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Ärgerliches Ende einer Feier: Gasbehälter zum Füllen von Ballonen sind am Recyclinghof tabuAusgabe 43 | Mittwoch, 23. Oktober 2019

Wolfsberger wollte die Flaschen ordnungsgemäß entsorgen, wurde aber abgewiesen. Auch eine angebotene Zahlung nutzte nichts. Laut Hans-Peter Buchleitner von den Stadtwerken dürfen die Behälter nicht mehr angenommen werden. Eine Lösung wird gesucht.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Die Freude der Kinder über die mit Helium gefüllten Luftballone war groß. Der Ärger ebenfalls, als ein Wolfsberger versuchte, die Behältnisse wieder loszuwerden. Sie sind am Recyclinghof nicht mehr willkommen. Laut Auskunft der Stadtwerke haben auch sie derzeit keinen Abnehmer dafür. Foto:Hok

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Wolfsberg. Das Fest war lustig, die Entsorgung der Überreste nicht mehr. Ein Wolfsberger zu den Unterkärntner Nachrichten: »Was soll ich mit dem Zeug jetzt machen?«

Das »Zeug« sind vier Gasflaschen, die mit Helium gefüllt und zum Aufblasen von Luftballonen bestimmt waren. Der Mann hatte sie anlässlich einer Veranstaltung beim Onlineversandhändler Amazon gekauft, um Kindern eine Freude zu machen. Das böse Erwachen folgte hinterher. »Ich wollte die leeren Flaschen beim Wolfsberger Recyclinghof entsorgen«, sagt der Mann. »Dort wurde mir mitgeteilt, dass das nicht möglich sei und ich sie wieder mitnehmen soll. Auch gegen eine angebotene Bezahlung wurden die Flaschen nicht genommen. Auf meine Frage, wo ich sie ordnungsgemäß deponieren kann, gab es keine praktikable Antwort.«

»Ich habe die Behälter jetzt in die Garage gestellt. Andere hätten sie in die Lavant gepfeffert«
Ein Wolfsberger zum Gasflaschen-Problem

Mit leichten Zornesfalten auf der Stirn zog er samt der Flaschen wieder ab. »Ich habe sie jetzt in meiner Garage abgestellt«, sagt er und fügt an: »Viele andere hätten sie vermutlich in den Wald oder die Lavant gepfeffert.«

»Selbst keine Abnehmer«

Die Frage, warum die Flaschen zurückgewiesen wurden, beantwortet Hans-Peter Buchleitner, Prokurist und Abteilungsleiter Umwelt und Service der Stadtwerke Wolfsberg, die den Recyclinghof betreiben: »Seit 2019 werden keine Gasflaschen mehr übernommen. Wie für andere Dinge (Anmerkung: siehe Liste rechts) haben wir dafür selbst keine Abnehmer.« Früher wurden sie als Alteisen weitergegeben, das sei aber nicht mehr zulässig. Seine Warnung: »Sollten leere Gasflaschen über Stahlschrott entsorgt werden, wird eine Zahlung pro Flasche von 200 Euro fällig.« Gasflaschen können laut Buchleitner da retourniert werden, wo sie gekauft wurden. »Aber bei Amazon geht das nicht«, sagt er. An einer Lösung wird laut Buchleitner gearbeitet: »Wir haben am Recyclinghof 15 bis 20 Gasflaschen stehen. In Kürze gibt es ein Gespräch mit dem Entsorgungsunternehmen Gojer. Ich hoffe, wir finden eine Lösung und können Gasflaschen in Zukunft an die Firma weitergeben.«

Allerdings: Auch dann dürfen die Druckbehälter am Recyclinghof nicht abgegeben werden. »Wir dürfen sie nicht aktiv sammeln, werden es aber passiv tun«, so der Abteilungsleiter. Das bedeutet, die Mitarbeiter werden illegal abgestellte Gasflaschen entsorgen.

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Das darf am Recyclinghof deponiert werden:

Kunstverbundstoffe, Alt-Papier, -Kleider, -Metall, -Glas, Problemstoffe, Elektronikschrott, Baum- & Strauchschnitt, Sperrmüll, Altholz, Kartonagen, Eisenschrott, Flachglas, Bauschutt (verunreinigt und rot), Betonabbruch, Baustellenabfälle, Silofolien, Reifen (vier Stück pro Haushalt und Jahr), Kühlgeräte. 
Das wird nicht angenommen:
Eternit, Mineralfasern (Glas-, Stein- u. Tellwolle), Asphaltabbruch, Rückstände aus Kläranlagen, Erde, Steine, gefährliche Abfälle aus Betrieben.

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