Artikel
St. Marein. Mit Beginn des neuen Schuljahrs wurde in St. Marein mit einem neuen Projekt begonnen. Schüler produzieren unter dem Motto »Wir geben Schule eine Stimme« einen Podcast. Mittlerweile sind fünf Folgen bereits produziert, zwei davon schon veröffentlicht. Die erste Folge mit dem Titel »St. Marein on air« ist ein Gespräch mit Direktorin Astrid Greßl, für die zweite Folge »Weihnachten früher« interviewten Schüler ihre Eltern und Großeltern. Eine weitere ist anlässlich des Tags der offenen Tür im Jänner geplant.
Produziert wird der Podcast an der Schule, dazu wurde entsprechendes Equipment angekauft. So verfügen die Podcaster nun über Laptops, vier Mikrofone, Mischpulte, entsprechende Software zum Schneiden der Episoden. Ein Raum mit entsprechendem Schallschutz und Akustik soll nun noch eingerichtet werden, damit die Jugendlichen ihren Podcast in einer professionellen Umgebung produzieren können.
Betreut werden die Schüler von Lehrerin Manuela Kaltschmidt. Sie berichtet: »Es ist ein großartiges Projekt. Die Kinder sind die Hauptakteure. Sie wählen die Themen selbst aus, sie recherchieren, sie produzieren. Die Kinder lernen hier nicht nur Technik, sondern auch Teamarbeit, Verantwortung und Kreativität.«
Eine Stimme der Podcasts ist Milena Woger, Schülerin der 2b. Sie erzählt: »Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen und ihnen zuzuhören. Mit dem Podcast kann ich das direkt von der Schule aus machen.« Sie erzählt, wie der Podcast an der Schule entsteht: »Zuerst sitzen wir im Podcast-Raum zusammen und überlegen uns ein Thema. Wenn wir gemeinsam eines gefunden haben, werden die Aufgaben verteilt«. Danach folgen die Aufnahmen, das Schneiden und die Veröffentlichung. »Beim der ersten Podcast-Folge haben wir noch von Zetteln abgelesen, da klangen wir dann aber wie Roboter. Heute reden wir frei«, erinnert sich Milena.
Elias Nössler, 13 Jahre alt und Schüler der 4a, ist der Techniker des Projekts. Seine Leidenschaft begann, als bei einem Mikrofon die Halterung brach. Statt es wegzuwerfen, konstruierte er mit dem 3D-Drucker eine Ersatzhalterung – und reparierte das Gerät. Heute baut er On-Air-Schilder, tüftelt an neuen Ideen und ist immer zur Stelle, wenn etwas nicht funktioniert.
»3D-Drucken macht mir einfach Spaß. Man sieht, wie etwas entsteht – das ist großartig«, erzählt er. Seine Begeisterung wurde bereits belohnt: Beim MINT-Wettbewerb in Klagenfurt gewann er einen Innovationspreis für einen Kaugummi-Automaten aus Pappe, bei dem 20 Cent eingeworfen werden mussten, um einen Kaugummi zu bekommen. Für seine Zukunft schwankt er noch zwischen HTL und Landwirtschaftsschule – Technik und Praxis liegen ihm gleichermaßen.
Lernen von den Älteren
Besonders spannend ist die Zusammenarbeit zwischen den Klassen. Schüler der unteren Klassen lernen von den Älteren, wie man Ton schneidet oder Soundeffekte einfügt. Jonas, David und andere übernehmen die technische Seite, während Nicholas und Leon aus der 4b das Schneiden perfektionieren. Lehrer wie Kaltschmidt begleiten das Projekt, betreuen die Technik und lernen selbst dazu. »Es ist großartig, wie sich Schüler und Lehrer gegenseitig ergänzen. Die Schüler können mir vieles erklären – und ich ihnen«, sagt Kaltschmidt.
Am Ende steht nicht nur Technik oder Medienkompetenz, sondern ein starkes Gemeinschaftsgefühl. »Wir setzen uns zusammen, überlegen, was passt, und entscheiden gemeinsam«, sagt Milena. Genau dieses Miteinander macht das Projekt so erfolgreich.
Wer die Podcasts der Schüler hören will, findet sie auf Spotify, YouTube und der Schul-Website.
Schule auf Instagram
Bereits im September haben die Lehrerinnen Nadine Leitner, Johanna Grundnig und Marlene Baumgartner ein Projekt ins Leben gerufen, das den Schulalltag auf eine neue Bühne hebt. Auf dem Instagram-Account mint_ms.st.marein geben sie regelmäßig Einblicke in das Leben an der Schule. Kurze Videos, schnelle Texte, authentische Bilder – genau das, was die Schüler anspricht. »Die Homepage der Schule ist eher für die ältere Generation, mit Instagram erreichen wir die Jugend«, erzählt Marlene Baumgartner.
Nicht nur Schüler folgen den Posts, auch Eltern und ehemalige Schüler sind begeistert. Die drei jungen Medienmacherinnen binden die Jugendlichen aktiv ein, lassen Ideen aus der Schülerschaft einfließen und machen die Plattform zu einem lebendigen Schaufenster des Schulalltags.

Von Michael Swersina
Drift-Aktion zerstört Sportplatz: »Wir werden alles daran setzen, um den Täter ausfindig zu machen«
Stille Nacht, helle Nacht: Volker-Jürgen Hartl (55) erleuchtet mit seinem Haus die Nachbarschaft
Premierenfahrt zur Eröffnung der Koralmbahn – am Bahnhof St. Paul stoppt der Zug aber nicht
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!