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St. Georgen. Im Jänner 2017 wurden die Pläne für ein Pumpspeicherkraftwerk auf der Kärntner Seite der Koralpe im Bereich St. Georgen präsentiert und vom Kärntner Unternehmen, der Projektentwicklungsgesellschaft econhydro, mit den Vorbereitungen für das UVP-Verfahrens begonnen. Auch auf der steirischen Seite, auf der Glitzeralm zwischen Frauenkogel und Ochsenofen, gibt es ein Projekt für ein Pumpspeicherkraftwerk. Das hat zuletzt einen positiven Bescheid für die durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erhalten.
»Es ist ein herausforderndes Projekt, es sind zahlreiche Gutachten notwendig«
Dominik Habsburg, Mehrheitseigner econhydro
In Kärnten ist man damit beschäftigt, die Einreichunterlagen für das UVP-Verfahren zu erstellen. Im Frühjahr 2022 sollen sie an die zuständige Behörde übermittelt werden. Dafür wurden 33 Fachberichte erstellt, Geländebefahrungen mit Behörden und Sachverständigen durchgeführt und Pflichtenkataloge erstellt. Um Bedenken der Bürger auszuräumen, wurde in St. Georgen ein Bürgerbeirat eingerichtet und es gab Informationsveranstaltungen.
Der Mehrheitseigner der econhydro, Dominik Habsburg-Lothringen, sagt: »Ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen und die intensive Einbindung der Anrainer schon während der Projektentwicklung sind für mich zentrale Anliegen.«
Start der UVP im Frühjahr 2022
Der St. Georgener Bürgermeister Karl Markut (Team St. Georgen) ist davon überzeugt, die Unterlagen im kommenden Jahr einreichen zu können: »Alle Gutachten sind mittlerweile vorhanden. Im Frühjahr 2022 wird die Umweltverträglichkeitserklärung eingereicht.« Bereits Anfang 2021 meinte Markut, dass im Frühjahr 2021 die Einreichung erfolgen würde, was aber nicht geschah.
»Der See in Pontnig wird sich zu einem Publikumsmagneten entwickeln«
Karl Markut, Bürgermeister St. Georgen
Zu den Verzögerungen erklärt Habsburg: »Es ist ein herausforderndes Projekt, es sind zahlreiche Gutachten notwendig und ich möchte ein gut durchdachtes Projekt einreichen. Es kommt auch öfters zu Umplanungen, da kann es schon zu Verzögerungen kommen. Außerdem muss man sich auch nach den Verfügbarkeiten und Terminen von Gutachtern und den Behörden richten.«
420 Megawatt-Leistung
Das Kraftwerk ist für eine Leistung von 420 Megawatt ausgelegt und soll dazu dienen, Stromschwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu erhöhen. In der Nacht, wenn der Strom günstig ist, wird das Wasser vom unteren in den oberen Speichersee gepumpt, am Tag fließt es wieder nach unten und erzeugt dabei Strom.
Binnen zwei Minuten kann das Kraftwerk vom Pumpbetrieb auf Stromproduktion umgestellt werden. Das Kraftwerk kann außerdem ohne Stromzufuhr aus dem Netz hochgefahren werden und dadurch einen wichtigen Beitrag zur schnellen Wiederherstellung der Stromversorgung liefern.
»Es handelt sich um ein hochmodernes Projekt zur nachhaltigen Sicherung unserer Stromversorgung«, so Habsburg.
Kein Fließgewässer notwendig
In die Speicherseen muss kein Fließwasser zugeführt werden. Bürgermeister Markut sagt: »Lediglich ein Speichersee wird einmalig befüllt. Danach kommt das Wasser für den See durch die Schneeschmelze bzw. Regenfälle. Außerdem wird sich der See in Pontnig auf 1.000 Metern Seehöhe zu einem Publikumsmagneten entwickeln, wie der Stausee auf der Soboth. Und der obere Speicher am Jauksattel wird als Trinkwasserreserve dienen.«
Anrainerbedenken
Bedenken gibt es bei einigen Bewohnern der Siedlung beim Gasthaus Brugger. Sie befürchten während der Bauarbeiten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Markut dazu: »Entweder kommen Lärmschutzmaßnahmen oder es wird während der Bautätigkeiten eine Umleitung eingerichtet.«
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