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Am Mikutta-Areal: Heuer soll der Bau des neuen Wolfsberger Stadtteils starten – samt Kindergarten Ausgabe 29 | Mittwoch, 20. Juli 2022

Nach Jahren ist es so weit: Gemeinderat vergab das Baurecht an Genossenschaft »Meine Heimat«, die 53 neue Wohnungen errichten wird. Bürgermeister Primus will dort auch einen neuen Kindergarten bauen. Und: Müllsystem soll mit 1. Juli 2023 umgestellt werden.

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Wolfsberg. Seit vielen Jahren wurde er angekündigt, jetzt wird er endlich umgesetzt: der neue Stadtteil der Bezirkshauptstadt. Noch heuer soll die gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft »Meine Heimat« auf den Mikutta-Gründen hinter dem Wolfsberger Bahnhof mit dem Bau von 53 neuen Wohnungen beginnen.

Die Art der Bekanntmachung dieses wichtigen Schritts war freilich ungewöhnlich: Sie erfolgte in der Sitzung des Wolfsberger Gemeinderats am Donnerstag, 14. Juli als Punkt 33.7, dem vorletzten der Tagesordnung – und ohne jedes Tschingderassabum, das hier gerechtfertigt gewesen wäre. Kein Zuhörer interessierte sich sonderlich für den scheinbaren Routineantrag mit dem Titel »Baurechtsvertrag«, bis das Wort »Mikutta-Areal« fiel. Erst dann hoben sich die Köpfe und die Kugelschreiber schwirrten ...

»Die Bauverhandlung wird demnächst stattfinden, noch heuer soll der Bau beginnen«
Jürgen Jöbstl, Stadtrat

Der zuständige Stadtrat Jürgen Jöbstl (SPÖ): »53 Wohnungen sind auf den Mikutta-Gründen vorgesehen, davon zwölf frei finanzierte, die also ohne Mittel der Wohnbauförderung errichtet werden. Geplant sind dazu zwei Inklusionswohnungen, zwei Mutter-Kind-Wohnungen und zwei für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.«

Die Gründe gehören seit 2016 der Stadtgemeinde und werden auch jetzt nicht verkauft: »Meine Heimat« wird aber ein 99 Jahre währendes Baurecht eingeräumt. Jöbstl: »Die Bauverhandlung wird demnächst stattfinden, noch heuer soll der Bau beginnen.« Wolfsberg erhält ein Einweisungsrecht für die Wohnungen, hier sind aber noch Details mit der Siedlungsgenossenschaft vertraglich zu regeln. 

»Ein neuer Kindergarten auf den Mikutta-Gründen wäre wegen der Zentrumsnähe ideal«
Hannes Primus, Bürgermeister

Der frühere Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ), der bereits an dem Projekt werkte, hatte im Juli 2020 von Mieten in der Höhe von 6,50 Euro pro Quadratmeter gesprochen. Das wird sich angesichts der galoppierenden Inflation nicht mehr ausgehen. »Zur Miethöhe kann ich noch nichts sagen«, so Jöbstl, »die Wohnungen werden aber leistbar sein.«

Neue Regelung für Kindergärten

Ebenfalls auf dem Mikutta-Areal im Bereich Kirchbichl will Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) einen neuen Kindergarten bauen. Vizebürgermeister Alexander Radl (SPÖ) berichtete die Gründe: Das Land Kärnten hat vor, die Maximalgröße von Kindergartengruppen von 25 auf 20 Kinder zu reduzieren. »Dann brauchen wir fünf bis sieben neue Gruppen«, so Radl. Sie sollen in den Volksschulen Wolfsberg – Bildungswelt Maximilian Schell, St. Johann und St. Margarethen untergebracht werden. Primus: »Der Ausbau der bestehenden Kindergärten ist teils nicht möglich. Wir werden für die Kinder daher Gruppen in den Volksschulen einrichten – und wir brauchen einen neuen Standort.«

Laut dem Bürgermeister würden sich für den neuen Kindergarten, der fünf Gruppen beherbergen soll, die Mikutta-Gründe anbieten: »Es wäre wegen der Zentrumsnähe ideal. Außerdem wollen wir dort einen Stadtobstgarten anlegen.« Gebraucht werden dazu neue Pädagoginnen – und die Finanzierung. Der Grundsatzbeschluss für das Standortkonzept in den Volksschulen wurde einstimmig angenommen.

Neuigkeiten gab es auch zum Thema Müll. In der Fragestunde wollte Grüne-Gemeinderat Reinhard Stückler vom Bürgermeister wissen, wann – angesichts der ständig überfüllter Müllinseln – endlich das System auf Hausabholung umgestellt werde. Der Bürgermeister: »Mit 1. Jänner 2025 muss die Umstellung laut den Bestimmungen des Landes kommen. In Wolfsberg wollen wir es bereits mit 1. Juli 2023 umsetzen.« Das Sammelsystem für Alu- und Kunststoffe soll ab diesem Zeitpunkt auf den »Gelben Sack« und die Hausabholung umgestellt werden.

Noch nix fix

Die Inseln bleiben allerdings, Glas und Papier werden weiter dort deponiert werden müssen. Die Befürchtung des Bürgermeisters: »Dort wird dann weiter Müll abgeladen werden.« Ob auch Glas und Papier in Zukunft bei den Häusern abgeholt werden, sei laut Primus eine Frage der Kosten und werde noch im Gemeinderat diskutiert. Noch nix fix also.

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