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Lediglich 18 Prozent wollen nun enthaltsam lebenAusgabe | Mittwoch, 6. März 2019

Mit dem Aschermittwoch endet die närrische Zeit und es beginnt die 40-tägige vorösterlicher kirchliche Fastenzeit. Aber lediglich 18 Prozent der Befragten einer Umfrage der YouGovPsychonomics AG wollen sich in dieser Zeit in freiwilliger Enthaltsamkeit üben.

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Wolfsberg. Der Aschermittwoch bedeutet das Ende der Faschingszeit und leitet in der katholischen Kirche als strenger Fasttag die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern ein. Da die Sonntage der Fastenzeit nicht zu den Fasttagen zählen, sind es eigentlich 46 Tage. In diesem Jahr geht die Fastenzeit vom 6. März bis zum 20. April.

Als Zeichen der Vergänglichkeit wird am Aschermittwoch den Gläubigen ein Aschekreuz aus den verbrannten und geweihten Palmzweigen des Vorjahrs auf die Stirn gezeichnet. Aber warum gibt es am Aschermittwoch den Heringsschmaus? Fisch gilt seit jeher als Fastenspeise. Und so entwickelte sich mit der Zeit der Heringssalat zum Aschermittwochessen und daraus entstand schließlich der Heringsschmaus. Heutzutage lädt fast jedes Gasthaus zum Heringsschmaus, dabei werden allerlei Fischgerichte aufgetischt, ob kalt, ob warm, ob Süßwasserfisch oder Meeresfrüchte, so dass man fast darauf vergessen könnte, dass es sich um einen strengen Fastentag handelt.  

Allerdings geht die Zahl der Menschen, die während dieser Zeit auf etwas verzichten möchten, stetig zurück. Lediglich 18 Prozent der befragten Österreicher wollen in dieser Zeit enthaltsam leben. 

Das ergab eine repräsentative Befragung im YouGov Panel durch das Marktforschungsinstitut YouGovPsychonomics AG unter 750 Befragten ab 14 Jahren.

Im Lavanttal gaben bei einer von den Unterkärntner Nachrichten durchgeführten Straßenumfrage immerhin 60 Prozent an, in der Fastenzeit auf etwas verzichten zu wollen.

Kein Alkohol und Nikotin

In Österreich spielt laut der Umfrage von YouGovPsychonomics der  Verzicht auf Zigaretten und Alkohol die größte Rolle: 61 Prozent der Fastenden beabsichtigen, bis Ostern nicht mehr zu rauchen, und 43 Prozent wollen bis Karsamstag vollkommen auf alkoholische Getränke verzichten. Zudem ist die Enthaltsamkeit gegenüber Süßigkeiten für viele Österreicher von Bedeutung: So gibt etwa jeder Vierte (27 Prozent) an, in der Fastenzeit keine Süßigkeiten essen zu wollen. 17 Prozent fasten nur am Aschermittwoch und Karfreitag, den strengen Fastentagen, ebenso viele lassen das Abendessen ausfallen.

Auf Sex nicht verzichten

Anderen Arten des Fastens steht dagegen der Großteil der befragten Österreicher ablehnend gegenüber: 80 Prozent können sich nicht vorstellen, in den 40 Tagen auf Sex zu verzichten, 64 Prozent möchten Freizeitaktivitäten wie Kino, Theater und Restaurantbesuche nicht einstellen, und für fast jeden Zweiten (53 Prozent) ist es undenkbar, sich vermehrt dem Glauben und der inneren Einkehr zu widmen.

Fasten um abzunehmen

Etwa jeder zweite Österreicher (51 Prozent) fastet aus gesundheitlichen Gründen. Beinahe ebenso viele (48 Prozent) – Frauen wie Männer – gaben an, die Zeit nutzen zu wollen, um ein paar Kilos abzunehmen.

Dagegen geben religiöse Gründe nur bei 26 Prozent der Befragten den Ausschlag, sich für Enthaltsamkeit in der Fastenzeit zu entscheiden.

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