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Wolfsberg, Graz. In der zweiten Fußballliga sorgte ein Kärntner Trainer-Trio in Graz für Aufsehen. Cheftrainer Gernot Messner und seine Co-Trainer Christoph Cemernjak sowie der Wolfsberger Jacob Swersina führten den GAK heuer nach 20 Jahren wieder in die Bundesliga. Es war eine Saison, in der die Grazer lediglich drei Niederlagen hinnehmen mussten. Doch auf die Freude nach dem Aufstieg folgte rasch die Ernüchterung. Die ersten Runden in der höchsten Spielklasse brachten eine bittere Erkenntnis: Der Fußball auf diesem Niveau ist etwas anderes als in der zweiten Liga.
»Wir haben uns die Saison definitiv anders vorgestellt«, sagt Jacob Swersina nach einem Rückblick auf die ersten Monate in der Bundesliga. »Man darf nicht vergessen, dass wir als Aufsteiger in eine völlig neue Liga eingetreten sind. Es braucht Zeit, sich zu etablieren. Wir haben die Qualität, aber es ist eben nicht so, dass man als Zweitligist einfach nach oben marschiert und dort sofort eine tolle Saison abliefert. In der zweiten Liga haben wir fast alle Spiele gewonnen, und plötzlich geht in der Bundesliga nichts mehr. Das ist natürlich eine harte Erfahrung«, sagt Swersina.
»Die Duelle gegen den WAC sind immer besonders, weil ich dort viele Leute kenne«
Jacob Swersina, Videoanalyst
Die ersten Runden der Saison waren für das Team und insbesondere für die Trainer eine harte Prüfung. Nach drei Niederlagen und vier Unentschieden stand der GAK nach sieben Runden ohne Sieg da und der Druck wuchs.
In der zehnten Runde endete schließlich das Stadtderby gegen Sturm Graz mit einer 5:2-Niederlage. Daraufhin mussten Trainer Gernot Messner und Co-Trainer Christoph Cemernjak den Hut nehmen. Swersina wurde vom GAK aber angeboten weiterzumachen. »Ich habe das Angebot angenommen, weil mir der Verein am Herzen liegt und die Führung mit meiner Arbeit zufrieden war. Ich wusste natürlich auch, wer der neue Trainer Rene Poms ist und für welchen Fußball er steht«, erzählt der gebürtige Wolfsberger, der die Herausforderung als Co-Trainer und Videoanalyst nicht nur als Beruf, sondern als Leidenschaft versteht.
Besondere Duelle
»Die Duelle gegen den WAC sind immer besonders, weil ich dort viele Leute kenne. Es sind immer emotionale Begegnungen. Ich würde aber natürlich auch endlich einmal gerne gegen die Wolfsberger gewinnen«, erzählt Swersina. Das erste Spiel im August in Wolfsberg ging mit 4:2 an den WAC. Kurios war die Begegnung am 30. November in Graz. Der GAK führte nach der ersten Halbzeit schon mit 3:0, musste sich am Ende aber mit 3:4 geschlagen geben.
Zum Abschluss der Herbstsaison landeten die Grazer auf dem vorletzten Platz in der Tabelle. Zwei Siegen stehen sechs Unentschieden und acht Niederlagen gegenüber. »Was man der Mannschaft anrechnen muss, ist der Teamgeist. Die Spieler haben nie aufgegeben. Sie waren immer heiß auf die Spiele und haben wirklich bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben. Die Moral und der Zusammenhalt im Team stimmen, und das ist ein wichtiger Punkt«, erklärt Swersina.
Trotz der schwierigen Phase ist der Wolfsberger zuversichtlich, dass der GAK den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen wird. »Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können. Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber unsere Spieler haben die Qualität, um in der Liga zu bestehen. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch weiterentwickeln werden«, so Swersina.
Ferien im Lavanttal
Nun ist für den 21-Jährigen Wolfsberger erst einmal Urlaub bis 2. Jänner angesagt, danach beginnt das Training für den Frühjahrsdurchgang, der für den GAK am 8. Feber auswärts in Vorarlberg gegen Altach startet.
Die freien Tage über Weihnachten wird Swersina in Wolfsberg mit Freunden und Familie genießen. Dabei stehen für ihn auch sportliche Aktivitäten im Vordergrund. Für ein paar Tage wird er außerdem nach England fliegen, um sich dort ein Fußballmatch der Premier League anzusehen.
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