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Wolfsberg. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 23 von 35 Gemeinderäten votierten für den neuen Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ), drei Stimmen mehr, als dessen Fraktion im Wolfsberger Gemeinderat besitzt. Auch die Liste Wolfsberg stimmte geschlossen für Primus, ÖVP, FPÖ und Grüne wählten ihre jeweiligen Fraktionsobleute.
In der Gemeinderatssitzung am 6. August, die damit seine erste als offizieller Stadtchef war, stand Primus nach seiner Wahl auf und schritt zu seiner ersten »Amtshandlung«, wie er es nannte: Er überreichte seiner Frau Andrea einen großen Blumenstrauß und küsste seine drei Kinder. Danach streifte er sich einen Arbeitshandschuh über (Primus: »Denn wir wollen für Wolfsberg arbeiten!«) und wurde von Bezirkshauptmann Georg Fejan angelobt. Der gab dem neuen Bürgermeister einige Ratschläge mit auf den Weg: »Du sollst nicht in die Fußstapfen anderer treten, sondern deinen eigenen Weg finden.« Ein Bürgermeister müsse den »Mut zum Fehler« haben, und diesen Mut bringe Primus mit. Fejan freute sich bereits auf eine gemeinsame Ausfahrt auf einen Berg, »ich mit dem Rad, du mit dem Bergmoped«, was das Publikum mit einem Lachen quittierte.
»Ein neues Kapital«
In seiner Rede meinte Primus: »Es gibt Tage, die tiefe Spuren hinterlassen: die Hochzeit, die Geburt der Kinder. Heute muss ich ein neues Kapital in meinem Leben aufschlagen.« Er sei sich bewusst, dass herausforderne Monate bevorstünden, »künftig wird weniger Geld zur Verfügung stehen«. Trotzdem wolle er seine Themen umsetzen: Forcierung moderner Technologien, Kampf gegen die Abwanderung, Nachhaltigkeit, verstärkter Dialog mit der Jugend und schnellere Kommunikation mit der Bevölkerung. Und: »Der Standort Wolfsberg muss für die Wirtschaft attraktiv bleiben, die Schaffung von Arbeitsplätzen hat oberste Priorität.«
Landeshauptmann Peter Kaiser blickte zurück auf die Zeit, als er Primus’ Lehrer an der SPÖ-Nachwuchsakademie war und mit ihm die heutige St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder und Landesrat Daniel Fellner ausbildete. »Ich bin stolz über den Weg, den ihr beschritten habt«, so Kaiser.
In keiner Rede unerwähnt blieb der ausgeschiedene Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz, der nach seiner Hüftoperation auf zwei Krücken zur Sitzung erschienen war. Tituliert wurde er als Bürgermeister i. R., was mit »in Rufbereitschaft« übersetzt wurde. Zu Schlagholz’ Ehren spielten »Die Neffen von Tante Eleonor« das Lied »Wir sagen Danke«.
Sohn rückt nach
Durch Primus’ Wahl wurden auch Neubesetzungen nötig. Neuer erster Vizebürgermeister ist der bisherige SPÖ-Stadtrat Christian Stückler, Jürgen Jöbstl (SPÖ) rückt zum Stadtrat auf. Bekannt wurde auch, dass der stellvertretende Stadtamtsleiter Robert Schmid in Pension geht. Sein Nachfolger wird sein Sohn Thomas Schmid, derzeit im Stadtmarketing tätig.
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