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Wolfsberg. Am vergangenen Freitag ging im Schloss Wolfsberg die Zeugnisverleihung der Fachschule für Sozialberufe und der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas Kärnten im Schloss Wolfsberg über die Bühne. Die Verleihung war zugleich die letzte von Roland Lassenberger als Direktor der Schulen. Der 65-Jährige verabschiedet sich nun in den wohlverdienten Ruhestand. »Ich würde sagen, es war ein besonderer Moment, wenn man es zum letzten Mal macht. Es war auch sehr erfreulich, da wir Zeugnisse für vier Klassen mit rund 70 Schülern vergeben konnten. Ich bin sehr stolz auf meine Schüler«, sagte Lassenberger unmittelbar nach der Verleihung.
Der verheiratete zweifache Vater – und demnächst auch zweifache Großvater – hat sich seine berufliche Karriere deutlich anders vorgestellt. Lassenberger ist gelernter Maschinenbauer, aber »1978 gab es eine Rezession, und es war mit diesem Beruf einfach unmöglich, einen Job zu finden. Also habe ich mich umorientiert. Da mich Theologie schon immer sehr interessierte, habe ich in Salzburg Theologie studiert und das Studium 1986 abgeschlossen.« Zunächst hat er in Salzburg Religion unterrichtet, 1986 kam er ins Lavanttal zurück und war schließlich an der HTL Wolfsberg 15 Jahre lang als Religionslehrer tätig.
Im Schuljahr 1997/98 bewarb sich Lassenberger für den ausgeschriebenen Posten als Schulleiter an der damaligen Fachschule für Sozialberufe im Kloster Maria Loretto in St. Andrä. Wenn er an die Anfänge zurückdenkt, kommt er ins Schmunzeln: »Wir haben klein begonnen. Es gab nur eine Klasse, und das Konferenzzimmer war ungefähr so groß wie eine Telefonzelle.«
»Ich würde sagen, es war ein besonderer Moment. Ich bin sehr stolz auf meine Schüler«
Roland Lassenberger nach der Zeugnisverleihung
Wer die achte Schulstufe absolviert hat und einen Beruf im Sozial- oder Gesundheitsbereich anstrebt, qualifizierte sich an der Caritas-Schule mit einer hochwertigen und individuell angepassten Ausbildung. »Das war damals so und ist heute noch so. Die praxisorientierte Schule hat sich gut entwickelt«, so Lassenberger zufrieden. So besuchen zurzeit 20 Schüler die Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung, wie sie jetzt heißt. Die Absolventen können nach einer dreieinhalbjährigen Ausbildung einen Gesundheitsberuf ergreifen – Pflegeassistenz inklusive.
Der Wolfsberger hat die Schule nun 26 Jahre lang geleitet und sie auf- und ausgebaut. »Die Zeit als Direktor mit einem guten Team, vielen Freiheiten und vielfältigen Tätigkeiten war aufwendig und zugleich auch sehr schön.«
Zweite Schule
Im Schuljahr 2016/2017 wurde infolge des großen Bedarfs die Fachschule um die Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in der Tagesform ergänzt, die Jugendliche ab 17 Jahren und Erwachsene in der beruflichen Neuorientierung zu (Diplom-)Fachkräften in der Altenarbeit und Behindertenbetreuung ausbildet. »Unsere Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Es haben 1.160 Schüler bei uns den Abschluss gemacht und sind danach im Sozial- und Pflegebereich tätig geworden. Das ist ein gutes Zeichen, dass die Berufe nicht so schrecklich sind, wie oft vermutet wird«, so Lassenberger. Im Jahr 2020 übersiedelte die Schule nach dem Verkauf des Klosters Maria Loretto in die Bildungswelt Wolfsberg.
Seinem Nachfolger, Wolfgang Kogler (42), wünscht Lassenberger »viel Kraft, um die Lehrtätigkeit und die bürokratischen Anforderungen zu meistern«. Kogler hat im Schuljahr 2016/2017 als Lehrbeauftragter für Methodik und Didaktik an der SOB begonnen und wurde ein Jahr später als Lehrer angestellt.
Langweilig dürfte es Lassenberger, der, wie er sagt, gerne in Pension geht, nicht werden. Der Wolfsberger ist leidenschaftlicher Hobbygärtner und passionierter Segler. Außerdem ist der 65-Jährige als Sprecher der Radlobby im Lavanttal aktiv und auch selbst gerne mit dem Rad unterwegs: »Wir wollen uns dafür einsetzen, den Radverkehr in Wolfsberg zu verbessern und enkelfit zu machen. Ebenso möchten wir, dass die Kinder besser und sicherer mit dem Fahrrad unterwegs sind.«
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