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St. Andrä. Beim diesjährigen Kolomonimarkt findet am Samstag, 12. Oktober, von 13 bis 18 Uhr eine Stammzellen-Typisierungsaktion statt, an der alle zwischen 17 und 45 Jahren teilnehmen können. Gesucht wird ein passender Stammzellenspender für eine 58-jährige Dame aus Wien.
Einer, der bereits eine Stammzellenspende gegeben hat, ist der St. Andräer Anton Meyer. Vor einigen Jahren hörte er von einer Typisierungsaktion und nahm daran beim Roten Kreuz teil.
»Das war eine unkomplizierte und rasche Aktion. Es wurde ein Abstrich aus dem Mund genommen – und das war es dann auch schon«, erinnert sich Meyer. Jahre später erhielt er plötzlich einen Anruf vom Verein »Geben für Leben«: Man habe eine Person gefunden, zu der Meyer passen würde. Es folgte die Frage, ob er noch immer bereit sei, eine Stammzellenspende zu machen. »Ich musste keine Sekunde überlegen und habe sofort zugesagt. Danach wurde mir der Ablauf erläutert und mir mitgeteilt, dass ich jederzeit aussteigen könne«, erzählt Meyer.
Es folgte ein medizinischer Check, bei dem er einen Tag lang auf Herz und Nieren geprüft wurde. Nachdem grünes Licht gegeben worden war, stand der Spende nichts mehr im Weg. Mit der eigentlichen Spende ging es dann am frühen Morgen los.
»Die Spende erfolgte durch Blutfiltration. Dabei wird einem das Blut abgenommen, das dann durch eine Anlage läuft, in der die Stammzellen entnommen werden. Im Anschluss fließt das Blut zurück in den Körper«, so Meyer. Rund fünf Stunden lang habe dieser Prozess gedauert. »Es war aber alles sehr entspannt. Ich wurde von zwei Damen betreut, konnte während der ganzen Zeit fernsehen. Es ist nichts Schlimmes. Es ist, als würde man eine Infusion bekommen«, so der Spender.
Nach der Spende wurde er noch einmal durchgecheckt, danach konnte Meyer nach Hause gehen. Nach drei und sechs Monaten gab es nochmals Untersuchungen beim Hausarzt. »Das Tolle daran ist, dass wirklich alles durchgecheckt wird, wie bei einer Gesundenuntersuchung«, so Meyer.
»Es läuft alles sehr entspannt ab. Es ist, als würde man eine Infusion bekommen.«
Anton Meyer, Stammzellenspender
Zwei Jahre danach wurde Meyer abermals kontaktiert, ob er sich vorstellen könne, künftig wieder einmal eine Stammzellenspende zu geben, was der St. Andräer bejahte.
Meyer ist ein Mensch mit einer sozialen Ader. Er erzählt: »Durch den Einsatz meiner Urgroßeltern, Großeltern und Eltern bei der Feuerwehr bin ich mit einer sozialen Einstellung aufgewachsen und habe den Drang in mir, Menschen zu helfen. Ich bin schon sehr auf der sozialen Seite.«
So engagiert er sich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä, bei der er seit 24 Jahren Mitglied und aktuell als Gruppenkommandant tätig ist. »Das ist eine wichtige Aufgabe, denn gäbe es keine Freiwilligen Feuerwehren und müsste man die Arbeitsleistungen bezahlen, die die Wehren verrichten, wäre das nicht finanzierbar. Außerdem muss auch die Jugend animiert werden, der Feuerwehr beizutreten. Es ist eine soziale Aufgabe, bei der man auf eine nette Gemeinschaft trifft und man sich auch immer wieder sozial austauschen kann«, so Meyer.
Darüber hinaus ist er auch Obmann des Vereins »Attraktives St. Andrä«, der derzeit in den Vorbereitungen für den Adventmarkt, den »Christmas Walk« in St. Andrä, steckt. Durchgeführt wird die Veranstaltung ausschließlich von den lokalen Vereinen. »Unser Ziel ist es, das Vereinswesen und die gesellschaftliche Komponente zu fördern«, sagt der Obmann.
Hauptberuflich führt Meyer in vierter Generation das Unternehmen »Raumausstattung Anton Meyer« in St. Andrä. »Dabei geht es darum, vom Boden über das Licht bis hin zu Möbel alles so zu kombinieren, um für ein tolles Wohnerlebnis zu sorgen. Mir ist besonders wichtig, dass es für jedes Budget ein Produkt gibt, und es leistbar ist, bei mir einzukaufen«, sagt er.
Damit aber noch nicht genug. Meyer hat 2022 den Gasthof Deutscher in St. Andrä gekauft, der seither von den Brüdern Marco Rabensteiner und Wolfgang Mager betrieben wird. »Ich wollte dadurch sicherstellen, dass es auch künftig im Stadtkern von St. Andrä ein Gasthaus gibt, wo die Menschen nach der Kirche, nach dem Einkaufen hingehen können und es eine bürgerliche Küche gibt«, erklärt er die Gründe für seine Engagement.
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