Artikel
Wolfsberg. Vier neue Wohngebäude am Mikutta-Areal im Wolfsberger Kirchbichlweg sind fertiggestellt, Ende diesen Monats sollen die Schlüssel an die neuen Bewohner übergeben werden. Wie berichtet wird aber der angekündigte Kindergarten, der dort ebenfalls entstehen sollte, nicht umgesetzt. Dazu reicht nun die Stadt Wolfsberg eine Ergänzung nach, in der sie die Gründe für den Verzicht erläutert.
Ursprünglich meinte die Stadt auf die Frage der Unterkärntner Nachrichten nach dem geplanten Kindergarten – siehe UN9/2025 – kurz: »Aufgrund der angespannten Situation auf Gemeinde- und Landesebene ist das Projekt Kindergarten aktuell rückgestellt.« Jetzt geht sie auf die Details ein. In der Ergänzung der Bezirkshauptstadt heißt es: »Einerseits wurde die finanzielle Unterstützung des Landes bzw. des dafür zuständigen Kärntner Bildungsbaufonds gestrichen. Das Förderausmaß des Bildungsbaufonds wären rund 75 Prozent der Investitionssumme gewesen – für die Stadtgemeinde Wolfsberg oberste Grundvoraussetzung für eine Umsetzung des Projekts.«
»Somit war für Wolfsberg das Erfordernis eines neuen Kindergartens nicht mehr gegeben«
Die Stadt Wolfsberg zum Kindergartenbau
Danach wird es etwas amtlich: Denn laut der Stadt sei andererseits durch Artikel III des Landesgesetzblatts 96/2024 vom 20. Dezember 2024 das Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz insoweit abgeändert worden, dass die Reduktion der Gruppengrößen von 25 auf letztlich 20 Kinder ausgesetzt wurde.
»Somit war für Wolfsberg das Erfordernis eines neuen Kindergartens ohne Reduktion der Gruppengrößen nicht mehr gegeben«, schreibt die Stadt. Und: »Bei 23 Kindergartengruppen in der Stadtgemeinde Wolfsberg hätte eine Reduktion der Gruppengrößen von 25 auf 20 Kinder – wie sie vor der Abänderung des Gesetzes geplant war – den Mehrbedarf von gesamt sechs Gruppen zur Folge gehabt, die derzeit räumlich nicht gegeben sind.« Mittlerweile wird der Platz für die zusätzlichen Gruppen aber nicht mehr gebraucht.
Architekturwettbewerb
Dabei waren die Vorarbeiten für den neuen Kindergarten St. Jakob, wie er heißen sollte, bereits angelaufen. In der Gemeinderatssitzung am 20. Juni 2024 wurde die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs beschlossen. Damals hieß es, der Kindergarten werde bis 2027 im Bereich der neuen Wohnanlage gebaut, er sollte sechs, später eventuell acht Gruppen beherbergen. Das Vorhaben wurde als wichtiger Teil des neuen Stadtteils betrachtet, in dem auch viele Jungfamilien leben werden.
Ende des Vorjahrs hatte das Land aber die Handbremse bei der Reduktion der Gruppengröße gezogen – weil bis Ende der Periode eine Milliarde Euro eingespart werden soll. Ob es doch noch zu einer Reduzierung der Kinderzahl kommen wird, muss die nächste Landesregierung entscheiden, die 2028 gewählt wird.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!