen wegen des Kulinarik-Kultur-Markts Kukuma der Hohe Platz für den Verkehr gesperrt. Der wird nur von wenigen Leuten besucht, trotzdem darf kein Auto fahren. Er könnte auch ohne Straßensperre ungestört stattfinden.« Außerdem finden am Bleiweißparkplatz, ebenfalls an Samstagen, Flohmärkte statt, für die ebenfalls Parkplätze mit Beschlag belegt werden. 

Mehr Information

Es sei die »Gesamtsituation«, an der er sich störe, so Megymorecz, der betont: »Ich will keinen Unfrieden stiften, aber mehr Information für uns Händler wäre sehr wichtig.« Er wünscht sich, bei Bauvorhaben, die massiv in die umliegende Infrastruktur eingreifen, von der Stadt rechtzeitig unterrichtet zu werden, um sich auf die veränderte Situation zeitgerecht einstellen zu können. »Ich stehe grundsätzlich allem positiv gegenüber, das der Belebung der Innenstadt dient. Die derzeitige Situation bewirkt allerdings das Gegenteil«, so Megymorecz.

»Es wäre möglich, Verkehr und Kukuma parallel stattfinden zu lassen«
Josef Steinkellner, Straßenreferent

Der für Straßen zuständige Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) sagt: »Die Baustelle am Getreidemarkt wegen des Umbaus des Kudrinka-Hauses ist demnächst fertig, dann ist die Absperrung weg. In der Johann-Offner-Straße wurden sieben oder acht 45-Grad-Parkplätze angelegt, sodass nun mehr Fahrzeuge Platz haben.«

Der Kukuma soll zur Belebung der oberen Stadt beitragen. Steinkellner denkt aber, dass es aufgrund der geltenden Begegnungszone möglich wäre, Verkehr und Markt parallel stattfinden zu lassen – und die Sperre, die auf Wunsch von Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) erfolgt, nicht notwendig wäre. »Man muss aber auch die Aufsteller verstehen, für die es nicht angenehm ist, wenn der Verkehr an ihren vorbeirollt«, so Steinkellner. Zu den Flohmärkten auf dem Bleiweißparkplatz meint er, sie würden nicht regelmäßig stattfinden. 

Es liegt an der Baufirma

Die Kritik an der mangelnden Information weist der Stadtrat zurück: »Die Gemeinde stellt nur den Baubescheid aus. Üblich ist, dass die bauausführende Firma danach die Anrainer informiert. Wir haben keine Informationspflicht und auch keine Möglichkeit dazu«, denn der verwaltungstechnische Aufwand wäre gewaltig.

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