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Lavanttal. Zwei Insolvenzverfahren wurden im Bezirk Wolfsberg im ersten Quartal 2020 eröffnet, zwei weitere Insolvenzanträge wurden manges Vermögens der Schuldner nicht zu eröffneten Verfahren.
Bei den eröffneten Insolvenzverfahren im Lavanttal handelt es sich um das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung der MKM Service GmbH aus Wolfsberg, mit Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 1,1 Millionen Euro und das Konkursverfahren gegenüber der Fortis GmbH aus Bad St. Leonhard, mit Verbindlichkeiten in der Höhe von ca. 0,8 Millionen Euro.
»In Summe sind vier Unternehmen mit Verbindlichkeiten von ca. 1,9 Millionen insolvent«
Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin KSV1870 Kärnten
»In Summe sind im Bezirk Wolfsberg vier Unternehmen mit Verbindlichkeiten von ca. 1,9 Millionen insolvent. Die Insolvenzen sind damit auf dem Niveau des Vorjahres«, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.
Mit Ausnahme vom Lavanttal und den Bezirken Feldkirchen und Klagenfurt Land sind in Kärnten in allen Bezirken die Unternehmensinsolvenzen um rund 23 Prozent gesunken.
»Ein Ausblick auf das gesamte Kalenderjahr ist schon in normalen Zeiten nach nur einem Quartal nicht seriös möglich. Einen solchen Ausblick geben wir derzeit nur für das zweite Quartal: Durch die nötige Umstellung der Gerichte und die rechtlichen Maßnahmen, die Schuldner signalisieren, dass sie mit ihren Anträgen zuwarten dürfen, werden dazu beitragen, dass vor allem Eigenanträge jetzt in die Zukunft geschoben werden. Zudem haben Finanz und Gesundheitskassen eine Form des Moratoriums auf Konkursanträge vorgesehen, sodass in näherer Zukunft diese Anträge ausbleiben werden. Das wird dazu führen, dass im zweiten Quartal die Eröffnungen und die mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren sinken werden«, so Wiesler-Hofer.
Sicher ist sich die KSV-Leiterin aber, dass es noch in 2020 zu einem Aufholeffekt und darüber hinaus zu einem Wachstum gegenüber 2019 kommen wird. »Das Ausmaß lässt sich jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht seriös einschätzen und die Welle wird auch noch in das Jahr 2021 hineinreichen«, fasst die Kärntner KSV1870-Leiterin ihre Einschätzung zusammen.
Rückgang bei Privatkonkursen
Im Privatbereich wurden im Bezirk Wolfsberg 14 Insolvenzverfahren eröffnet. »Das bedeutet einen Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019«, berichtet Wiesler-Hofer. Die Schulden dabei sind um 76 Prozent gesunken und betragen 1,1 Millionen Euro.
»Die Zahlen der letzten drei Wochen zeigen ein nahezu völliges Einbrechen der Eröffnungen. Dies hat damit zu tun, dass Schuldenberatung im Bereich privater Schuldner weitgehend einen persönlichen Kontakt braucht und diese Kontakte vorübergehend sehr reduziert worden sind«, so Wiesler-Hofer. Ob es im Bereich des Privatkonkurses zu einer Insolvenzwelle kommt, hänge derzeit weitgehend davon ab, wie schnell ein Normalniveau an wirtschaftlicher Aktivität und Beschäftigung wieder hergestellt werden kann.
»Sollte dies zur Jahresmitte gelingen, dann wird sich das Insolvenzgeschehen 2020 im Bezirk Wolfsberg im Rahmen der Zahlen des Jahres 2019 bewegen, damals gab es rund 50 Fälle«, fasst Wiesler-Hofer ihre Einschätzung zusammen.
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