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St. Georgen. Für dicke Luft in St. Georgen sorgen derzeit Sanierungsarbeiten entlang der Steinberger Straße. Der Landwirt Martin Hinteregger vlg. Singer, der seinen Hof hoch über St. Georgen in Gundisch betreibt und auf diese Straße angewiesen ist, ist erbost über die Informationspolitik und den Umgang mit den Bürgern durch die Gemeinde.
»Man hat es wochenlang nicht geschafft, uns mitzuteilen, dass es Straßensperren bei der Steinberger Straße geben wird. Da wurde einfach ein ganzer Ortsteil vom Netz genommen. Am Freitag, 4. Oktober, erhielt ich von Mitarbeitern der Gemeinde die Nachricht, dass es ab Montag, 7. Oktober, zu Arbeiten an und bei der Steinberger Straße kommen und es daher auch Straßensperren geben wird«, so Hinteregger. Der Landwirt kritisiert, dass es keine Informationen bezüglich einer Umleitung gab und ihm erst auf Nachfrage mitgeteilt wurde, dass die Straße ohnehin vor 7 Uhr sowie von 12 bis 13 Uhr und nach Dienstschluss befahrbar sei. »Und dann hieß es noch, du hast eh einen Forstweg, dann nimmst halt den«, ärgert sicher Hinteregger. Laut ihm gab es zwar eine Umleitung aufs Brandl, für die müsse man allerdings eine zusätzliche Wegstrecke von 20 Kilometern über Weißenberg in Kauf nehmen.
Eine mögliche Route über die Pum- bzw. Singerleiten Straße ist für Hinteregger keine Alternative: »Zur Klärung des rechtlichen Status der beiden Straßen bzw. deren Sanierung habe ich vor über zwei Wochen ein Schreiben an den Amtsleiter verfasst. Auf eine Antwort warte ich heute noch.« Außerdem ärgert den Landwirt, dass ursprünglich von einer Dauer von einem Tag gesprochen worden war, letztendlich dauerten die Arbeiten fast eine Woche.
Auf die Kritik angesprochen sagt der St. Georgener Bürgermeister Karl Markut (Team St. Georen): »Mir persönlich ist keine Beschwerde bekannt. Jeder hat Verständnis für die Bautätigkeiten, schließlich entsteht hier ja etwas Gutes, und durch die Arbeiten sind ohnehin nicht viele Menschen betroffen. Im Vorfeld hat sich einer aufgeregt, aber den kennen schon alle, die am Berg leben.«
Zunächst gab es im Vorfeld der Arbeiten Schlägerungsarbeiten, jetzt erfolge laut Markut der Abtrag von Wurzelstöcken und Erdmaterial. »Danach folgen die Asphaltierungsarbeiten. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt von ca. 360 Metern, der noch heuer fertig wird«, so das Gemeindeoberhaupt. Markut meint außerdem, dass es nie eine Totalsperre gab, sondern lediglich eine temporäre Einschränkung. »Es sind ja auch die Schülertransporte und die ganzen Zulieferer gefahren«, so Markut.
Eveline Edler von den Chalets auf der Brandlalm sagt zu den Unterkärntner Nachrichten, dass sie rechtzeitig von temporären Beeinträchtigungen informiert wurde. Außerdem war die Straße, wenn auch mit Wartezeiten, immer befahrbar, wodurch sich das auch nicht auf den Chalet-Betrieb ausgewirkt habe.
Katharina Dohr, die die Harpfnstubn am Brandl gepachtet hat, meint: »Leider haben wir im Vorfeld keine Informationen über die Bautätigkeiten bekommen.« Auf den Gästezuspruch bei ihrem Betrieb hätten sich die Sperren nicht ausgewirkt. »Lediglich die Wartezeiten auf dem Straßenabschnitt waren teilweise sehr lange. Manche Gäste berichteten von 45 Minuten. Das könnte man besser machen«, so Dohr.
»Lernfähig«
»Lob« gibt es schließlich doch noch von Hinteregger für die Gemeinde. Am 21. Oktober postete er auf Facebook: »Lernfähig nach mehrfachem Hinweis.« Damit spielte er darauf an, dass mit 17. Oktober von Bürgermeister Markut eine Verordnung über vorübergehende Verkehrsmaßnahmen an einem Abschnitt der Steinbergerstraße für den Zeitraum vom 21. Oktober bis 13. Dezember erlassen wurden und mögliche Maßnahmen, wie kurzfristige Anhaltungen und Sperren bzw. eine mögliche Ampelregelung angekündigt wurden
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