Wolfsberg. Laut dem ursprünglichen Konzept sollte die Neugestaltung des Getreidemarkts in Wolfsberg im Jahr 2019 starten. Aber ein Plan ist ein Plan, die Wirklichkeit sieht anders aus. Dazu ist seither viel passiert: Der Umbau des Hohen Platzes verzögerte sich, dann kam die Pandemie – und jetzt muss der Schoßbach saniert werden. Das heißt: Wann es am Getreidemarkt losgehen wird, steht in den Sternen. Dafür wurde in der Sitzung des Wolfsberger Gemeinderats am 23. Februar dargelegt, wie es mit dem Markt grundsätzlich weitergeht.

Anlass war eine Anfrage von FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann, die wissen wollte, wann die vorgesehenen Baumaßnahmen am Getreidemarkt beginnen und wie lange sie dauern werden. Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) klärte sie auf.

Laut Steinkellner ist die Umgestaltung eng verknüpft mit dem Schoßbach, der den Bereich ober Wolfsberg entwässert und im Bereich des Markts unterirdisch verläuft. Allerdings: Der vorhandene Kanal ist hier zu klein, dazu ist er dringend sanierungsbedürftig. Die Verantwortung liegt bei der Lawinen- und Wildbachverbauung (WLV). Steinkellner im Gemeinderat: »Es waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig was die Finanzierung, die wasserrechtliche Bewilligung, die Bewilligung und so weiter betrifft.« Seit März des Vorjahrs liegen alle Genehmigungen vor, die Finanzierung wurde bereits im Vorjahr im Gemeinderat behandelt: Die geschätzten Kosten betragen 4,4 Millionen Euro, aufgeteilt werden sie so: 59 Prozent bezahlt der Bund, 19 Prozent das Land Kärnten. 22 Prozent oder 968.000 Euro muss die Stadt Wolfsberg aufbringen, wobei die Stadtwerke davon 360.000 Euro zuschießen.

»Ich kann keinen Termin für den Beginn der Oberflächengestaltung des Markts nennen«
Josef Steinkellner, Stadtrat Wolfsberg

Der für Straßen- und Wasserbau zuständige Stadtrat weiter: »Jetzt werden die Bauphasen definiert.« Die erste verläuft vom Kanalplatz bis zum Bardelhaus am Hohen Platz, Phase zwei umfasst den Abschnitt zwischen Bardelhaus und Reckturmweg, danach folgt der Bereich von der Schoßbachstraße bis zum Einlaufbauwerk des Schoßbachs. Die Planung soll spätestens im April abgeschlossen sein, danach erfolgt die Vergabe. »Im August ist der Baubeginn geplant, 2024 soll das Projekt fertig sein« und der Sch0ßbach in einem neuen Kanal fließen, sagte Steinkellner.

Weil sich solche Vorhaben aber auch verzögern können, sei derzeit nicht zu sagen, wann die Oberflächengestaltung des Getreidemarkts, die rund eine Million Euro kosten soll, starten wird. Der Stadtrat konnte dafür keinen Termin nennen, »da erst die Läufe des Schoßbachs gemacht werden müssen«, was das ganze nächste Jahr dauern werde.

Kein Durchzugsverkehr
Was er sagen konnte: Anrainer werden auch während der Arbeiten am Schoßbach mit ihren Fahrzeugen zu den Häusern gelangen können, Durchzugsverkehr werde am Hohen Platz aber nicht möglich sein. Steinkellner kündigte Sperren an.

Wann auch immer die Umgestaltung des Getreidemarkts begonnen und abgeschlossen wird: Letztlich soll er mit viel Grün ausgestattet sein. Vorgesehen ist, den Schoßbach teilweise an der Oberfläche zu führen und dem Platz damit »Atmosphäre« zu verleihen. Die Begrünung soll Vorrang haben, in Verbindung mit dem offenen Bach wird eine »Oase« entstehen. Nach dem 2021 präsentierten »Masterplan Wolfsberg 2030« werden Bäume ein geschlossenes Blätterdach bilden, das den Markt beschattet und für »höhere Aufenthaltsqualität« sorgt.

Übrigens: Nach dem Getreidemarkt geht das Projekt »Neugestaltung der oberen Stadt« weiter, die Johann-Offner-Straße und der Minoritenplatz werden ebenfalls umgebaut.