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Bierflaschen, abgefahrene Reifen und ein Tisch: Was bei Wolfsberger Müllinsel illegal entsorgt wirdAusgabe 24 | Mittwoch, 14. Juni 2023

Die »leidgeprüfte« Insel in der Krankenhausstraße, die zuletzt mehrmals angezündet wurde, wird immer wieder für widerrechtliche Ablagerungen missbraucht. Nach dem Bürgermeister machte nun auch ein Bürger darauf aufmerksam. Kosten: zehntausende Euro.

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Wolfsberg. Es häuft sich. Erst vor zwei Wochen hatte der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) in einem Facebook-Posting auf die Ablagerung von Sperrmüll bei den Papier- und Glascontainern in der Krankenhausstraße aufmerksam gemacht. »Mit dem Bier waren Sie geografisch zumindest schon in der Nähe des Jackpots«, schrieb Primus mit einem Anflug von Sarkasmus an die Unbekannten, die auch acht Bierflaschen am Boden deponiert hatten – statt sie in den unmittelbar daneben stehenden Behälter zu werfen.

In der Vorwoche gab es das nächste Posting, diesmal vom Wolfsberger Ernst Trettenbrein. »Schande über die/den Übeltäter!«, schrieb er über zwei Bilder, die abermals die Müllinsel in der Krankenhausstraße zeigten: Diesmal waren neben Säcken und einem Tisch auch drei Autoreifen samt Felgen illegal entsorgt worden. »Es ist unwahrscheinlich, was sich hier abspielt«, sagt Trettenbrein zu den Unterkärntner Nachrichten. »Ich sehe öfter, dass Leute ihren Mist abgeladen haben, der hier nicht hingehört. Es ist traurig, denn sie könnten damit auch ein Stück weiter zum Recyclinghof fahren.«

»Solche widerrechtlichen Ablagerungen kommen leider mindestens einmal pro Woche vor«
Christian Schimik, Stadtwerke-Geschäftsführer

Tatsächlich handelt es sich nicht um Einzelfälle. »Solche widerrechtlichen Ablagerungen kommen leider mindestens einmal pro Woche vor«, sagt Christian Schimik, Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke, die auch für die Entsorgung zuständig sind. Das »wilde« Wegwerfen schlägt auch finanziell erheblich zu Buche. Schimik: »Die notwendigen Kontrollfahrten sowie das Entfernen der widerrechtlichen Ablagerung und die Reinigung der Standorte erzeugen Mehrkosten von mehreren 10.000 Euro pro Jahr.« Besonders betroffen seien schlecht einsehbare und an Hauptverkehrslinien liegende Standorte, wie beispielsweise in der Grahofferstraße, in Altendorf oder in Riegelsdorf. 

Auf die Frage, ob eine Videoüberwachung betroffener Inseln für ihn vorstellbar sei, sagt Schimik: »Aktuell besteht im Altstoffsammelzentrum eine Videoüberwachung. Ein weiterer Einsatz dieser Technologie an anderen Standorten erfolgte bis jetzt nicht.«

Stattdessen versuchen es die Stadtwerke mit anderen Mitteln. Der Geschäftsführer: »Vorbeugend versuchen wir an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl zu appellieren. Der nächste Schritt ist dann natürlich, die widerrechtliche Ablagerung zu entfernen und den Standort zu reinigen. Bei Kenntnis des Verursachers wird der Entsorgungsaufwand verrechnet, gegebenenfalls erfolgt eine Anzeige.«

Generell ist die »Moral«  der Wolfsberger laut Schimik aber nicht schlecht: »Nach der kurzfristig mit der Einführung des Gelben Sacks gestiegenen Fehlwurfquote ist die Entsorgungsdisziplin mittlerweile wieder sehr hoch.  Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung verhält sich vorbildlich. Leider gibt es einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung, dem Umweltschutz, Ortsbildpflege und ein gemeinsames, verträgliches Miteinander anscheinend nicht wichtig ist.« 

Angezündet

Die Müllinsel in der Krankenhausstraße ist grundsätzlich »leidgeprüft«: Wie berichtet wurde sie im März und April mehrmals angezündet, die Polizei hat mittlerweile eine Verdächtige ausgeforscht, die die Taten gestand. Für sie gilt dennoch die Unschuldsvermutung.

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