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Villach. Manuela Koloini stammt ursprünglich aus St. Andrä und ist gelernte Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Diesen Beruf hat sie 30 Jahre lang ausgeübt. Mittlerweile arbeitet sie beim Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche als Trauerbegleiterin und Trauerrednerin. Immer an ihrer Seite ist Therapiehündin Leni. »Als mein Mann verstorben ist, konnte mir niemand wirklich helfen, deswegen möchte ich anderen helfen«, erklärt Koloini.
Zusammen mit Leni hat sie vor rund zwei Jahren am Therapiehundezentrum in Spittal und bei der Rettungshundestaffel Samariterbund Kärnten die Ausbildung »Tiergestützte Therapie« absolviert. Seit der bestandenen Prüfung treten die 52-Jährige und Hündin Leni zusammen als »Therapiebegleithundeteam« auf. »Ich treffe mich mit Kindern auf neutralem Boden, ohne andere Leute daneben. Leni hat ein liebes Wesen, geht auf die Menschen zu. Manche Kinder ziehen sich mit dem Hund zurück und möchte seine Nähe spüren, andere spielen lieber mit dem Hund«, sagt Koloini, die auch klar stellt, dass sie keine psychologische Betreuung anbietet, sondern eine Wegbegleiterin ist.
Vertrauen aufbauen
»Die besondere Qualität von Hunden gegenüber Menschen ist, dass sie nichts erwarten. Der Hund fordert nicht, er erzählt nichts weiter und er bewertet nicht. Menschen texten zu, Leni schafft es, auf ihre Weise Vertrauen aufzubauen, und die Kinder kommunizieren nonverbal mit Leni. Über den Hund finde ich Zugang zu den Kindern, die die Möglichkeit haben, alles um sich herum für einen Moment zu vergessen. Beim Umgang mit Leni lernen sie Grenzen kennen«, erklärt die gebürtige St. Andräerin.
»Die besondere Qualität von Hunden gegenüber Menschen ist, dass sie nichts erwarten«
Manuela Koloini, Trauerbegleiterin
Eine weitere Besonderheit an Leni ist laut Koloini die aktive Kontaktaufnahme mit weinenden Kindern: »Leni zeigt auf die verschiedenen Stimmungslagen der Kinder unterschiedliche Handlungsweisen. Bei ängstlichen Kindern ist sie zurückhaltend und vorsichtig. Bei Kindern, die raufen oder toben wollen, ist sie wilder.«
Bei der Trauer geht es aber nicht immer um den Verlust eines geliebten Menschen. »Es gibt viele Gründe, die zu Trauer führen können. Das kann zum Beispiel die Trennung der Eltern sein, Probleme in der Schule oder im Freundeskreis«, so Koloini.
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