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In seinem neuesten Kärnten-Krimi befasst sich Wilhelm Kuehs mit der Geschichte SüdkärntensAusgabe 20 | Mittwoch, 18. Mai 2022

Im Kärnten-Krimi »Ortstafelmord« behandelt der Wolfsberger Schriftsteller Wilhelm Kuehs einen Mordfall, der einen Bogen vom Ende des Ersten Weltkriegs bis hin zum Ortstafelstreit spannt. Erhältlich ist der Krimi in allen Buchhandlungen und online.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Der gebürtige Wolfsberger Wilhelm Kuehs (Bild) hat kürzlich mit dem »Ortstafelmord« seinen vierten Teil der Kärnten-Krimireihe rund um den Journalisten Ernesto Valenti veröffentlicht. Der Krimi handelt von Siggi Achatz, der mit einer zweisprachigen Ortstafel erschlagen wird. Im Hintergrund das Titelbild des Buches, eine Wasserlandschaft – idyllisch? Foto: KK

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Wolfsberg, Völkermarkt. Siggi Achatz wird erschlagen im Sablatnigmoor gefunden. Die Tatwaffe ist eine zweisprachige Ortstafel. Da ist der Verdacht nicht weit, dass es sich um einen politischen Mord handelt. Der Journalist Ernesto Valenti nimmt die Fährte auf und stößt auf politisch brisantes Gebiet. Wurde Achatz ermordet, weil er Kärntner Slowene war? Spielt der alte Konflikt um die Zweisprachigkeit eine Rolle, oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Das ist der Ausgangspunkt des neuen Kärnten-Krimis »Ortstafelmord« von Wilhelm Kuehs. Der vierte Teil der Krimireihe handelt, neben einer spannenden Mordermittlung, vor allem auch von der Geschichte Südkärntens. »Vor genau 50 Jahren wurden in Südkärnten zum ersten Mal zweisprachige Ortstafeln aufgestellt, aber von einem rechtsradikalen Mob gleich wieder ausgerissen«, erklärt Kuehs den historischen Hintergrund und fügt hinzu: »Entstanden ist ein Krimi, der den großen Bogen vom Ende des Ersten Weltkriegs über die Vertreibung der slowenischsprachigen Bevölkerung unter der Herrschaft der Nationalsozialisten bis hin zum Ortstafelstreit und darüber hinaus wagt. Ich denke, da sind sehr viele Aspekte dabei, mit denen die meisten Leser noch nicht so vertraut sind, die aber eine wichtige Rolle in der Geschichte Kärntens gespielt haben.«

Erzählt wird nicht nur eine spannende Kriminalgeschichte, bei der es um Korruption, bestechliche Politiker und Wirtschaftsskandale geht, sondern auch die Geschichte des Südkärntner Raums von Abwehrkampf und Volksabstimmung über den Zweiten Weltkrieg und den Widerstand der Partisanen bis hin zum Ortstafelstreit und seiner Lösung.

»Es sind viele Aspekte dabei, mit denen die meisten Leser noch nicht so vertraut sind«
Wilhelm Kuehs, Schriftsteller

»Ich habe mit Unterbrechungen seit 2020 an dem Buch geschrieben. In den Jahren davor durfte ich an einem Forschungsprojekt des Instituts für Kulturanalyse der Universität Klagenfurt teilnehmen, dass sich wissenschaftlich mit dem sogenannten Abwehrkampf und seinen Folgen auseinandersetzt«, erklärt der Autor.

Wie er auf die Idee der Krimireihe kam, in der der Journalist Ernesto Valenti Mordfälle aufklärt und sich als Detektiv engagiert, erklärt der 49-Jährige wie folgt: »Ich wollte von Anfang an spannende Geschichten erzählen. Da bietet sich die Form des Krimis an. Die erste Idee zu der Reihe liegt schon weit zurück. Damals habe ich mir gedacht, ein Journalist ist im besten Fall auch so eine Art Detektiv, also warum soll er nicht auch Mordfälle aufklären? Außerdem ist der Krimi eine gute Möglichkeit, um gesellschaftskritische Literatur zu schreiben.«

Über den Autor
Der gebürtige Wolfsberger ist verheiratet, wohnt in Völkermarkt und absolvierte das Studium der Germanistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Klagenfurt. »Viele Jahre war ich als Journalist für heimische Medien tätig. Jetzt arbeite ich als freier Schriftsteller und Kulturwissenschaftler«, sagt der 49-Jährige. Sein Talent für das Schreiben hat der gebürtige Wolfsberger früh entdeckt: »Schon sehr früh habe ich begonnen, eigene Geschichten zu schreiben. Als ich 16 Jahre alt war, stieß ich zum Wolfsberger Literaturstammtisch und habe dort viel über das Schreiben gelernt.« Seinen ersten Roman mit dem Titel »Thrud« veröffentlichte Kuehs 1993. Im Buch geht es um einen jungen Mann, der von einer unheimlichen Dämonin, der Thrud, verfolgt wird und versucht, sein Leben zu retten.

Kuehs erlangte als Schriftsteller vor allem auch Bekanntheit mit der Veröffentlichung von Sagen aus Kärnten und der umliegenden Region: »Sagen haben mich schon immer fasziniert, schon als kleines Kind. Irgendwann wollte ich sie dann für ein zeitgenössisches Publikum aufbereiten, und so habe ich viele neu erzählt.«

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