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Vorfall in der Karthalle: Zwei Personen im Visier der Staatsanwaltschaft, der Betreiber schweigt Ausgabe 27 | Mittwoch, 6. Juli 2022

Laut Albert Kreiner, Leiter der Landesabteilung 7, gehen Unterlagen zur Mängelbeseitigung in der Halle ein. Eine Umstellung auf elektrische Karts wird darin nicht erwähnt. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wartet weiter auf den Abschluss der Untersuchungen.

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Wolfsberg. Auf der Homepage ist zwar vermerkt: »Die Kartbahn Wolfsberg ist bis Mitte Mai geschlossen. Reservierungen können für Ende Mai gebucht werden« – doch das entspricht so nicht den Tatsachen. Die Halle ist weiterhin gesperrt. Das sagte Albert Kreiner, Leiter der Landesabteilung 7, die die Ereignisse vom 15. Jänner untersuchen lässt. Laut ihm gebe es derzeit keine Anzeichen für eine Umstellung des Betriebs auf elektrische Karts, was vom Betreiber nach dem Vorfall überlegt worden war. Und: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen Unbekannt, sondern gegen zwei Verdächtige – für die die Unschuldsvermutung gilt.

Wie berichtet kam es im Jänner zum folgenschweren Vorfall: In der Karthalle in St. Stefan bildete sich eine erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid (CO). Gegen 20 Uhr – laut Angaben der Polizei hielten sich zu diesem Zeitpunkt 20 bis 25 Personen in der Halle auf –  klagten mehrere Menschen über körperliche Beschwerden, fünf Kinder und ein Erwachsener kollabierten.

»Die uns gelieferten Bestätigungen gelten für die bestehenden Karts«
Albert Kreiner, Leiter der Landesabteilung 7

Darauf folgte erst ein Großeinsatz der Feuerwehren und Rettungskräfte, danach wurde nach der Ursache gesucht. Es zeigte sich, dass die Durchlüftung zu gering und die Kohlenmonoxid-Messanlage nicht in Betrieb war.

Auf behördliche Anweisung wurde die Halle gesperrt. Sie wird erst wieder freigegeben, wenn erteilte Auflagen umgesetzt wurden und vom Land und einem Sachverständigen grünes Licht gegeben wird. Das war bisher nicht der Fall.

Kreiner: »Wir erhalten vom Hallenbetreiber laufend Unterlagen zur Mängelbeseitigung. Die reichen wir an einen Sachverständigen mit der Frage weiter, ob er ebenfalls der Ansicht ist, dass die Probleme damit behoben sind.«

Elektrische Karts?
Die Frage, ob der Betrieb auf elektrisch betriebene Karts umgestellt wird, beantwortet Kreiner so: »Das weiß ich nicht. Die uns gelieferten Bestätigungen gelten für die bestehenden benzingetriebenen Karts. Der Betreiber legt alles so vor, damit die Halle so, wie sie war, weitergeführt werden kann.« Wann das sein wird, sei derzeit nicht abschätzbar.

Die Staatsanwaltschaft bestätigt unterdessen den Fortgang der Ermittlungen.

»Es gibt zwei Verdächtige. Die Untersuchungen führt die Wolfsberger Polizei«
Markus Kitz, Staatsanwaltschaft Klagenfurt

»Es gibt zwei Verdächtige«, sagt Markus Kitz, Leiter der Medienstelle der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, zu den Unterkärntner Nachrichten, »die Untersuchungen führt die Wolfsberger Polizei. Wann sie abgeschlossen sein werden, lässt sich derzeit nicht sagen.« Ermittelt wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung und der fahrlässigen schweren Körperverletzung.

Der Betreiber der Halle, den die Unterkärntner Nachrichten auch zum Eintrag auf der Homepage befragen wollten, lehnte jeden Kommentar ab – und legte auf.

Schuld zurückgewiesen
Dessen Klagenfurter Anwalt Herbert Holzer hatte im März eine Schuld seines Mandanten zurückgewiesen und betont: »Es gibt kein Verschulden. Für mich geht es in Richtung höhere Gewalt.« Zur Frage des Betriebs mit E-Karts sagte er: »Die zu klärende Frage ist, ob das wirtschaftlich tragbar ist. Fix ist es dann, wenn das erste Elektrokart in der Halle fährt.« Dazu wären für diese Umstellung auch neue behördliche Genehmigungen erforderlich.

Übrigens: Laser Tag, das in der Halle ebenfalls angeboten wird und bei dem mehrere Spieler Aufgaben erfüllen müssen, darf betrieben werden. Die Sperre gilt lediglich für den Kart-Betrieb.

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