Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Tierheim teurer als geplantAusgabe | Mittwoch, 24. April 2019

Am Dienstag, dem 23. April, fand der Spatenstich für das neuen Tierschutzheim in Wolfsberg statt. Nach der Fertigstellung übersiedeln die Tiere in die neue Einrichtung. Das alte Gebäude wird abgerissen.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Wolfsberg. Das Vorhaben, ein neues Tierheim zu errichten, wird bereits seit vielen Jahren gewälzt. Jetzt wird es endgültig in die Tat umgesetzt. Am Dienstag, 23. April, wurde zum Spatenstich gebeten. »Die Bestrebung dafür gab es von allen Parteien seit Jahren. Allerdings existierte bislang keine umsetzbare Finanzierungsvariante«, so Wolfsbergs Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ). 

Die Räumlichkeiten und die Einrichtungen des Tierheims sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Die Stadtgemeinde entschloss sich für einen Neubau. Von dem Gedanken an eine Sanierung des bestehenden Gebäudes hat man sich schnell verabschiedet. »Vor zwei Jahren haben wir uns dazu entschieden, neu zu bauen. Das Tierheim ist in einem Zustand, der nicht sanierbar ist. Ein Neubau ist damit billiger als eine Sanierung«, so Schlagholz weiter. 

Unerwartete Mehrkosten

Lange war die Finanzierung zentrales Thema des Bauvorhabens. Diese ist nun geregelt. »Nach der Ausschreibung erhielten wir verschiedene Angebote, die sich im Bereich von 950.000 bis 1,5 Millionen Euro und mehr bewegten. Wir rechneten mit Gesamtkosten in Höhe von einer Million Euro«, weiß Schlagholz.

Durch Preiserhöhungen und veterinärmedizinische Auflagen betragen die Gesamtkosten nun aber 1,246 Millionen Euro, unerwartete Mehrkosten von fast einer Viertelmillion Euro also. Nach dem Hohen Platz ist das Tierheim das zweite Bauprojekt, bei dem die Kosten deutlich über dem ersten Angebot liegen. Die Entwurfs- und Einreichsplanung führte die Petschenig Ziviltechnik GmbH durch, die Bauarbeiten übernimmt die Firma Steiner Bau aus St. Paul. 

Drei mögliche Bauphasen

In der ersten Bauphase wird das neue Gebäude errichtet. Nach Fertigstellung sind in etwa gleich viele Plätze für Hunde und Katzen (20 bzw. 50 bis 60) verfügbar, wie im bestehenden Gebäude. »Das Hauptgebäude wird mit einem Sanitärbereich, einer Quarantänestation, kleineren Büros und einem Behandlungsraum ausgestattet werden. Die Grundfläche verdoppelt sich gegenüber dem alten Tierheim«, gibt Johann Schober, Obmann des Tierschutzvereins Einblick, der das Tierheim mit dem restlichen Vorstand betreiben wird. »In der zweiten Bauphase wird das alte Gebäude abgerissen. Je nach Bedarf gibt es die Möglichkeit, modulare Erweiterungen durchzuführen. Das wird aber frühestens in rund zwei Jahren ein Thema werden. Mit der Erweiterung könnten wir weiteren 15 bis 20 Katzen und zehn bis 15 Hunden Platz bieten«, so Schober weiter. Laut Bürgermeister Schlagholz seien für die modulare Erweiterung rund 50.000 bis 60.000 Euro notwendig. 

Ein wichtiger Punkt sind die Finanzen auch bei der Inneneinrichtung des neuen Tierheims, wie Johann Schober ergänzt: »Für die Einrichtung und das Mobiliar werden wir rund 70.000 Euro benötigen. Wir werden auf die Wirtschaft zugehen und versuchen Spender und Unterstützer zu finden. Bei dem Tierheim geht es um keine parteipolitische Angelegenheit, sondern einzig und allein um die Tiere.«

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren