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Wolfsberg hat gewählt: Alexander Radl (SPÖ) erhält 77 Prozent – Mitbewerber deutlich abgeschlagen Ausgabe 38 | Dienstag, 16. September 2025

Es war ein eindeutiges Votum für Alexander Radl (SPÖ): Mit 77 Prozent der Stimmen setzte er sich gegen seine Mitbewerber Josef Steinkellner (ÖVP) und Reinhard Stückler (Grüne) durch und übernimmt damit das höchste Amt in der Lavanttaler Bezirkshauptstadt.

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Wolfsberg. Bereits im Vorfeld der Wahl galt Alexander Radl (SPÖ) als klarer Favorit für den Wahlsieg. Als am Sonntag, 14. September, kurz nach 17 Uhr das Wahlergebnis verkündet wurde, war der Jubel bei den Sozialdemokraten groß. Mit 77 Prozent (7.075 Stimmen) setzte sich der 52-Jährige klar gegen seine Mitbewerber Josef Steinkellner (ÖVP) – er kam auf 17,57 Prozent – und Reinhard Stückler (Grüne)– 5,43 Prozent – durch. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und der Lavanttaler Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) waren die ersten Gratulanten. Am 25. September wird Radl angelobt. 

Herausfordernde Zeiten

In seinem ersten Statement nach der Wahl zeigte sich Radl dankbar: »Ich danke den Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen und meinen Mitbewerbern für den fairen Wahlkampf – und dafür, dass sie die Themen und nicht die Emotion in den Vordergrund gestellt haben.« Gleichzeitig blickte er auch auf die künftigen Jahre: »Wir haben herausfordernde Zeiten vor uns, und es wird nur gemeinsam gelingen, Wolfsberg voranzubringen. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber man muss es sich ausreden können.«

»Wir haben herausfordernde Zeiten vor uns. Es wird uns nur gemeinsam gelingen, Wolfsberg voranzubringen«
Alexander Radl, Bürgermeister Wolfsberg

Herausforderer Josef Steinkellner (ÖVP) gratulierte dem neugewählten Bürgermeister, zeigte sich aber enttäuscht: »Ich habe mit rund einem Viertel der Stimmen gerechnet. Dass es nur 17 Prozent wurden, hat mich überrascht. Ich werde künftig eine kritische Stimme im Gemeinderat sein, positive Vorhaben aber natürlich unterstützen.« Der Grüne-Kandidat Reinhard Stückler sagte unmittelbar nach der Präsentation der Zahlen: »Mein Ergebnis geht in Ordnung. Ich bin angetreten, damit die Demokratie belebt wird. Ich wünsche Alexander Radl alles Gute für seine künftige Aufgabe als neues Stadtoberhaupt«

Höhen und Tiefen

Radl hat die Wahl überlegen gewonnen, doch er lag nicht in allen 43 Wahlsprengeln der Stadtgemeinde auf Platz eins. In den Wahllokalen Theißenegg, Waldenstein lag Steinkellner knapp vor Radl. 

Die restlichen Sprengel dominierte Radl mit meist zwischen 70 und 85 Prozent klar. In Priel Süd und Altendorf gab es für ihn sogar 88,89 Prozent der Stimmen. 

Das beste Ergebnis für Stückler gab es in Preims mit 14,52 Prozent und Schleifen mit 14,02 Prozent der Wählerstimmen.

Bei den Briefwahlstimmen hatte Radl mit 76,87 Prozent ebenfalls klar die Nase vorne. Steinkellner kam auf 17,05 Prozent der Briefwähler und Stückler erhielt 6,08 Prozent.

Niedrige Wahlbeteiligung

So  deutlich das Ergebnis der Bürgermeisternachwahl in Wolfsberg am vergangenen Sonntag auch ausfiel, so ernüchternd war die schmale Beteiligung der Bürger: Nur 9.509 der 20.711 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, das ist eine Wahlbeteiligung von lediglich 45,91 Prozent.

Als Hauptgrund für das geringe Interesse an der Wahl nannten die Kandidaten das Nichtantreten der FPÖ, wodurch viele Stammwähler zuhause geblieben seien. Zudem habe für zahlreiche Bürger schon im Vorfeld festgestanden, dass Radl als Gewinner ins Ziel gehen würde – was offenbar ebenfalls manche vom Urnengang abhielt.

Zur Person des Bürgermeisters

Alexander Radl wurde 1973 in Wolfsberg geboren. Der zweifache Vater absolvierte 1991 die Matura am BORG Wolfsberg und studierte anschließend an der Pädagogischen Akademie in Klagenfurt. Seit 1997 ist er im Kärntner Schuldienst tätig, er unterrichtete Deutsch und Sport an der Mittelschule St. Stefan. Politisch engagiert sich Radl seit 2015 in der Wolfsberger Stadtpolitik, in der er zunächst als Stadtrat und zuletzt als Vizebürgermeister tätig war. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall und dem Tod von Bürgermeister Hannes Primus führte Radl bereits über ein Jahr lang die Amtsgeschäfte der Stadtgemeinde Wolfsberg.

Nachdem Radl vom Vizebürgermeister zum Bürgermeister aufsteigt, braucht es einen neuen ersten Vizebürgermeister. Diese Amt soll der bisherige Stadtrat Jürgen Jöbstl (SPÖ) übernehmen. Den freiwerdenden Platz von Jöbstl im  Stadtrat wird, wie zu hören ist, Klaus Penz künftig besetzen.

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