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Wolfsberg. Böse Zungen behaupteten, der Wahlkampf sei der Grund dafür, dass sich ein guter Teil der politischen Crème de la Crème Wolfsbergs und des Lavanttals persönlich eingefunden hatte. Doch das stimmte nicht. Allen Teilnehmern war die echte Freude anzusehen und anzuhören, dass das neue Wolfsberger Tierheim nach 14-monatiger Bauzeit eröffnet wurde. Am Donnerstag, 25. Juni, traf man sich im Merianweg, um das Ereignis zu würdigen.
Selbst die Wolken hatten ein Einsehen und stellten den Regen ein, als gegen 11 Uhr der offizielle Teil begann. Johann »Časti« Schober, Obmann des Wolfsberger Tierschutzvereins, betrat das Pult und dankte im Namen der 14 Hunde, 37 Katzen und der Ente »Walter«, die das Heim zurzeit beherbergt, all jenen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen hatten: Er nannte Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz, LHStv. Gaby Schaunig und Landesrat Daniel Fellner. Nicht unerwähnt ließ er zwei Großspender, die sich am Eröffnungstag mit Schecks eingestellt hatten: die Privatstiftung Kärntner Sparkasse (30.000 Euro) sowie Harald Roth, Inhaber der Vepro AG, und seiner Frau Irina, die 25.000 Euro überreichten. »Der Betrieb wäre ohne großzügige Spenden nicht möglich«, sagte Schober und vergaß auch die vielen Unterstützer nicht, die bei der Bausteinaktion mitgemacht und damit Geld für die unverzichtbare Inneneinrichtung beigesteuert hatten.
»Tierschutz geht uns alle an, er kennt weder Gemeinde- noch Parteigrenzen«
Johann »Časti« Schober, Obmann Tierschutzverein
Der Obmann schickte auch einen Gruß zum Himmel und gedachte einer bereits verstorbenen Spenderin, die einst in Wolfsberg das Hutgeschäft »Tilly« betrieben und das Tierheim in ihrem Testament großzügig bedacht hatte: »Vielleicht hört sie jetzt von oben zu.«
Schober nahm sich aber kein Blatt vor den Mund: Er mahnte die Gemeinden, ihre Beiträge zu zahlen – »und zu erhöhen«. Denn: »Tierschutz geht uns alle an, er kennt weder Gemeinde- noch Parteigrenzen.«
Nachdem der Wolfsberger Pfarrer Christoph Kranitzki und seine evangelische Kollegin Renate Moshammer das Haus gesegnet hatten, richteten erst Landesrat Fellner, danach Bürgermeister Schlagholz Worte an die Zuhörer. Schlagholz ließ die Geschichte des Hauses Revue passieren: 1992 wurde die »Scheiber Villa« als Heim für Tiere angemietet, 2011 gekauft. 2008 wurde der Grund, auf dem das neue Haus steht, erworben, 2018 beschloss der Gemeinderat den Neubau. 1,4 Millionen Euro wurden nun investiert, 850.000 Euro stammen aus der Kasse der Stadt Wolfsberg. 520.000 Euro kamen als Förderung vom Land, wofür sich Schlagholz besonders bedankte, da die Subvention höher ausgefallen war als üblich. Weitere 30.000 Euro steuerten die Gemeinden des Tals bei.
Baukosten unterschritten
Hervorgehoben wurde Josef Gutschi von der Stadtabteilung Hochbau und Stadtplanung, dank dem die Baukosten nicht nur eingehalten, sondern unterschritten wurden. In Richtung der Spender meinte der Bürgermeister: »Ihr Geld ist bestens angelegt.«
Die eigentliche Eröffnung übernahm LHStv. Beate Prettner. Ihr Dank galt dem Bürgermeister, den sie kurz »HPS« nannte und dessen Engagement den Bau ermöglicht habe. Mitgebracht hatte sie eine Torte und Glückwünsche für die Zukunft. Zuletzt meldete sich nochmals Schober zu Wort. Er kündigte für den Herbst einen »Tag der offenen Türe« an, der zugleich als Eröffnung für die Bevölkerung dienen wird.
Fleißig geklatscht haben: Nationalrat Christian Ragger, die Landtagsabgeordneten Armin Geißler und Harald Trettenbrein, die Bürgermeister Hermann Primus, Günther Vallant, Peter Stauber und (in Kürze) Maria Knauder sowie etliche Wolfsberger Stadt- und Gemeinderäte und viele mehr.
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