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Wo heuer im Lavanttal in den Hochwasserschutz und in die Wildbachverbauung investiert wirdAusgabe 7 | Mittwoch, 16. Februar 2022

Ein Bild aus dem Jahr 2019: Damals wurde am Drauspitz in Lavamünd ein Erdwall gegen das drohende Hochwasser aufgeschüttet. Letztlich wurde es nicht so schlimm wie befürchtet. Bachhiesl

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Lavanttal. 45 Millionen Euro fließen heuer in Kärnten in den Ausbau des Hochwasserschutzes und in die Wildbach- und Lawinenverbauung. Mehr als sieben Millionen Euro werden im Lavanttal verbaut.

So beginnen heuer die vorbereitenden Arbeiten für den Hochwasserschutz Langlbach in St. Paul, der im nächsten Jahr starten wird. Die Gesamtkosten betragen 2,7 Millionen Euro, 35 Prozent oder 950.000 Euro kommen vom Land Kärnten. 

Im Wolfsberger Ortsteil St. Jakob starten im Juni die Arbeiten am Neudauerbach. Für den Hochwasserschutz und ein Rückhaltebecken sind 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Das Land steuert 500.000 Euro bei. Die Fertigstellung ist Anfang 2023 geplant. 

»In Lavamünd wird an einem der größten Hochwasserschutzprojekte in Österreich gearbeitet«
Daniel Fellner, Landesrat

1,17 Millionen Euro werden heuer auch für die Verbauung des Waldensteinerbachs ausgegeben. 596.700 Euro stammen aus Bundesmitteln, das Land Kärnten gibt 198.900 Euro. Die verbleibenden 374.400 Euro teilen sich die Gemeinden Preitenegg und Wolfsberg. Die Bauarbeiten, die insgesamt rund zwei Millionen Euro kosten werden, sollen Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Nicht zu vergessen die Arbeiten an Drau und Lavant in Lavamünd, dessen Hochwasserschutz 2018 begonnen wurde. Er soll am Ende des heurigen Jahres zu 95 Prozent und Mitte 2024 endgültig fertiggestellt sein. Die Gesamtkosten betragen 20,73 Millionen Euro, das Land stellt 724.000 Euro zur Verfügung. Wie berichtet wurde Lavamünd im November 2012 nach schweren Regenfällen überflutet. 4,8 Meter lag der Pegelstand über dem Normalwert, nachdem die Drau über ihre Ufer getreten war. Um die Wiederholung dieses Szenarios zu verhindern, werden seit vier Jahren kilometerlange Betonmauern errichtet.

Baustellenbesuch in Lavamünd

Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) besuchte nun die Baustelle in Lavamünd und machte sich mit Bürgermeister Wolfgang Gallant (Liste Wolfgang Gallant) vor Ort ein Bild des Fortschritts. 

Fellner: »Lavamünd wurde in der Vergangenheit wiederholt von dramatischen Hochwasserereignissen heimgesucht. Der Gefahrenzonenplan zeigt eine erhebliche Gefährdung für 264 Menschen und 76 Gebäude. Um die Anwohnerinnen sowie die Infrastruktur künftig vor Hochwasser zu schützen, wird in Lavamünd auch jetzt an einem der größten Hochwasserschutzprojekte in Österreich gearbeitet.«

Es werden Hochwasserschutzmauern auf einer Länge von etwa 1.500 Metern mit ortsbildverträglicher Gestaltung errichtet, wobei abschnittsweise Glaselemente, Abgänge zum Fluss und höher liegende Geh- und Radwege den freien Blick auf Lavant und Drau ermöglichen. Ebenfalls erfolgt auch die Neuerrichtung der beiden Lavantbrücken.

Der Baufortschritt liegt über dem ursprünglichen Zeitplan, da vom Bund die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt wurden und so zügig gebaut werden konnte. Die Hochwasserschutzmauern sind weitgehend fertiggestellt. Die Gestaltungs- und Rekultivierungsmaßnahmen inklusive der Maßnahmen am Drauspitz werden nachlaufend in Angriff genommen. 

Der Fertigstellungstermin für das Gesamtprojekt war mit Dezember 2023 vorgesehen. 2021 gab es eine Projekterweiterung im Bereich der Lavant, die im ursprünglichen Projekt nicht vorgesehen waren. Dadurch kommt es zu Verschiebung der Fertigstellung bis Mitte 2024 sowie zu einer Erhöhung des Gesamterfordernisses um rund drei Millionen Euro auf 20,73 Millionen Euro, bei dessen Finanzierung erneut das Gemeindereferat des Landes die Kommune unterstützt hat. Die Finanzierung der Gesamtsumme erfolgt über das Landwirtschaftsministerium, das Land Kärnten, die Gemeinde Lavamünd und die Verbund Hydro Power AG (VHP). 

Bürgermeister Gallant: »Der Hochwasserschutz ist für unsere Bevölkerung enorm wichtig. Er bedeutet neben der Sicherheit auch eine positive optische Veränderung entlang der Flüsse. Wir bedanken uns bei Landesrat Fellner für sein Engagement und die Hilfestellung, insbesondere für die zusätzliche finanzielle Unterstützung aufgrund der unerwarteten Mehrkosten.«

Heuer werden die Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Projekterweiterung 2021 fertiggestellt. Die Betonarbeiten zur Bundesstraßenbrücke über die Lavant sind derzeit fertiggestellt und die Straßensperre soll im April 2022 aufgehoben werden. Mit der Errichtung der Fuß- und Radwegbrücke wird derzeit begonnen, die Arbeiten sollen ebenfalls 2022 abgeschlossen werden.

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