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St. Andrä. Kürzlich führte die Österreichische Wasserrettung Kärnten unter der Organisation der Wasserrettung St. Andrä einen großen Übungstag an der Lavant und am St. Andräer See durch. Der Übungstag war zugleich der abschließende Praxistag eines neuen Lehrgangs, der vom St. Andräer Einsatzstellenleiter, Christian Hafner, gemeinsam mit Christiane Erbert von der Villacher Wasserrettung initiiert wurde. Der Lehrgang zum Gruppenkommandanten wurde schließlich vom Landesverband Kärnten geschaffen, um die jeweiligen Einsatzleiter durch selbstständiges Führen von Gruppen zu entlasten.
»Wir haben in den vergangenen 1,5 Jahren die Planungen dafür durchgeführt und die notwendigen Lehr- und Präsentationsunterlagen angefertigt«, erklärt Christian Hafner.
Nachdem die Teilnehmer im Vorfeld bereits in den nötigen Theorieeinheiten das Wissen für die Ausbildung angeeignet hatten, wurde dieses am Praxistag zunächst mit einem schriftlichen Test überprüft, bevor es bei den Praxisübungen darum ging, die erlernte Theorie realitätsnah umzusetzen.
»Wir haben in den vergangenen 1,5 Jahren die notwendigen Unterlagen angefertigt«
Christian Hafner, Initiator
Knapp 50 Einsatzkräfte aus verschiedensten Einsatzstellen des Landes waren am Übungstag in vier verschiedenen Szenarien beteiligt – 14 von ihnen als Prüflinge – und stellten dabei ihr Können unter Beweis. Bei den vier Stationen galt es in einem Rollenspiel, bei dem ein Kind abgängig gemeldet worden war, aktiv zu werden, einen Taucheinsatz und einen Fließwassereinsatz zu koordinieren sowie eine simulierte Zuteilung in der Gesamteinsatzleitung durchzuführen.
Einsatzreicher Tag
Unter der Leitung von Landeseinsatzleiter Markus Wohlschlager und den beiden Initiatoren der Ausbildung, Christian Hafner und Christiane Erbert mussten die Teilnehmer unter anderem einen Rettungseinsatz an der Lavant im Bereich Fischering bewältigen.
Unterstützt wurden die zukünftigen Führungskräfte durch die Drohnengruppe der FF Reideben. Hafner erzählt: »Der Übungstag war der erste offizielle Berührungspunkt der Wasserrettung mit der Drohnengruppe. Wir haben dabei geübt, wie man die Drohne bei einem Fließwassereinsatz bestmöglich nutzen kann. Außerdem wurde Bildmaterial für zukünftige Schulungen gemacht.« Ebenso galt es am St. Andräer See eine Schnellsuche mit Rettungstauchern durchzuführen und zu koordinieren.
»Wir werden die Ausbildung evaluieren und sehen, ob wir Anpassungen durchführen«
Derselbe über den Lehrgang
Alle 14 Prüfungsteilnehmer aus ganz Kärnten bestanden den Kurs mit Bravour. Unter ihnen auch der St. Andräer Rettungsschwimmer Stefan Magnet, der seine Ausbildung erfolgreich abschloss und zukünftig im Lavanttal Führungsaufgaben übernehmen wird. »Es war ein Pilotversuch, da es die Ausbildung in Österreich noch nicht gibt. Wir in Kärnten waren die ersten und es gibt bereits Anfragen weiterer Landesverbände«, erzählt Christian Hafner, der hinzufügt: »Wir haben von den Teilnehmern sehr positives Feedback erhalten. Wir werden die Ausbildung evaluieren und sehen, ob wir Anpassungen durchführen.«
Ereignisreiches Jahr
Das Jahr 2023 war für die ÖWR St. Andrä ereignisreich, wie Hafner erzählt: »Wir hatten bisher in diesem Jahr 24 Einsätze. Das sind zwar etwas weniger Einsätze als im Vorjahr, allerdings waren 80 Prozent davon Alarmeinsätze, teils mit großer Brisanz.« Von Personensuchen über Unfälle bis hin zu Hochwassereinsätzen war die Wasserrettung aktiv. Die Einsatzstelle St. Andrä zählt, inklusive der Förderer, 220 Mitglieder. 60 von ihnen sind aktiv. In der Einsatzgruppe befinden sich 28 Mitglieder.
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