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Stellvertretender Bezirksjägermeister über den tragischen Tod eines Jägers: »Man ist machtlos« Ausgabe 28 | Mittwoch, 13. Juli 2022

22-Jähriger wurde am Kamperkogel in einem Niedersitz von einem Blitz tödlich verletzt. Der stellvertretende Bezirksjägermeister war an dem Tag ebenfalls auf der Jagd : »Das Gewitter ist sehr schnell gekommen.« Laut ihm war das Unglück ein schicksalhaftes Ereignis.

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Frantschach-St. Gertraud. »Das Schicksal hat gnadenlos zugeschlagen.« Das sagt Hermann Sölle, stellvertretender Bezirksjägermeister des Jagdbezirks Wolfsberg, zum tragischen Tod eines erst 22-jährigen Jägers, der in der Nacht auf Dienstag, 5. Juli, in einem Bodensitz am Kamperkogel in der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud tödlich verletzt wurde (wir berichteten). Ein Blitz hatte in eine Fichte neben dem Unterstand eingeschlagen – der Wolfsberger kam dabei ums Leben. Bilder der Unglücksstelle zeigen, welche Gewalt hinter dem Ereignis steckte: Baum und Niedersitz wurden völlig zertrümmert.

»Ich war an diesem Tag auch auf der Jagd, es war eine Situation, wie ich sie selten erlebt hatte«
Hermann Sölle, stellv. Bezirksjägermeister

»Ich war an diesem Tag auch in der Nähe auf der Jagd«, so Sölle. »Es war eine Situation, wie ich sie selten erlebt hatte: Es war ein sehr schweres Gewitter mit gewaltigen Blitzen. Es ist sehr schnell gekommen, die Heftigkeit war unvorstellbar.«

An einen ähnlichen Vorfall kann er sich nicht erinnern, aber: »So etwas passiert immer wieder, man ist dagegen machtlos: Der Baum wird wohl schon seit 100 Jahren an dieser Stelle gestanden haben, ohne Vorkommnisse. Und trotzdem schlug jetzt der Blitz ein.«

Die Bauart des Niedersitzes hatte mit dem Unglück nichts zu tun. Sölle: »Die verwendeten Materialien sind im Jagdgesetz festgelegt. Die Sitze werden unter verschiedenen Gesichtspunkten errichtet: jagdliche und landschaftliche. Sie sollen nicht bemerkt werden und sich unauffällig ins Gelände einfügen, zugleich sollen sie aber auch gute Sicht gewähren. Dieser Niedersitz, den ich selbst noch nie benutzt habe, weil er im Nachbarrevier liegt, war an einem exponierten Platz mit gutem Blick.« Es sei logisch gewesen, ihn an dieser »gut gewählten« Stelle zu bauen. Niemand habe vorhersehen können, was passieren würde ...

Keine Hilfe mehr möglich
Der 22-Jährige, der bereits vor einigen Jahren die Jagdprüfung abgelegt hatte, war am Montagabend auf den Kamperkogel aufgebrochen. Als er nicht nach Hause kam, erstatteten seine Angehörigen Anzeige und machten sich auf die Suche nach ihm.

»Der Baum stand wohl schon seit 100 Jahren an dieser Stelle. Und trotzdem schlug jetzt der Blitz ein«
Derselbe über das Unglück

Um 5.30 Uhr wurde er entdeckt und die Einsatzkräfte verständigt. Ein Notarzt konnte nur mehr den Tod des Maurers feststellen.

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