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»NACKT.Zieht an!« – neue Jahresausstellung im Museum des Benediktinerstifts startet am 1. MaiAusgabe 17 | Mittwoch, 24. April 2024

Der Mensch, wie Gott ihn schuf. Die diesjährige Ausstellung im Stift St. Paul setzt sich mit dem Thema Nacktheit auseinander. In elf Ausstellungsräumen wird der Umgang damit im Laufe der Jahrtausende mit über 700 Exponaten genauer beleuchtet.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Bild links: Der Stich »Adam und Eva« von Lucas van Leyden ist bei der diesjährigen Jahresausstellung im Benediktinerstift St. Paul (Bild rechts) von 1. Mai bis 27. Oktober, ebenso zu sehen, wie eine Grafik mit Beschreibung des Aderlassmännchen (Mitte) aus dem 14. Jahrhundert. Museumsdirektion (2), Benediktinerstift St. Paul (1).

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St. Paul. Die diesjährige Jahresausstellung im Benediktinerstift St. Paul, betitelt«NACKT. Zieht an«, verspricht eine faszinierende Auseinandersetzung mit einem der ältesten und zugleich aktuellsten Themen der Menschheit: der Nacktheit. Vom 1. Mai bis zum 27. Oktober öffnet das Stift seine Pforten, um Besucher durch elf Ausstellungsräume auf eine Reise durch die vielschichtige Bedeutung und Darstellung der Nacktheit in Kunst und Kultur zu führen. Die Nacktheit begleitet den Menschen von der Geburt bis zum Tod. Der nackte Körper inspirierte Künstler und Denker gleichermaßen und gipfelt schließlich im Schönheitswahn aller Epochen. 

Die Ausstellung erforscht, wie sich das Ideal des schönen Körpers von der prähistorischen Venus von Willendorf bis zu den klassischen Grazien eines Canova entwickelt hat. Sie beleuchtet die Rolle der Nacktheit in der Antike, wo Sportler nackt an öffentlichen Orten trainierten, und zieht Parallelen zur heutigen Zeit, in der die nackte Haut oft als Symbol für Erfolg und Gesundheit dient. Der Umgang mit der eigenen Nacktheit ist sehr unterschiedlich – von der Freizügigkeit des Nudismus bis hin zur Scham, die verhüllt, was es zu verhüllen gibt. »Es ist wichtig aktuelle Themen aufzugreifen und natürlich muss der Titel einer Ausstellung auch eine gewisse Provokation in sich bergen. Die Ausstellung soll aufzeigen, wie die Gesellschaft tickt. Mit nackt ist aber nicht nur das körperliche nackt gemeint, sondern auch im biblischen Sinn zu verstehen«, sagt der Leiter des Museums im Stift, Pater Gerfried Sitar.

Besucher können sich auf eine spannende Mischung aus historischen Artefakten, zeitgenössischer Kunst und interaktiven Elementen freuen.  An die 700 Exponate werden ausgestellt, der Großteil davon stammt aus dem Fundus des Stifts. »Es wird eine vielseitige Palette an Exponaten gezeigt. Neben Darstellungen von Rembrandt, Thürer und Rubens sind auch Werke regionaler Künstler wie Hans Staudacher zu sehen, es werden Stiche von Lucas van Leyden gezeigt, sowie zahlreiche Goldschmiedearbeiten und Schriftstücke zum Thema.« 

Ein digitaler Audioguide, verfügbar in Deutsch und Englisch, ermöglicht es den Gästen, die Ausstellung auf persönliche Weise zu erleben, unterstützt durch die neueste Technologie.

Neben der aktuellen Ausstellung im oberen Flügel des Stifts kann auch noch die Vorjahresausstellung unter dem Titel »Bücher,  Codes und Zaubersprüche« besucht werden.  

// Info

NACKT. Zieht an
1. Mai bis 27. Oktober 2024
Öffnungszeiten: 
Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17  Uhr
Geschlossen: Montag und Dienstag
​​​​​​​www.stift-stpaul.at

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