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Michaela Kois: Sie tauschte Fliesen und Keramik gegen Gemüseanbau und eine Alpakazucht einAusgabe 23 | Mittwoch, 7. Juni 2023

Die 34-Jährige besuchte eine Fachschule für Fliese, Keramik und Ofenbau. Nach der Matura schloss sie eine dreijährige Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin ab. Vor fünf Jahren begann sie am eigenen Acker Gemüse anzubauen, was sie mittlerweile hauptberuflich macht.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Michaela Kois hat 2018 mit dem Gemüseanbau für den Eigengebrauch begonnen. Mittlerweile liefert sie donnerstags Gemüseboxen in drei unterschiedlichen Größen an ihre Kunden aus. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Johannes bietet die 34-Jährige auch geführte Wanderungen mit den 30 Alpakas an, die sie besitzen (l.). Fotos: KK/privat

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Bad St. Leonhard. Michaela Kois aus Bad St. Leonhard ist mittlerweile weit über die Gemeindegrenzen hinaus als Gemüsebäurin bekannt. Die 34-Jährige begann eine schulische Ausbildung als Keramikerin, Ofensetzerin und Fliesenlegerin, schloss die Schule mit Matura ab, doch dann änderte sie ihre beruflichen Pläne, wie sie erzählt: »Ich habe in der Jugend gerne Töpferkurse besucht. Die Schule in Stoob im Burgenland, die ich besucht habe, hat diese Ausbildung als eine von zwei Schulen in Österreich angeboten. Aber nach der Matura bin ich in den Sozialbereich gewechselt. Die Tätigkeit war auch mit Keramik gut zu kombinieren.« Deshalb absolvierte sie nach der Matura eine dreijährige Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin mit Schwerpunkt Behindertenbegleiterin in Feldkirchen und war danach auch in diesem Bereich beruflich tätig.

Der eigene Acker
Im Jahr 2018 startete die Bad St. Leonharderin nach einem Gespräch mit ihrer Mutter Gerlinde am eigenen Acker mit dem Anbau von Kartoffeln. »Sie hat gesagt, die Kartoffeln schmecken nicht mehr so wie früher und dass wir selber welche anbauen sollten«, erzählt Kois. Gesagt, getan. Im kleinen Stil wurde das erste Gemüse für den Eigengebrauch angebaut. Bei Josef Tatschl besuchte sie Kurse, deren Hauptthema es war, Bauern zu motivieren, etwas auf die Füße zu stellen. Kois: »Die Kurse waren sehr interessant, und am Ende stand der Entschluss, dass etwas umgesetzt werden soll.«

»Wir können Saisonalität und Regionalität garantieren«
Michaela Kois über den Anbau am Acker

Mittlerweile baut die Bad St. Leonharderin, die von ihrem Lebensgefährten Johannes unterstützt wird, auf 1,5 Hektar Gemüsesorten an. »Es gibt nichts, was es nicht gibt«, fasst sie das Angebot zusammen: während der Saison, die von Ende Mai bis Oktober läuft, klassisches Gemüse wie Kartoffeln, Kraut und Karotten, aber auch Ausgefalleneres wie Pastinaken, das süße Wurzelgemüse Yacon, Mairüben und vieles mehr. Die Setzlinge zieht das Paar selbst, das Saatgut wird von kleinen Saatgutproduzenten zugekauft. »Wir verkaufen nur Gemüse, das bei uns am Feld wächst. Damit können wir Saisonalität und Regionalität garantieren. Wir verzichten außerdem auf chemisch-synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel«, so die Bad St. Leonharderin.

Hütte und Kisten
Als Abo-Modell verkauft Kois von Juni bis Oktober Gemüsekisten. In drei verschiedenen Größen werden die Kisten von der 34-Jährigen jeden Donnerstag von Reichenfels bis Wolfsberg zugestellt. »In die Kisten packen wir das jeweils verfügbare Gemüse. Ich kenne alle meine Kunden, der persönliche Kontakt ist mir sehr wichtig«, so Kois, die im Oktober 2020 auch eine Selbstbedienungs-Gemüsehütte eröffnet hat: »Wir hatten immer viele Anfragen von Bekannten und sind über Freunde in Deutschland auf die Idee aufmerksam geworden.« Am Parkplatz des ehemaligen Restaurants Zoitl in Bad St. Leonhard steht die Hütte sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag für die Kunden zur Verfügung. Zu Spitzenzeiten wird sie mehrmals täglich aufgefüllt. Kois und ihr Partner Johannes halten zu Hause, hinter dem früheren Restaurant Zoitl, auch 30 Alpakas, mit denen organisierte Wanderungen von den beiden durchgeführt werden.

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