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Wolfsberg. Christof Volk (49) ist nicht nur der Wolfsberger Kulturszene längst ein Begriff. Ursprünglich übte Volk den Beruf des Diplomierten Sozialarbeiters aus, doch seit über 25 Jahren machte er sich in der heimischen Kulturszene einen Namen, in der er seit damals ehrenamtlich tätig ist.
»Ich habe lange in Wien gelebt und bin dann vor rund 20 Jahren nach Wolfsberg zurückgekehrt«, erklärt Volk. 2009 folgte die Gründung der freien Kulturinitiative »Container 25«, der er bis Ende Mai dieses Jahres als Obmann vorstand. »Ich war damals Gründungsmitglied und zwölf Jahre lang Obmann der Initiative. Heuer haben wir es geschafft, einen Wechsel im Vorstand zu vollziehen«, erklärt der 49-Jährige. Als neuer Obmann fungiert Daniel Gönitzer, seine Stellvertreterin ist Alina Volk – eine der beiden Töchter von Christof Volk. Er selbst wird dem Verein aber nicht »nur« als Mitglied erhalten bleiben.
Umorientierung
Am Institut für Kulturkonzepte in Wien besucht er derzeit den Lehrgang »Kulturmanager«, den er Ende des Jahres abschließen wird. »Ich habe mir eine Schaffenspause gegönnt und wollte mich beruflich umorientieren. Mit Anfang nächsten Jahres werde ich mich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Container 25 mit einer Festanstellung mit der kaufmännischen und geschäftlichen Abwicklung befassen. Wir haben das Bestreben, den Container 25 auf die Basis einer Professionalisierung zu heben.«
Der Verein besitzt aktuell rund 40 Mitglieder. »Mindestens die Hälfte ist aktiv unterstützend. Es findet sich immer wieder ein Kollektiv, das mit anpackt«, so Volk. Im Sommer gibt es zudem die ersten beiden Ferialpraktikanten. Volk: »Es gilt etwas gegen die Abwanderung zu tun. Kunst und Kultur sind dabei ein wesentlicher Faktor.«
»Wir treten gegen jede Form von Gewalt, Rassismus und Homophobie ein«
Christof Volk über Container 25
Eine wichtige Richtlinie für den Verein ist die Geschlechterparität. »Die Kulturszene ist sehr männerdominant. Wir bieten auch Frauen und queeren Menschen einen Platz. Gesellschaftspolitische Themen mit Diskursen sind unsere Ausrichtung. Wir treten gegen jede Form von Gewalt, Rassismus, Homophobie etc. ein und wollen Akzente setzen«, weiß der Ex-Obmann.
Comeback nach Corona
Die Coronakrise hat natürlich auch den Container 25 hart getroffen. »Wir sind froh, dass Veranstaltungen wieder möglich sind. Seit den Lockerungen haben wir vier Veranstaltungen über die Bühne gebracht – alle waren ausverkauft. Ich bin froh, dass uns das Publikum nicht abhanden gekommen ist, sondern im Gegenteil verstärkt zu uns kommt. Wichtig ist, die gesundheitlichen Sicherheiten zu gewährleisten. Deswegen versuchen wir so viele Veranstaltungen wie möglich outdoor abzuwickeln«, informiert Volk. Das Publikum im Container ist breit gefächert, von Jung bis Alt. Am 3. Juli wird im Container außerdem die Ausstellung »Wiedersehen/Ponovno Snidenje« eröffnet, bei der in Zusammenarbeit mit den StadtMacherInnen und der Galerie II Werke bis September gezeigt werden.
Bis November ist das Programm im Container 25 in Hattendorf durchgeplant. »Wir erhalten viele Anfragen, weil die Künstler wieder auftreten können, aber mit der Planung sind wir bald im nächsten Jahr«, weiß der Wolfsberger, der angesprochen auf die Planungssicherheit meint: »Einerseits muss man die finanzielle Planungssicherheit betrachten. Bis vor fünf Jahren haben wir noch keine Subventionen erhalten, jetzt warten wir aktuell auf Subventionszusagen für das heurige Jahr. Und wie die Lage coronabedingt im Herbst sein wird, kann man aktuell ohnehin noch nicht abschätzen. Aber mit dem Impfen hat man offenbar einen Weg gefunden.«
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