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Damit das Wissen nicht verschwindet: Museum im Lavanthaus präsentiert Objekte auf eine neue Art Ausgabe 21 | Mittwoch, 22. Mai 2024

Die umfangreiche Werkzeugsammlung kann nun mit einer Medienstation »gescannt« werden, die die Bezeichnungen und Zwecke der Exponate vermittelt – via Text, aber auch mit Videos und Audioaufnahmen. Fördervereins-Obmann Swatek war die Triebfeder.

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Wolfsberg. Das Problem war folgendes: Zwar verfügt das Museum im Lavanthaus über rund 400 historische Werkzeuge, die vom Künstler Pepo Pichler gekonnt zu einer Installation geordnet wurden – aber viele Besucher wussten mit ihnen nichts mehr anzufangen. Ihr Zweck und Gebrauch, einst jedem gegenwärtig, ist im Laufe der Zeit aus dem kollektiven Gedächtnis gefallen. Oder wie es Museumsdirektor Christian Bachhiesl ausdrückte: »Dieses Wissen droht zu verschwinden.« Wenn man aber nicht weiß, was man vor sich hat – und es natürlich auch nicht berühren darf – ist das Interesse daran endenwollend ... 

»Ich bin sehr stolz darauf, denn so etwas gibt es in keinem anderen Museum«
Robert Swatek, Obmann Förderungsverein

Jetzt wurde Abhilfe geschaffen. Unter Federführung von Robert Swatek, dem Obmann des »Förderungsvereins Lavanttaler Heimatmuseum«, wurde eine Medienstation installiert, die die Werkzeuge den Besuchern wieder näher bringen wird – und ihnen damit gleichsam neues Leben einhaucht.

Eine kleine Anleitung

Es funktioniert so: Man nehme einen schwenkbaren Bildschirm, der auf die Werkzeuge gerichtet ist und sie abbildet. Je nach Ausrichtung werden kleine weiße Punkte sichtbar, die einem oder mehreren gleichen Instrumenten zugeordnet sind. Drückt der Besucher auf einen dieser Punkte, öffnet sich ein Fenster, das nicht nur die genaue Bezeichnung des Werkzeugs preisgibt, sondern auch seinen Zweck und seine Verwendung – auf Deutsch oder Englisch. Damit wird klar, was man einst mit einer Brotschaufel anfing, mit einem Zimmermannsbreitbeil oder wie sie alle heißen. Und so bleiben sie im Gedächtnis der Menschen haften, das Wissen besteht fort. Denn es gibt auch Videos und Audiobeiträge, in denen die Verwendung gezeigt oder von Zeitzeugen beschrieben wird.  

Der 80-jährige Swatek, seit 19 Jahren Obmann des »Förderungsvereins«, dem auch die Werkzeuge gehören, die der Stadt zur Verfügung gestellt wurden, sagte bei der Präsentation der Medienstation: »Ich bin sehr stolz darauf, denn so etwas gibt es in keinem anderen Museum.« Anderthalb Jahre haben er und das Projektteam an der Umsetzung gearbeitet, 42.000 Euro wurden bei zahlreichen Sponsoren dafür aufgetrieben. Hörbar gerührt dankte Swatek seiner Ehefrau für ihre bewiesene »Nachsicht«, da er zuletzt so viel Zeit in das Vorhaben investierte. Der folgende Applaus galt nicht nur ihm, sondern auch seiner Frau.

»Pionierarbeit«

Direktor Bachhiesl betonte, dass das Museum von der Stadt Wolfsberg finanziert werde, »was nicht selbstverständlich ist«. Ergo müsse man am Puls der Zeit bleiben. Die neue Multimediastation sei »sensationell, es ist Pionierarbeit«. Sein Dank galt dem Engagement Swateks, der auch von Vizebürgermeisterin Michaela Lientscher hervorgehoben wurde: »Nur durch seine Beharrlichkeit ist es gelungen, durch seine Begeisterung.«

Von der »Einzigartigkeit« der Station sprach auch Uwe Neuhold, Geschäftsführer der Firma »Verdandi«, die sie technisch umgesetzt hat: »Das gibt es weltweit in keinem anderen Museum.« Mit ihr werden die Objekte, von denen Besucher die Finger lassen müssen, »jetzt wieder greifbar«. Die Video- und Audioaufnahmen schaffen es laut ihm fast besser als die Texte, das Wissen über die Werkzeuge zu vermitteln, da die Beschreibungen von Menschen aus der Region erzählt werden, die damit noch selbst arbeiteten.

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