Koralpe. Der finanzielle Schaden dürfte groß sein, die Zukunft ist derzeit völlig offen: Der Brand am 27. Dezember hat in der »Ofenstubn« auf der Koralpe deutliche Spuren hinterlassen. 

Auf Bildern sind viele zerborstene Fensterscheiben zu sehen, hinter einer Theke hängt die Belüftung als »Kurve« von der Decke, Holzwände sind verkohlt. Immerhin haben Beamte der Brandgruppe des Landeskriminalamts Kärnten mittlerweile die Ursache geklärt: Ein elektrischer Defekt verursachte das Feuer. 

»Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht. Jetzt ist die Versicherung am Zug«
Ramona Pinter, »Ofenstubn«Pächterin

Was nun mit der »Ofenstubn« – sie liegt bei der Talstation der Burgstallofenbahn auf der Koralm – passiert, kann derzeit niemand sagen. Pächterin Ramona Pinter, die die Hütte erst am 1. Dezember des Vorjahrs eröffnet hatte, weiß es jedenfalls nicht: »Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht. Auslöser war ein Kabelbrand im Altbestand der Hütte, jetzt ist die Versicherung am Zug.« Will sie die »Ofenstubn« weiterhin betreiben? »Es ist alles offen«, sagte Pinter in der Vorwoche.

»Wir warten ab«

Die Versicherung läuft über den Besitzer der Hütte, WAC-Präsident und RZ-Pellets-Gründer Dietmar Riegler. Dessen Ehefrau Waltraud Riegler meinte: »Wir warten ab, was bei der Versicherung herauskommt.« Damit ist unklar, ob die »Ofenstubn« saniert wird oder ob ihre Tage als Gastwirtschaft vorbei sind.

Wie berichtet ging am Mittwoch, 27. Dezember, gegen 0.10 Uhr der Notruf eines Passanten bei der Polizeiinspektion Wolfsberg ein: »Die ›Ofenstubn‹ brennt!« Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stand das Gebäude in Vollbrand.

Die Feuerwehrleute versuchten, in das Gebäude vorzudringen, doch die Hitze war so groß, dass es ihnen das nicht gelang, hieß es im Polizeibericht. Erst nach den Löscharbeiten konnte ein Trupp in die Hütte vordringen und nach Opfern suchen. Glücklicherweise hatte sich zum Zeitpunkt des Brandes aber niemand in der »Ofenstubn« befunden. Nach rund vier Stunden wurde von den Feuerwehren »Brand aus« gegeben, dennoch blieben drei Wehren als Wache vor Ort.

Pächterin Pinter wurde in der Brandnacht von einer Polizeistreife kontaktiert und war nach kurzer Zeit selbst vor Ort. Sie hatte das Lokal am 26. Dezember gegen 15.15 Uhr verlassen – da war noch alles in Ordnung. 

Eben erst eröffnet

Die 47-jährige ausgebildete Köchin, Kellnerin und Bergwanderführerin hatte erst im September den Pachtvertrag für die Hütte auf der Koralm unterschrieben und mit Dezember-Beginn eröffnet. »Ich will Gastronomie für die Wolfsberger machen, mit einer kleinen, feinen Speisekarte«, so Pinter im Oktober zu den Unterkärntner Nachrichten. 

Die Salzburgerin zog mit ihrem Mann vor drei Jahren nach Kärnten. Obwohl sie in Ludmannsdorf eine neue Heimat fanden, wurden sie im Lavanttal aktiv: In Rieding bauten die beiden drei Ferienhäuser. Dabei fiel Pinter auf: »Wenn wir auf der Koralm unterwegs waren, war es schwierig, ein geöffnetes Lokal zu finden. Daher haben wir uns entschlossen, selbst etwas zu machen.« Also pachteten sie die »Ofenstubn«. 

Doch der Traum wurde nach wenigen Tagen zum Alptraum. »Es ist immer noch nicht zu fassen«, schrieb Pinter auf Facebook als Antwort auf viele mitfühlende Kommentare nach dem Brand. Dort dankte sie auch den Helfern: »Ein großes Danke an die Feuerwehren, die mit gut 120 Personen vor Ort waren und einen großartigen und schwierigen Einsatz machten.«