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Frantschach-St. Gertraud. Eine neue Führung wird für die Volksschule St. Gertraud gesucht. Die derzeitige Direktorin Gabriele Traußnig steht nach elf Jahren als Leiterin ab dem kommenden Schuljahr für diese Funktion nicht mehr zur Verfügung.
»Persönliche Gründe«, sagte Traußnig auf die Frage der Unterkärntner Nachrichten, warum sie auf ihren Job verzichtet. Einen weiteren Kommentar wollte sie nicht abgeben. In einem an die Eltern gerichteten Brief teilte sie mit, nun sei »der Zeitpunkt gekommen, ein weiteres Kapitel meiner beruflichen Tätigkeit aufzuschlagen«. Und weiter heißt es: »Mein Herz als Pädagogin war immer vor allem bei den Schulkindern und diesen möchte ich mich in den letzten Arbeitsjahren noch einmal besonders und mit ganzer Kraft widmen. Daher zieht es mich wieder zurück in eine Schulklasse.« Traußnig richtet ihren Dank an Eltern und Kindern »für das hervorragende Miteinander und das gemeinsame Bewältigen aller Schwierigkeiten«, gerade in der Zeit der Coronapandemie.
»Hohe Qualität«
Günther Vallant (SPÖ), Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud, dazu: »Mir hat die Direktorin in einem Gespräch mitgeteilt, dass sie aus persönlichen Gründen aufhört. Das tut mir sehr leid, denn wir haben gut zusammengearbeitet, es ist aber zu respektieren. Sie führte die Volksschule mit hoher Qualität. Über die Ursachen ihrer Entscheidung zu spekulieren, steht mir nicht zu.«
»Das tut mir sehr leid, denn wir haben gut zusammengearbeitet, es ist aber zu respektieren«
Bürgermeister Günther Vallant, zum Rückzug der Direktorin
Es gibt allerdings in Zusammenhang mit Traußnig auch Stimmen in der Gemeinde, die sich – hinter vorgehaltener Hand – kritisch über ihren Führungsstil äußern. War ihr Entschluss also völlig freiwillig? Vallant: »Da bin ich die falsche Ansprechperson. Ich habe ihr angekündigtes Ausscheiden mit Bedauern zur Kenntnis genommen.«
Eine Nachfolge zu finden ist jetzt Aufgabe der Bildungsdirektion Kärnten. »Die Gemeinde hat dabei nichts mitzureden«, so der Bürgermeister, »wir sind für die Erhaltung des Gebäudes, für die Reinigung und den Schulwart zuständig. Bei Lehrern und der Direktion haben wir kein Recht auf Mitbestimmung.«
Geplatzte Zusammenlegung
Zu hören ist auch, dass ein Versuch, die Direktionen der Mittelschule St. Gertraud und der Volksschule ab Herbst zusammenzulegen, scheiterte. »Das wäre sinnvoll gewesen«, sagte Vallant, »denn damit hätte man unser Bildungszentrum stärken können. Wenn es jetzt nicht geglückt ist, dann beim nächsten Mal.« Über die Gründe des Fehlschlags ist der Bürgermeister nicht informiert: »Beim Personal können wir nicht mitwirken, auch nicht bei der Mittelschule.«
Das weitere Vorgehen zur Besetzung des Direktorenpostens der Volksschule St. Gertraud skizziert die Bildungsdirektion so: »Es wird eine Interessensbekundung geben, die in den nächsten Tagen hinausgeht. Eine Ausschreibung ist nicht notwendig, da die Schule weniger als zehn vollbeschäftigte Lehrer hat.« Ein nahtloser Übergang werde aber gewährleistet sein.
Zur geplatzten Zusammenlegung der Direktionen wurde ein Rückruf angekündigt. Bis Redaktionsschluss erreichte er uns nicht.
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