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Eierwürfe am Gackern-Heimweg sorgen für Gesprächsstoff in der Bischofsstadt Ausgabe 34 | Mittwoch, 20. August 2025

Beim Gackern flogen Eier auf ein Gebäude in St. Andrä. Stadt ersuchte Betreiber eines Eierautomaten, das Gerät abzuschalten, da dort die »Munition« gekauft worden sein soll. Der Betroffene erklärt die Situation.

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St. Andrä. Das heurige Geflügelfest Gackern ist seit Sonntag, 17. August, vorbei. Doch in der Bischofsstadt wird weiter darüber gesprochen. Ursache sind nächtliche Vorfälle, die sich während des Events ereigneten.

So haben Gäste des Fests den nächtlichen Heimweg genutzt, um vor allem ein Gebäude in St. Andrä mit Eierwürfen zu bedenken. Berichtet wird, dass nicht nur die Fassade getroffen wurde, sondern auch Eier durch ein – wegen der Hitze nachts offenstehendes – Fenster geflogen seien.

»Man kann aber nicht von einem Geschäft verlangen, dass es zugesperrt wird«
Manuel Payer, Eierproduzent

Als das bekannt wurde, schaltete sich die Gemeinde ein. Sie kontaktierte Manuel Payer, der in St. Andrä nicht nur Eier aus Bodenhaltung produziert, sondern auch unter der Stadtpfarrkirche St. Andrä einen Eierautomaten betreibt. Aus dem sollten die »Wurfgeschosse« stammen, vermutete die Stadt.

»Nicht in unserem Sinn« 

Payer sagte in der Vorwoche, während die Veranstaltung noch lief: »Angeblich war es so, dass Besucher auf dem Heimweg vom Gackern zum Automaten gegangen sind und Eier gekauft haben. Danach sollen sie geworfen worden sein. Das ist nicht in Ordnung und nicht in unserem Sinn, aber wir können nichts dafür.«

Payer wurde wegen der Vorfälle von der Stadtgemeinde angerufen. »Es hieß, ich soll den Automaten, der 24 Stunden am Tag in Betrieb ist, ab 20 Uhr abschalten. Man kann aber nicht von einem Geschäft verlangen, dass es zugesperrt wird«, so der Eierproduzent, laut dem auch keineswegs sicher sei, dass die »Wurfgeschosse« von ihm stammen. Er kam der Gemeinde aber entgegen und stoppte den Automaten von Mitternacht bis 5 Uhr morgens. Seine Begründung: »Ab 20 Uhr war nicht möglich, weil viele Leute, die etwa Baden waren, auch nach dieser Zeit noch Eier bei uns holen. Aber ich war zu einem Kompromiss bereit.«

»Der Verdacht liegt nahe, dass die Eier  aus dem Automaten stammen«
Andreas Sneditz, Amtsleiter St. Andrä

Payer betonte auch seine Sympathie für das Geflügelfest: »Wir lassen die Besucher bei uns parken. Als unsere Fassade dabei zerkratzt wurde, haben wir uns nicht aufgeregt. Aber unseren Automaten ganz abzuschalten wäre zu viel verlangt. Die Eierwürfe sind nicht unsere Schuld.«

Auch im Vorjahr soll es übrigens zu solchen Vorfällen gekommen sein. Damals zählte auch eine politisch engagierte Person zu den Opfern, wie es heißt, heuer soll es nur ein Gebäude gewesen sein. Und: 2024 seien die Eier zuvor beim Gackern gestohlen worden.

Der St. Andräer Amtsleiter Andreas Sneditz sagte: »Ja, die Eierwürfe gab es auch 2024. Heuer kam es zwei Mal vor. Der Verdacht liegt nahe, dass die Eier aus dem Automaten stammen.« Er bestätigte auch den Kontakt zu Payer: »Wir können ihn natürlich nicht zwingen, den Automaten um 20 Uhr abzuschalten. Aber mit Mitternacht war schon viel geholfen.« Laut Sneditz habe die Polizei bereits Verdächtige erwischt, die für die heurigen Würfe verantwortlich sein sollen.

Die Pressestelle der Landespolizeidirektion verneinte das in der vergangenen Woche auf Anfrage: »Derzeit wird gegen unbekannte Täter ermittelt. Es gab diesbezüglich zwei Vorfälle, beide am 10. August. Einer ereignete sich um 20.30 Uhr, der zweite Vorfall um 22 Uhr.«

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