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Wolfsberg. Eine abermals erfolgreiche Saison liegt hinter dem RZ Pellets WAC. Neben dem wiederholten dritten Tabellenplatz schlugen sich die Wölfe in ihrer ersten Europa-League-Gruppenphase bravourös, machten mit Shon Weissman wohl die spielerische Entdeckung der bisherigen Vereinshistorie, und abermals bewies WAC-Präsident Dietmar Riegler ein glückliches Händchen bei der Trainerwahl.
Blicken wir zurück. 27. Juli 2019: Der WAC trifft zum Auftakt der Bundesliga-Saison auswärts auf Admira Wacker Mödling. Auf der Trainerbank saß Gerhard Struber. In der Startelf standen neben Michael Sollbauer und Marcel Ritzmaier – die den Verein, wie auch Struber, im Winter Richtung Barnsley verlassen sollten – mit Shon Weissman ein junger israelischer Stürmer, dessen Name den meisten Freunden des runden Leder bis dahin wenig bis gar nichts sagte. Exakt 43 Minuten dauerte es, bis sich Weissman in der österreichischen Liga zum ersten Mal als Torschütze in den Spielbericht eintragen konnte. Das Assist ging auf das Konto von Michael Liendl. In der 55. Minute traf Weissman erneut. Wieder leistete Liendl die Vorarbeit. Der eingewechselte Anderson Niangbo traf zum 3:0-Endstand. Es war ein Auftaktsieg, der mehr bedeutete als »nur« drei Punkte. Die Offensivpower, die Liendl und Weissman in dieser Saison noch unter Beweis stellen sollten, war nicht nur für den WAC, sondern für die gesamte Liga einzigartig.
Abenteuer Europa League
Mit dem dritten Platz in der Saison 2018/19 hat sich der WAC erstmals direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Die Gruppengegner: AS Rom, Borussia Mönchengladbach und Basaksehir Istanbul. Zum Auftakt war man bei Borussia zu Gast, die gerade die deutsche Bundesliga anführte.
»Das ist eine magische Nacht heute gewesen. Was wir veranstaltet haben, war Extraklasse«
Michael Liendl, nach dem Sieg gegen Gladbach
Als Underdog reiste man nach Deutschland, als Sensationsteam ging es zurück in die Heimat. Mit 4:0 besiegte die Struber-Elf die Fohlen. Nicht nur die deutsche Medienlandschaft sparte nicht mit Lob für die Wolfsberger Mannschaft, auch die Spieler selber waren sich ihrer Leistung bewusst. »Das ist eine magische Nacht heute gewesen. Was wir veranstaltet haben, war Extraklasse«, freute sich Michael Liendl nach dem Sieg. In den weiteren Gruppenspielen gab es zwei Unentschieden gegen AS Rom, zwei Niederlagen gegen Basaksehir sowie eine 0:1-Niederlage im Rückspiel gegen Gladbach. Das Abenteuer war vorbei, doch die Leistung der Mannschaft war bemerkenswert.
Das glückliche Händchen
Wie eingangs erwähnt, stellte WAC-Präsident Dietmar Riegler abermals sein glückliches Händchen bei der Trainerwahl unter Beweis. Zu Saisonbeginn holte man Gerhard Struber, der nach nur rund 4,5 Monaten nach England wechselte. Co-Trainer Mohamed Sahli übernahm interimistisch. Im Jänner wurde Ferdinand Feldhofer als neuer Cheftrainer vorgestellt – wieder eine ausgezeichnet Wahl, wie sich herausstellen sollte.
Schon vor Ende des Grunddurchgangs qualifizierte sich der WAC ohne größere Probleme für die Meisterrunde. Ein internationaler Startplatz war wie in der Vorsaison wieder in Reichweite. Bevor die Meisterrunde starten konnte, wurde die Liga wegen der Coronakrise unterbrochen. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs brachte der WAC gute Leistungen auf den Rasen, hatte in vielen Situation aber einfach nicht das nötige Glück. In der Doppelrunde gegen Red Bull Salzburg konnte man zwei Punkte holen, die am Ende schließlich den Ausschlag gaben, um in der Tabelle vor dem LASK zu stehen. Was in der Euphorie beinahe unterging: Der WAC hat die abschließenden sechs Ligaspiele nicht verloren, gewann gegen Sturm Graz, den LASK und Rapid Wien.
Letztendlich stand der WAC verdient am dritten Tabellenplatz. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichneten Weissman und Liendl und mit Feldhofer ein Trainer, der es verstand, in kürzester Zeit die Stärken der Mannschaft herauszuarbeiten.
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