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Stadtmarketing-Lady Eva Schatz: »Mittlerweile kommen rund 5.000 Besucher zum Zauberwald«Ausgabe 23 | Mittwoch, 5. Juni 2024

Eva Schatz (54) von der Stadtgemeinde Wolfsberg brachte vor 17 Jahren den Zauberwald nach Wolfsberg. Seither ist die Veranstaltung stetig gewachsen. Mit den UN spricht sie über die Anfänge, die Entwicklung und welche Events in Wolfsberg sie sonst noch organisiert.

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Welche Aufgaben haben Sie beim Stadtmarketing?
Ich bin für das Standortmarketing und die Organisation von Veranstaltungen zuständig.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Zauberwald in Wolfsberg zu veranstalten? 
Im Jahre 2006 habe ich zufällig in Wattens die Zauberwaldproduktionen kennengelernt – meine Kinder und ich waren begeistert. Die Märchenwelten gab es zum damaligen Zeitpunkt in Tirol, in der Steiermark und in Niederösterreich. Walter Steidl, Gründer der Sagen- und Märchenwelten und Lizenzinhaber, war zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einem Partner in Kärnten, und so hat eines zum anderen gefügt. Seit 2007 gibt es die Wolfsberger Sagen- und Märchenwelten in der Bezirkshauptstadt. Das sind interaktive Theaterstücke, bei denen die Zuschauer – vor allem die Kinder –  aktiv in die Geschichte involviert werden, und das vor der märchenhaften Kulisse von Schloss Wolfsberg.

Wie waren die Anfänge des Zauberwalds und wie hat sich das Event im Laufe der Jahre entwickelt?
Ja, die Anfänge. Da gab es die Idee, da gab es das Konzept, die Lizenz und die Zustimmung von politischer Seite, das Konzept umzusetzen, und da gab es den wunderschönen Schlosswald. Als ich die Idee der Familie Henckel Donnersmarck vorstellen durfte, zeigten sie sich von Anfang an begeistert. Der Dank der Stadtgemeinde Wolfsberg gilt Andreas Henckel Donnersmarck als Geschäftsführer der Kärntner Montanindustrie, das der Stadtgemeinde Wolfsberg bereits seit der ersten Stunde der Wolfsberger Sagen- und Märchenwelten das Areal von Schloss Wolfsberg für die Umsetzung der Aufführungen zur Verfügung stellt. 

Und dann galt es eine Theatergruppe zu finden, die das Konzept gemeinsam mit uns umsetzt. Die Gruppe KampuZ mit Obmann Rudy Vallant erklärte sich rasch dazu bereit. Ich höre es noch, als wäre es gestern gewesen, wie Vallant sagte: »Wir wissen zwar noch nicht genau, was du dir da genau vorstellst, aber wir machen das.« 

Wie ging es weiter?
Die erste Geschichte, die wir als Zauberwaldaufführung gemeinsam gestalteten, war »Die Geschichte der Entstehung des Lavanttals«. Mittlerweile konnten wir fünfzehn verschiedene sagen- oder märchenhafte Geschichten im Zauberwald und sechs Geschichten bei der »Mystischen Nachtwanderung« aufführen sowie einige Sagen-Rätsel-Pfade bzw. Märchenpfade durchführen. Die Theatergruppe KampuZ, die seit der ersten Aufführung für die Regie verantwortlich zeichnet, wird mittlerweile von Schauspielern weiterer Theatergruppen des Tals, wie etwa der Markusbühne Wolfsberg, des ehemaligen Evangelischen Spielkreises, der Kulturinitiative St. Andrä, der Musikschule Wolfsberg, den Wolfsberger Drahran, der Kindergruppe Wolfsberger Drahra sowie theaterbegeisterten Privatpersonen unterstützt.

Wie viele Besucher zieht der Zauberwald an und wie hat sich diese Zahl im Lauf der Jahre verändert?
Im ersten Jahr hatten wir nur zwei Aufführungstage – Samstag und Sonntag – und konnten an die 1.500 Besucher zählen. Zwischenzeitlich haben wir die Aufführungstage für den Zauberwald und die Mystische Nacht jeweils um einen Tag erweitert, und mittlerweile sind es rund 5.000 Besucher, die jährlich nach Wolfsberg kommen, um die Zauberwaldaufführungen zu sehen. Mit dabei sind Besucher aus Salzburg, Wien, der Steiermark, Oberkärnten und vielen anderen Regionen Österreichs.

Können Sie uns einen Einblick in die zukünftigen Pläne geben?
Seit 18 Jahren gehören die Märchenwelten nun zu Wolfsberg. Das Thema Märchen und Sagen ist so umfangreich und vielfältig, dass uns die Ideen eigentlich nicht ausgehen. Auch aus Sicht des zuständigen Referenten für Stadtmarketing, Stadtrat Christian Stückler, werden die Märchenwelten ein fixer Bestandteil des Wolfsberger Veranstaltungskalenders bleiben.

Wie viele Personen sind an der Organisation und Durchführung des Zauberwalds beteiligt?
Bei einer Zauberwaldaufführung stehen ca. 50 Schauspieler im Schlosswald – je nach Aufführung sind etwa 50 Prozent Kinder. Bei den Aufführungen zur Mystischen Nacht sind es rund 30 Schauspieler.  Dazu kommen noch bei den Vor- und Nacharbeiten zu den Aufführungen die Kollegen der Stadtverwaltung, der Städtischen Gärtnerei, der Tischlerei, der Straßenabteilung, Mitarbeiter der Kärntner Montanindustrie, die Freiwillige Feuerwehr Wolfsberg sowie die Theatergruppen dazu. Aber auch viele heimische Unternehmen wie Megy’s bei der Maske oder La Fleur bei der Dekoration und viele andere sind am Gelingen der Veranstaltungen beteiligt. Auch die Partner in Tirol sind stark in die Vorarbeiten involviert.

Können Sie uns mehr über die »Mystische Nachtwanderung« erzählen? Wie ist diese Veranstaltung entstanden?
Nach den großen Erfolgen der Zauberwald-Aufführungen gab es den Gedanken, die Wolfsberger Sagen- und Märchenwelten zu erweitern. So entstand die Idee der Umsetzung der »Mystischen Nachtwanderung« rund um Schloss Wolfsberg und des Sagen-Rätsel-Pfads bzw. Märchenpfads in den Geschäften der Wolfsberger Innenstadt.

Bei der »Mystischen Nachtwanderung« handelt es sich um eine Geschichte für Erwachsene. Die Besucher werden von einem kundigen Führer durch den nächtlichen Schlosswald begleitet. Fackeln zeigen den Weg und Licht- und Toneffekte lassen die Schauspieler teilweise wirklich mystisch erscheinen. 

Was erwartet die Besucher heuer bei der Nachtwanderung?
Die »Mystische Nachtwanderung«  entführt die Besucher heuer ins England des 19. Jahrhunderts und heißt »Die Unglückseligen des Londoner East End«. Es handelt sich um eine Hommage an die Opfer von Jack the Ripper. Geschrieben wurde das Drehbuch von Maximilian Theiss, Regie führt die Markusbühne Wolfsberg.

Woher kommen die Ideen bzw. Drehbücher für den Zauberwald und die Nachtwanderung?
Die Ideen entstehen meistens bei der Nachbesprechung der aktuellen Aufführung. Die Drehbücher werden uns zum Teil von den »Tiroler Märchentraumwelten« zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Jahren kamen aber die meisten unserer Drehbücher aus der Feder von Maximilian Theiss.

Welche Veranstaltungen organisiert das Stadtmarketing noch?
Den Ostermarkt und den Osterkalender, den Tag des Buches mit Autoren aus dem Tal, die Sagen- und Märchenwelten, den Restl- und Schnäppchenmarkt, Herbst in Wolfsberg, das Abendshopping, den Adventkalender und Adventmarkt. Daneben gibt noch es vier bis fünf Mal jährlich das Repair Café. Auch die Betreuung des Kost-Nix-Ladens und der Bücherzellen mit ehrenamtlicher Mitarbeiter fällt in den Bereich Stadtmarketing.

// zur Person
Eva-Maria Schatz (54) wurde in Wolfsberg geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Nach der Pflichtschule absolvierte sie ein Diplomstudium an der Europa-Sekretärinnen-Akademie in Wien mit dem Schwerpunkt Marketing. Seit über 20 Jahren ist Schatz bei der Stadtgemeinde Wolfsberg beschäftigt. Davor war die Wolfsbergerin Direktorin im Thermalbad Weissenbach bei St. Margarethen, Direktionsassistentin bei DDSG-Donaureisen (Wien) und im Pre-Opening-Team des Congress Casinos Baden.  
Schatz ist mit Siegfried Schatz verheiratet, gemeinsam haben sie zwei Kinder, Lisa-Maria (28) und Lukas (24).

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