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Nach Tragödie: Freizeitanlage stellt Badebetrieb für heuer ein, Gemeinde bietet Betroffenen Hilfe anAusgabe 35 | Mittwoch, 31. August 2022

Noch immer werden drei Opfer des Gewittersturms vom 18. August, bei dem zwei Mädchen in der Freizeitanlage St. Andrä getötet wurden, in Spitälern behandelt. In der Anlage wird derzeit aufgeräumt, am Freitag findet eine Info-Veranstaltung für Betroffene statt.

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St. Andrä. Der Schock sitzt auch zwei Wochen später im gesamten Bezirk tief. Während nach dem Unglück in der Freizeitanlage St. Andrä die Aufräumarbeiten angelaufen sind, werden weiterhin drei Opfer in Krankenhäusern behandelt. Wie berichtet wurden am Donnerstag, 18. August, während eines plötzlich auftretenden Sturms zwei Mädchen im Alter von drei und acht Jahren getötet, 16 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Nathalie Trost, Sprecherin des Spitalserhalters Kabeg, am Montag, 29. August, zum aktuellen Stand: »Im LKH Wolfsberg wird ein Patient versorgt, zwei weitere befinden sich im Klinikum Klagenfurt.« Zwei der Betroffenen liegen auf der Normalstation, ein Opfer wird intensiv-medizinische betreut. Zu Gerüchten, wonach sich auch zwei Kinder weiterhin auf Intensivstationen befinden würden, sagte Trost: »Das ist nicht richtig, kein Kind ist mehr in Behandlung.« Keine Stellungnahme gab es von der Kabeg-Sprecherin zu einem weiteren Gerücht, laut dem einem Opfer ein Bein amputiert werden musste.

»Im LKH Wolfsberg wird ein Patient versorgt, zwei weitere befinden sich im Klinikum Klagenfurt«
Nathalie Trost, Kabeg-Sprecherin

Unterdessen sind in der Freizeitanlage St. Andrä die Aufräumarbeiten in vollem Gang. »Die ganze Anlage ist geschlossen, wir werden noch einige Zeit brauchen, um die Schäden zu beseitigen«, sagt Betriebsleiter Erwin Klade. Der Badebetrieb ist unterbrochen, »heuer wird er nicht mehr möglich sein«, so der Betriebsleiter. Alle beschädigten Bäume wurden entfernt, auch der weitere Windbruch wird beseitigt und abtransportiert.

Die beiden Mädchen wurden von umstürzenden Bäumen getötet. Was soll mit den verbliebenen geschehen? Werden alle entfernt? Klade: »Wir lassen die Bäume von einem Fachmann untersuchen. Der muss danach sagen, was mit ihnen passieren soll.«

Betreten strengstens verboten
Auf der Homepage der Anlage wird darauf hingewiesen, dass das Betreten derzeit »strengstens verboten« ist, »da die Gefahrenquellen aufgrund umgestürzter Bäume nach wie vor sehr groß sind«. Badegäste, die am verhängnisvollen Tag Badetücher, Taschen, Rucksäcke, Wertgegenstände oder anderes zurückgelassen haben, müssen sich um ihren Besitz nicht sorgen. Sie werden gesammelt und sicher verwahrt. Die Abholung ist nur nach telefonischer Anmeldung unter der Telefonnummer 04358/2710-77 möglich.

»Heuer wird in der Freizeitanlage kein Badebetrieb mehr möglich sein«
Erwin Klade, Betriebsleiter

Angesichts der Tragödie wurden zwei geplante Veranstaltungen abgesagt: Der Verein »Herzenskinder« wollte am 4. September ein Familienfest in der Freizeitanlage durchführen. Dazu wird es nun nicht kommen. Bereits gekaufte Eintrittskarten bleiben für das Fest im kommenden Jahr gültig. Abgesagt ist auch die Kunigundefußwallfahrt am 10. September. Begründet wird der Entschluss von Monika Wiedemann, der Obfrau der veranstaltenden St. Andräer Trachtenfrauen, so: Aufgrund der Naturgewalten, die am 18. August wüteten, sei die Sicherheit auf den Waldwegen, die bei der Wallfahrt begangen werden, derzeit nicht gegeben.

Die Gemeinde St. Andrä bietet Betroffenen Hilfestellung: Am Freitag, 2. September, findet um 18 Uhr im Rathaus der Gemeinde eine Informationsveranstaltung mit dem Titel »Psychologische Hilfe für Kinder und Jugendliche nach dem großen Unwetter« statt. Dabei werden Eltern von Bürgermeisterin Maria Knauder und  LH-Stv. Beate Prettner sowie Kinderpsychologen und Sozialarbeitern informiert, wie sie mit ihren Kindern über den Vorfall sprechen sollen bzw. welche Hilfsangebote zur Verfügung stehen und weiteres mehr. Eltern werden gebeten, ihre Kinder zur Veranstaltung nicht mitzubringen.

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