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»Girls Only« – Mädchen zeigten bei einwöchigem Technikcamp in St. Andrä, was sie alles draufhabenAusgabe 36 | Mittwoch, 4. September 2024

Ein Woche lang tauchten 15 Mädchen aus dem Lavanttal in die faszinierende Welt der Technik ein. Beim »Girls Only«-Sommercamp an der Technischen Akademie wurden den Mädchen technische Berufe nähergebracht, auch Spiel und Spaß kamen nicht zu kurz.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
WK-Bezirksstellenleiterin Diane Tiefenbacher, FiW-Bezirksgeschäftsführerin Elisabeth Reichmann, FiW-Bezirksvorsitzende Gabriele Kucher-Ramprecht, Geschäftsführer der Technischen Akademie Manfred Vallan, FiW-Landesvorsitzende Astrid Legner und FiW-Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav (v. l.) freuten sich über den großen Erfolg des Technik-Sommercamp für Mädchen. Foto: WKK/Sabine Watl

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St. Andrä. Nach wie vor macht mehr als ein Drittel der weiblichen Lehrlinge derzeit eine Ausbildung in einem klassischen Frauenberuf, wie Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin. Erst an sechster Stelle folgt mit Metalltechnik ein technischer Lehrberuf, der allerdings nur 3,2 Prozent der weiblichen Lehrlinge ausmacht. Seit Jahren wird daher versucht, Mädchen gezielt für Technik zu begeistern. Manfred Vallant, Geschäftsführer der Technischen Akademie in St. Andrä, erzählt: »Projekte in der Vergangenheit haben gezeigt, wie wichtig es ist, Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich praktisch auszuprobieren und Hemmschwellen für die technischen Berufsfelder abzubauen. Daher haben wir unser Ferienprogramm genutzt und gezielt Mädchen angesprochen.« 

Sommercamp nur für Mädchen
So bot die Technische Akademie heuer erstmals ein einwöchiges Sommercamp nur für Mädchen an. 15 Mädchen aus dem Lavanttal zwischen zehn und 15 Jahren nahmen an dem Camp, das in der Vorwoche zu Ende ging, teil. Ein Betreuerteam der technischen Akademie mit den beiden Fachtrainern Bernhard Sturmer und Kevin Knapp sowie zwei sozialpädagogische Trainerinnen, Bettina Gutschi und Anita Leopold brachten den Mädchen während der Woche die Welt der Technik näher, aber auch Spiel und Spaß, sowie ein Betriebsbesuch bei der Firma Geislinger durften natürlich nicht fehlen.

Am Donnerstag der Vorwoche präsentierten die Mädchen dann stolz ihre Projekte und berichteten über ihre Erlebnisse während des Camps. So wurde zum Beispiel ein Modellauto gebaut, das mit Salzwasser betrieben wird, Servietten- und Stifthalter hergestellt und den Mädchen wurde nähergebracht, wie eine »Tesla-Spule« funktioniert. Die zwölfjährige Sara aus St. Stefan berichtete euphorisch: »Besonders gefallen hat mir der Besuch bei der Firma Geislinger. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele weibliche Lehrlinge dort arbeiten.« Auch Löten, Schrauben, Bohren und Hämmern hatte es den Mädchen angetan. Zoe (13), aus Griffen meinte: »Die Woche war genial. Wir haben viele praktische Dinge gelernt, und das Bohren hat mir besonders viel Spaß gemacht. Nächstes Mal lasse ich mich bestimmt nicht mehr vom Akkubohrer abhalten.«

Unterstützung von FiW
Unterstützt wurde das Sommercamp von der Wirtschaftskammer sowie von Frau in der Wirtschaft. (FiW). Die Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin und FiW-Landesvorsitzende Astrid Legner sagte: »Frau in der Wirtschaft unterstützt Mädchen in der Technik, weil wir davon überzeugt sind, dass sie die Innovatorinnen von morgen sind und eine starke Präsenz von Frauen in technischen Berufen für eine vielfältige und fortschrittliche Gesellschaft essenziell ist.« Ein weiteres zentrales Anliegen des Projekts ist die Gleichberechtigung bei der Entlohnung von Frauen und Männern.

Begeistert zeigte sich auch die Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Gabriele Kucher-Ramprecht: »Es ist wichtig, Frauen verstärkt in technische Berufe zu bringen. Wir möchten mit diesem Projekt den Bezirk Wolfsberg stärken und zukunftsfähig machen.«

Vallant, sowie die Vertreterinnen der Wirtschaftskammer und Frau in der Wirtschaft sind sich einig, dass es ein Fortsetzung im kommenden Jahr geben soll, sofern die Finanzierung gesichert ist.

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