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Wolfsberg. E-Scooter sind heutzutage ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Die Zahl der Elektroroller ist in den vergangenen Jahren auch im Lavanttal gestiegen. Auch wenn die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit E-Scootern im Bezirk Wolfsberg von sechs im Jahr 2022 auf zwei im heurigen Jahr zurückgegangen ist, wissen einige E-Scooter-Fahrer nicht ausreichend Bescheid über die gesetzlichen Vorschriften.
Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Johann Schranzer erzählt: »Für E-Scooter gelten die selben gesetzlichen Bestimmungen wie für Radfahrer. Das Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen – außer es ist von der Behörde genehmigt – ist verboten. In Wohnstraßen müssen sie mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs sein.« Soll heißen: Mit 25 km/h durch eine Wohnstraße spielt sich nicht.
»Vielen ist nicht klar, dass das Telefonieren mit Handy ohne Freisprecheinrichtung verboten ist
Johann Schranzer, Bezirkspolizeikommandant-Stv.
Außerdem ist es verboten eine zweite Person auf dem E-Scooter mitzunehmen, und auch ein Alkohollimit von 0,8 Promille darf nicht überschritten werden. »Das Gros der Leute hält sich an die Regeln. Was häufig missachtet wird, ist die Tatsache, dass auch ein E-Scooter-Fahrer beim Abbiegen ein Handzeichen geben muss. Und was vielen nicht klar ist: Das Telefonieren mit dem Handy ohne Freisprecheinrichtung ist untersagt«, so Schranzer. Und es kann teuer werden: Wenn man erwischt wird, kostet es 100 Euro.
Besonders bei Jugendlichen ist es beliebt, während der Fahrt mit Kopfhörern oder Ohrstöpseln Musik zu hören. »Das ist aber untersagt, da erstens die Aufmerksamkeit abnimmt und man zweitens die Umgebung akustisch nicht ausreichend wahrnehmen kann«, erklärt Schranzer.
Bezüglich der Ausrüstung, gerade im Hinblick auf die düstere Herbstzeit, meint Schranzer: »Es ist wichtig, dass die E-Scooter und der Fahrer richtig ausgerüstet sind. Das heißt: Eine wirksame Bremsvorrichtung, Rückstrahler vorne und hinten und gelbe Rückstrahler auf der Seite. Bei Dunkelheit und schlechter Sicht muss es vorne ein weißes und hinten am Fahrgerät ein rotes Licht geben.«
Weiters empfiehlt der Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter, bei Fahrten in der Dunkelheit rückstrahlende Bekleidung zu tragen.
Brenzlige Situationen
Auch in Wolfsberg gibt es Punkte, an denen es immer wieder zu brenzligen Situationen mit Rad- oder Scooterfahrern kommt.
Ein solcher liegt gegenüber des ehemaligen Kika-Gebäudes. Dort treffen sich die Paul-Hackhofer- und die Lindhofstraße. Immer wieder nutzen Rad- und Scooterfahrer zunächst den Radweg vom Süden Richtung LKH, kreuzen dort die Paul-Hackhofer-Straße und fahren Richtung Stadtpark.
Das Problem dabei: Viele queren die Straße bereits vor der Kreuzung und fahren die weitere Strecke auf dem Gehweg. Der ist allerdings schmal und es gibt eine unübersichtliche Ecke. Außerdem führt der Gehweg zwischen dem Geschäft »Süß & Pikant« und dem kleinen Gastgarten durch. Roland Lubetz, der Betreiber von »Süß & Pikant«, erzählt: »Immer wieder sind Rad- und Scooterfahrer am Gehweg unterwegs. Dadurch ist es schon öfters zu gefährlichen Situationen mit Kunden gekommen, die aus dem Geschäft kamen und dann fast niedergefahren worden wären. Zum Glück wurde noch niemand verletzt.«
Hunde in Gefahr
Auch leinen Kunden ihre Hunde vor dem Geschäft an, wodurch die Gefahr von Zusammenstößen mit den Tieren droht. Lubetz, zugleich ARBÖ-Bezirksobmann, appelliert: »Rad- und Scooterfahrer sollen sich an die Verkehrsordnung halten und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen.« Verstimmt zeigt sich seine Frau Nicole: »Wenn man die Leute darauf aufmerksam macht, dass sie auf der Straße fahren sollen, sind viele verärgert statt einsichtig. Immerhin können sie sich ja selbst auch verletzen.«
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