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Gerald Sivec: »Mein Lieblingsgoldbär ist der grüne, der hat einen leckeren Apfelgeschmack« Ausgabe 5 | Mittwoch, 31. Januar 2024

Der Lavanttaler Gerald Sivec (39) ist Vice President Operation bei Haribo in Linz. Im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten verrät er, wie viele Goldbären er schon verzehrt hat, wie er zu dem Job gekommen ist, wie und welche Produkte das Unternehmen produziert.

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Wie sind Sie zu Haribo gekommen?
Ich wurde auf eine Stellenausschreibung für ein zweijähriges Traineeprogramm bei Haribo in der Produktion aufmerksam. Das hat für mich schon sehr interessant geklungen, vor allem weil ich im Rahmen dieses Programms auch einige Wochen in Deutschland arbeiten konnte. Und so habe ich mich dann dafür beworben und wurde angenommen. 

Nachdem Sie nun Geschäftsleiter Produktion und Technik in Linz sind, war das Traineeprogramm offensichtlich erfolgreich. Welche Stationen haben sie bei Haribo durchlaufen?
Das Traineeprogramm hat mir sehr gut gefallen, und auch das Unternehmen Haribo war mit meiner Leistung sehr zufrieden. Daher habe ich mich entschlossen, weiter für Haribo tätig zu sein und kam zur Entwicklungsabteilung am einzigen Standort in Österreich in Linz. Dort ging es für mich zunächst um die Rezeptur- und Produktentwicklung. Also darum, Rezepturen zu verbessern, aber auch in Absprache mit der Marketingabteilung neue Produkte am Markt einzuführen.  

Mittlerweile sind Sie zum Geschäftsleiter Produktion & Technik aufgestiegen. Seit wann haben Sie diese Position inne und was sind Ihre Aufgaben?  
Ich bin seit Mitte August 2021 Geschäftsleiter für die Produktion und Technik  in Linz. Oder wie es offiziell heißt: Vice President Operations für Linz. Das geht vom Supply-Chain-Management über die Personalführung bis hin zur Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Prozesse und der Rezepturen unserer Produkte. 

Wie viele Mitarbeiter werden am Standort Linz beschäftigt?
Wir haben im Produktionsbereich 280 Mitarbeiter. Zusammen mit den Mitarbeitern in der Verwaltung kommen wir auf 320 Personen.

Die Haribo-Goldbären sind wohl so ziemlich jedem, der Süßigkeiten mag, ein Begriff. Welche anderen Produkte gibt es noch, und können Sie ein paar Beispiele dafür nennen?
Grundsätzlich macht Haribo Fruchtgummis in sämtlichen Formen und für alle Geschmäcker. Dazu gehören neben den Goldbären auch Produkte wie Happy Cola und Tropifrutti. 

Es gibt alle möglichen Fruchtformen, wie Kirsche, Apfel uvm., bezuckert und ohne Zucker. Wir stellen aber auch Jelly Beans her. Es gibt so um die 70 Produkte, die wir in Österreich für Österreich, aber auch viele andere Länder weltweit herstellen. 

Dabei gibt es dann natürlich noch länderspezifische Unterschiede, auch bei den Namen. In den USA und Großbritannien heißen die Goldbären natürlich Goldbears und in Italien sind es die Orsetti d‘Oro. Der Name Haribo als Marke ist weltweit gleich. 

Können Sie in Österreich auch an der Entwicklung neuer Produkte arbeiten?
In Absprache mit dem Marketing und der Unternehmensleitung können wir auch neue Produkte einführen, wenn es gute Ideen gibt. Dann wird ein Muster angefertigt, weiter geht es mit der Marktforschung, und schließlich wird bis zur Markteinführung daran gearbeitet.

Der Trend geht immer mehr hin zu Produkten mit weniger Zucker. Gibt es das bei Haribo auch?
Haribo-Produkte sind für jede und jeden geeignet. Wir bieten eine Vielzahl von Produkten an, die den unterschiedlichen Vorlieben in verschiedenen Märkten gerecht werden. Wir haben auch zuckerreduzierte Varianten im Angebot, zum Beispiel in England. In Österreich hat sich das aber noch nicht durchgesetzt.  

In den vergangenen Jahren und auch aktuell plagen viele Krisen die Menschen. Wie haben sich die  Haribo ausgewirkt? 
Natürlich haben auch wir, so wie jeder, die Krisen bemerkt und zu spüren bekommen. Wir mussten und müssen nicht nur mit immens gestiegenen Kosten umgehen, sondern auch vermehrt mit entsprechenden Engpässen. Die Kosten für Zutaten, aber auch für Folien, Verpackungsmaterialien, Kartonage und Logistikleistungen haben sich in den vergangenen Monaten in einem nie gekannten Ausmaß erhöht. Bisher konnten wir zumindest die Engpässe entsprechend ausgleichen und unsere Kunden immer recht gut bedienen. 

Viele Menschen setzen vermehrt auf vegetarische oder vegane Produkte. Gibt es vegetarische oder vegane Goldbären bzw. Produkte von Haribo?
(Lacht.) Veggie sind wir schon seit 1929, als wir die Haribo Lakritz-Schnecken als erstes vegetarisches Haribo-Produkt auf den Markt brachten. Mittlerweile haben wir ein großes Angebot an veganen und vegetarischen Produkten. Die unterscheiden sich von den herkömmlichen Produkten hauptsächlich durch die etwas weichere Konsistenz. 

Naschen Sie persönlich gerne? 
Ja natürlich, das gehört bei mir ja auch zum Job. Ich muss ja immer sicher sein, dass die Produkte, die wir anbieten, unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden.

Aber naschen Sie auch – abgesehen von Ihren eigenen Produkten – noch?
Grundsätzlich bin ich zwar auf Fruchtgummis eingestellt. Aber natürlich gönne ich mir auch gerne einmal einen Schokoriegel. Und auch salzige Snacks habe ich persönlich sehr gerne.

»Veggie sind wir schon seit 1929, als wir die Haribo Lakritz-Schnecken auf den Markt brachten«
Gerald Sivec, Vice-President Operations

Wie viele Goldbären haben Sie bereits verspeist?
Da muss ich jetzt rechnen. Wenn man drei bis vier Goldbären pro Tag nimmt und dann auf zehn Jahre hochrechnet, würde ich sagen, dass ich so an die 8.000 Goldbären in meinem Leben schon verspeist habe. Ich habe natürlich auch schon als Kind immer wieder gerne Goldbären gegessen.

Welche Farbe  haben Sie bei den Goldbären am liebsten?
Mein Lieblingsgoldbär ist definitiv der grüne, der hat Apfelgeschmack. Aber auch den weißen mit Ananasgeschmack esse ich sehr gerne.

Bei der täglichen Nascherei, wie halten Sie Ihre Figur?
Dafür mache ich nichts Besonderes. Grundsätzlich betreibe ich zum Ausgleich Sport, so zwei bis drei Mal pro Woche. Das mache ich aber nicht wegen der Kalorien, sondern einfach zum Ausgleich vom Arbeitsalltag. Unsere Produkte sind Genussprodukte, die in Maßen genascht werden sollten. Daran halte ich mich und das klappt auch ganz gut. 

Haben Sie noch Verbindungen ins Lavanttal?
Ja natürlich. Meine Familie lebt nach wie vor im Lavanttal und ich habe auch noch Freunde, die ich immer wieder gerne besuche. 

»Natürlich gönne ich mir auch gerne einmal einen Schokoriegel«
Derselbe auf die Frage, ob er gerne nascht

Wie oft besuchen Sie Ihre alte Heimat?
So alle sechs bis sieben Wochen komme ich schon ins Lavanttal. 

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Wie bereits gesagt ein bisschen Sport. Dazu gehören Radfahren und Laufen für mich. Ich lese auch sehr gerne, und im Sommer gehe ich immer wieder gerne zum Schwimmen an einen See. 

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