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Wolfsberg. Bereits im Interview mit den Unterkärntner Nachrichten in der Ausgabe 20 am Mittwoch, 17. Mai, sagte European Lithium-Vorstandsvorsitzender Dietrich Wanke, dass die Errichtung des Verarbeitungswerks für das Lithiumerz nicht in Österreich, sondern aus Kostengründen in Saudi-Arabien erfolgen soll. Wanke sprach von einer Ersparnis von rund 40 Millionen Euro pro Jahr – alleine bei den Energiekosten. Realistisch wäre laut Wanke der Baubeginn für die Betriebsanlagen Anfang des nächsten Jahres, mit dem Abbau könnte es 2025 losgehen.
Joint-Venture
Nun teilte das Unternehmen mit, dass ein verbindliches Arbeitspapier mit dem saudischen Unternehmen Obeikan Group unterzeichnet wurde. Das Papier regelt die Kernpunkte der zwischen den Vertragsparteien ausgehandelten Vertragsbestandteile und ist eine verbindliche Grundlage für die Formulierung des späteren Vertrags.
Der European Lithium-Vorsitzende, Tony Sage, zeigte sich erfreut: »Wir sind über diesen strategischen Schritt mit Obeikan sehr froh, der künftig signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten garantiert und die Finanzierungskosten senkt, sowie eine geringe Steuerrate bedeutet. Damit stärken wir die Wirtschaftlichkeit des Wolfsberger Vorhabens und weiterer zukünftiger Projekte.«
Das 50:50-Joint-Venture sieht die Entwicklung, Errichtung und den Betrieb eines Lithium-Hydroxidwerks in Saudi-Arabien für das Wolfsberger Spodumen (konzentriertes Lithiumerz) vor. Die Vereinbarung sieht vor, dass mit dem Joint-Venture das Spodumen aus der Mine auf der Weinebene in Saudi-Arabien verarbeitet wird und das Endprodukt, batteriefähiges Lithium, an BMW verkauft wird. Das Lithium-Spodumenen-Konzentrat wird um einen Mindestpreis von 3.000 Dollar/Tonne bzw. einem Höchstpreis von 7.000 Dollar/Tonne an das Joint-Venture-Unternehmen verkauft.
Ursprünglich war der Bau des Hydroxidwerks im Lavanttal geplant. 70.000 Tonnen Spodumen hätten dort zu rund 9.000 Tonnen batteriefähigem Lithium verarbeitet werden sollten. Laut diesen Plänen wären im Werk rund 130 Stellen im Drei-Schicht-Betrieb entstanden.
Daraus wird jetzt nichts: Das Spodumen wird nun per Lkw zum Verladebahnhof in Deutschlandsberg gebracht und dann per Bahn zu einem Hafen abtransportiert. Von dort geht es in Containern nach Saudi-Arabien. Die Kosten für den Transport seien laut Wanke minimal. Die Ersparnis bei den Verarbeitungskosten in Saudi-Arabien hingegen auf die Jahre gerechnet eine halbe Milliarde Euro.
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