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Feinstaub in Wolfsberg unter Grenzwert – dennoch zu viel Ausgabe 13 | Mittwoch, 26. März 2025

Das sagt der VCÖ. Im Vorjahr betrug die PM2,5-Belastung in Wolfsberg rund zwölf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Ab 2030 dürfen es maximal zehn sein.

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Wolfsberg. Die Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Belastung in Kärnten war im Vorjahr aus Gesundheitssicht zu hoch, sagt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung. Zwar wurden die derzeit geltenden Grenzwerte eingehalten. Aber aus Gesundheitssicht ist die Luftqualität in Kärnten laut der VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts nicht gut genug. Die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Richtwerte wurden bei sieben Stickstoffdioxid- und bei allen drei PM2,5-Feinstaub-Messstellen überschritten.

Die österreichweit höchste Feinstaub-Belastung gab es in Graz mit einem Jahresmittelwert von rund 16 Mikrogramm. In Kärnten betrug die PM2,5-Belastung bei den drei Messstellen in Klagenfurt und Wolfsberg im Jahresmittel jeweils rund zwölf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Grenzwert des Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) liegt bei einem Jahresmittelwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Der größere PM10-Feinstaub wird bei zehn Messstellen in Kärnten gemessen. Davon lagen in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Ebenthal-Zell fünf über dem von der WHO empfohlenem Richtwert, in Klagenfurt Völkermarkter Straße wurde auch der künftige EU-Grenzwert überschritten. 

Grenzwerte

Der EU-Grenzwert für PM2,5 weist ab 2030 einen Jahresmittelwert von zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft aus, der Richtwert der WHO beträgt im Jahresmittel fünf Mikrogramm pro Kubikmeter.

Für NO2 (Stickstoffdioxid) gibt es in Kärnten zehn Messstellen. Bei sieben Messstellen in Klagenfurt, Villach, Spittal und Klein St. Paul war die NO2-Belastung höher als von der WHO empfohlen, in Klagenfurt bei der A2-Nordumfahrung wurde auch der künftige EU-Grenzwert überschritten, informiert der VCÖ. Wolfsberg, wo der NO2-Gehalt der Luft ebenfalls gemessen wird, bleibt in der Analyse unerwähnt. 

Feinstaub und Stickstoffdioxid machen krank: Sie können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen, fördern Diabetes und Neurodermitis.

VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky: »Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Wenn zu viele Schadstoffe in der Luft sind, atmen wir auch zu viele ein. Das Risiko schwerer Erkrankungen nimmt dann vor allem für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu. Umso wichtiger ist es, rasch Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffbelastung umzusetzen. Der Verkehr kann dafür einen großen Beitrag leisten.« Zentrale Maßnahmen sind die raschere Erhöhung des Anteils von Elektro-Fahrzeugen bei Pkw und Schwerfahrzeugen. Wirksam und kostengünstig sind niedrigere Tempolimits, betont der VCÖ. Höheres Tempo erhöht nicht nur den Schadstoffausstoß aus dem Auspuff, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.

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