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Ein 3D-Druckzentrum soll ins Lavanttal kommen – als Teil der »Transition Region Unterkärnten« Ausgabe 7 | Mittwoch, 14. Februar 2024

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Vom Wandel besonders betroffene Regionen, darunter der Bezirk Wolfsberg, erhalten dafür Förderungen. Institutionen des Tals haben sich zusammengetan, um das Ziel zu erreichen. Angedacht ist auch ein 3D-Druckzentrum.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Nadles Von Horst Nadles officeno@spamunterkaerntner.at
Peter Plaimer (LAG Unterkärnten), Manuela Schnitzler (Bezirksstellenleiterin Wirtschaftskammer Völkermarkt), Gerhard Oswald (Bezirksstellenobmann WK Wolfsberg), Diane Tiefenbacher (Bezirksstellenleiterin WK Wolfsberg), Rudolf Bredschneider (Bezirksstellenobmann WK Völkermarkt) und Claus Kügele (Obmann-Stv. VLW) (v. l.) bei der Präsentation der Projektergebnisse. Pexels, Hok

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Lavanttal. In Unterkärnten soll ein »Josef Ressel Zentrum« samt 3D-Druckzentrum mit dem Schwerpunkt Metall-Druck entstehen. Ein möglicher Standort wäre jener der Firma PMS in St. Stefan, wo bereits die Fachhochschule angesiedelt ist.

Das Vorhaben ist Teil des Projekts »Transition Region Unterkärnten«, bei dem sich die Wirtschaftskammern Völkermarkt und Wolfsberg, der Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) und der Regionalentwicklungsverein Südkärnten unter der Projektleitung der LAG  Regionalkooperation Unterkärnten zusammengetan haben, um klimaneutraleres Wirtschaften in Unterkärnten zu ermöglichen.  

Hintergrund ist das EU-Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Dafür werden im Rahmen des »Green Deal« enorme finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Unter anderem sollen Regionen, die vom Wandel besonders betroffen sind, zusätzliche Fördermittel bekommen. In Kärnten sind das neben den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt auch St. Veit, Feldkirchen und Villach-Land. Sie sind als »Just Transition-Regionen« eingestuft (Anm.: Transition bedeutet »Übergang«), da in ihnen besonders viele Menschen in emissionsintensiven Betrieben beschäftigt sind, auf die große Herausforderungen zukommen. Daher können aus dem »Just Transition Fund« 19 Millionen Euro abgerufen werden, die  von der EU, dem Bund und dem Land für Qualifizierungs- und Beratungsleistungen bzw. für Investitionen bis 2027 zur Verfügung gestellt werden.

Neue Bestimmungen

Heimische Betriebe bekommen es mit neuen Bestimmungen zu tun: Nachhaltigkeitsnachweis bei Kreditvergaben, Lieferkettengesetz, Nachhaltigkeitsberichtspflicht. Daher wollen nun die eingangs erwähnten Partner die heimischen Unternehmen für »klimaneutrales Wirtschaften« sensibilisieren und darüber informieren. Dafür werden eine Palette von Programmen und Initiativen gestartet. Die bei einer Pressekonferenz in der Vorwoche im Wolfsberger »Haus der Region« präsentierten Projektergebnisse sehen so aus: Unternehmen wurden bei vier Veranstaltungen informiert, dazu wurde eine Broschüre mit dem Titel »Transition Region Unterkärnten« entwickelt, die über das Projekt und »klimaneutrales Wirtschaften« informiert. Außerdem werden darin Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote behandelt. 

Koordination in Wolfsberg

Weiters wurde eine Koordinationsstelle für ganz Kärnten zum Thema »Unternehmen und Nachhaltigkeit« eingerichtet, die in der Wirtschaftskammer Wolfsberg angesiedelt ist. 

Dazu hat der Verein Lavanttaler Wirtschaft ein Coachingnetzwerk initiiert, an dem neun Leitbetriebe aus der Region mit mehreren tausend Mitarbeitern teilnehmen. Es wird Unternehmen bei der künftig verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen, dabei sind Unternehmen von ASCO bis Wild. 

Schließlich das geplante 3D-Druckzentrum, das je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und von Unternehmenspartnern finanziert werden soll. Um es zu verwirklichen, braucht es vier bis acht Partner, heuer kommt es zu einer Potenzialerhebung bei Unternehmen.

Besagte 19 Millionen Euro aus dem »Just Transition Fund« stehen  auch dazu zur Verfügung, um Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen oder Schulen über Nachhaltigkeit zu informieren. Martin Rossmann von der Landesabteilung 11: »Nach einem entsprechenden Antrag können Mitarbeiter Schulungen besuchen, in Schulen wollen wir zu diesem Thema sensibilisieren.«

Fund soll ausgeschöpft werden

Gerhard Oswald, Obmann der Wirtschaftskammer Wolfsberg, forderte Unternehmen zum Mitmachen auf: »Es geht um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in Richtung Nachhaltigkeit. Es wäre schade, würden wir den Fund bis 2027 nicht ausschöpfen.« Claus Kügele, stellvertretender Obmann des VLW: »Die Betriebe sollten mitmachen, denn sonst sind die CO2-Ziele nicht erreichbar.« VLW-Obmann Edwin Storfer legte nach: »Nachhaltigkeit liegt in unser aller Interesse, wir profitieren alle davon. Es geht um die Region, um unsere Zukunft, unsere Vorwärtskommen.« Die Broschüre »Transition Region Unterkärnten« kann bei der Wirtschaftskammer angefordert werden.

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