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Reichenfels. Ein schrecklicher Unfall ereignete sich am Montag, 12. Juni, in der Marktgemeinde Reichenfels. Dort will man sich die Situation am Unglücksort nun genauer ansehen.
Eine 38-Jährige holte gegen Mittag ihren zweieinhalbjährigen Sohn vom Kindergarten in Reichenfels ab und begab sich mit ihm auf den Nachhauseweg. Dabei trug sie zudem ihr neun Monate altes Baby in einer Rückentrage. Auf Höhe der Brücke über den Sommeraubach im Zentrum der Gemeinde rannte der Bub etwa zwei Meter voraus. Die Aufforderung der Mutter, bei ihr zu bleiben, half leider nicht. Der Junge hielt sich am Brückengeländer fest, um in den Bach zu schauen. Unmittelbar darauf lief er weiter bis zum Ende des Geländers, wo er seitlich in den Sommeraubach blicken wollte. Die Mutter war gerade dabei, nach ihrem Sohn zu greifen, um ihn am T-Shirt festzuhalten, als er das Gleichgewicht verlor und kopfüber rund drei Meter tief in den Bach stürzte.
Bergung aus dem Bach
Drei Bauarbeiter, die sich in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle aufhielten, waren sofort zur Stelle und kletterten in den Bach, um das Kleinkind zu bergen. Der Junge war bei Bewusstsein und wurde der Mutter übergeben. Gleichzeitig wurde die Rettungskette in Bewegung gesetzt.
Vom Team des Rettungshubschraubers Christophorus 11 wurde der Bub erstversorgt und noch vor Ort in Tiefschlaf versetzt werden. Mit Kopfverletzungen unbestimmten Grades wurde er in das Klinikum Klagenfurt geflogen.
»Ich wünsche den Eltern viel Kraft und dass das Kind keine langfristigen Schäden erlitten hat«
Manfred Führer, Bürgermeister
Der Bub befindet sich auf dem Weg der Besserung. Nachdem sein Zustand am Dienstag, 13. Juni, stabil war, er aber intensivmedizinisch betreut wurde, erklärte Natalie Trost, Sprecherin des Krankenhausbetreibers Kabeg, am Montag, 19. Juni: »Das Kind konnte auf die Normalstation verlegt werden«.
»Es ist tragisch«
Der Reichenfelser Bürgermeister Manfred Führer sagt: »Es ist tragisch für die Eltern. Ich wünsche ihnen viel Kraft und dass das Kind keine langfristigen Schäden erlitten hat. Ich hoffe, der Bub ist bald wieder fit und gesund.« Auf die Frage, ob es in seiner Marktgemeinde bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben hat, antwortet der Bürgermeister: »Ich kann mich erinnern, dass es vor vielen Jahren den Fall gab, bei dem ein älterer Herr ausgerutscht und in einen Bach gestürzt ist. Aber einen Unfall, wie er sich vorige Woche zugetragen hat, gab es bis dato noch nicht.« Führer weiter: »Ich habe derzeit nur Informationen von Dritten, wie der Unfallhergang ausgesehen hat, deshalb kann ich aktuell auch nicht sagen, ob wir aus sicherheitstechnischer Sicht etwas verändern müssen. Wenn man anfängt, die Brücken abzuzäunen, muss man alle Bereiche bei einem Bach abzäunen. Irgendwo hört ein Geländer nun mal leider auf.« Man werde sich die Situation aber genau ansehen »und daraufhin entscheiden, ob an dieser Stelle zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen sind«, so der Bürgermeister.
Die sogenannte »Kaiserbrücke«, bei der das Unglück geschah, ist nicht nur mit Geländern, sondern auch noch teilweise mit Gittern am Rand versehen (siehe Bild oben), um Abstürze zu verhindern.
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